Dienstag, 30. Juni 2020

BLOGGER WANTED: Thorti1984

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Steckbrief:

User: Thorti1984
Alter: 35
w/m: m
Lieblingsgenre: Thriller, Krimi, Horror
Lieblingsautor: Stephen King, F. Paul Wilson (Handyman Jack Reihe) Preston und Child


Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Anfangs habe ich nur einzelne Blogbeiträge gelesen und war stellenweise etwas enttäuscht, wenn jemand nur den Klappentext abgeschrieben hat und das als "Rezension" verkauft hat. Bei vielen Beiträgen hat mir das "persönliche" gefehlt. Außerdem hat sich selten jemand mit einem Buch kritisch auseinander gesetzt und dies auch schlecht "benotet". Also dachte ich mir, es geht auch anders ;)

Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Ich glaube es war: Stark – The Dark Half

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
KRYONIUM - Die Experimente der Erinnerung
von Matthias A. K. Zimmermann

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Wieviele Sterne vergebe ich und wieviel soll ich schreiben ohne zu spoilern.

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
- KRYONIUM - Die Experimente der Erinnerung von Matthias A. K. Zimmermann
-Chaos von David Mitchell
-Mysterium von Federico Axat

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Empfehlungen, Cover, Instagram, Blogs...

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Nein, die Story muss mich ansprechen.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
Das Paket oder Flugangst 7a - beide von Sebastian Fitzek 


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

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BLOGGER/REZENSENTEN WANTED

Wer sich im Privaten oder Beruflichen mit Büchern beschäftigt, wird festgestellt haben, dass es eine neue Gattung von Lesern gibt.
Die Blogger oder auch die Rezensenten. 
Der klassische Blogger ansich hat seinen eigenen Blog, aber es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich im Internet mit Büchern auseinander zu setzen.
Neben den Bloggern gibt es bei Instagram die Kategorie der #bookstagramer. 
Es gibt auch Menschen, die rezensieren nur bei Amazon, lovelybooks, Netgalley und Co.
Wieder andere Menschen nutzen verschiedene Buchapps (u.a. Litsy), bei denen man über Bücher schreiben kann. 
Letztlich gibt es auch heute noch Bücherclubs, die sich anhand von WhatsApp und Co über Bücher austauschen und somit ihre Meinung über Bücher verbreiten.
Viele Menschen, viele Meinungen und ganz verschiedene Charaktere habe ich in den letzten Jahren kennengelernt. 
Sie alle haben ihre eigene Art, sich mit Büchern zu beschäftigen und sie der Welt da draußen vorzustellen.
Unter dem Label #Blogger Wanted stelle ich euch in den nächsten Wochen Menschen vor, die entweder einen ähnlichen Lesegeschmack haben wie ich, die mich mit ihren Bücher und Posts beeinflussen oder deren Posts ich einfach gerne folge, weil ich die Art ihrer Aufmachung mag. 😀
Alle Blogger (ich nenne sie hier einfach einheitlich so) haben mir einen Steckbrief ausgefüllt und sieben Fragen, zum Thema Bücher und Rezensionen ausgefüllt.
Neben dem User-Namen findet ihr den jeweiligen Link zum Blog oder Instagram-Profil.
Viel Spaß beim Lesen und Stöbern auf anderen Seiten.

Montag, 29. Juni 2020

Greta Henning "Halligmord"


Minke von Hoorn sitzt der letzte Abend noch schwer in den Knochen, als ihr Handy sie mit einem Möwengeschrei weckt. Nichts in ihrer Umgebung erinnert mehr an ihre Zeit als Meeresbiologin. Sie liegt in ihrem alten Kinderzimmer auf der Hallig und bekommt ihren ersten Dienstanruf als Kommissarin für den Bereich Jüstering, zu dem auch die Hallig Nekpen gehört, auf der soeben ein Skelett entdeckt wurde. 
Greta Henning spannt in ihrem Krimi einen Spannungsbogen, der sehr vielschichtig ist. Nicht nur wir die Spannung hochgehalten, dadurch dass ein aufziehender Sturm die Halligen und somit auch Minkes Ermittlungen gefährdet, gleichzeitig wird in Rückblenden, von einem Abend in der Vergangenheit berichtet. 
Einem Abend, der viele Menschen verändert hat. 
Einem Abend, den viele auch noch nach Jahren vergessen wollen.
Doch hat dieser Abend etwas mit den aktuellen Ereignissen zu tun?
Für Minke ist es ein Spiel gegen die Zeit, denn sowohl rückt der Sturm immer näher an die Halligen heran, als auch noch weitere Person verschwindet, hat sie alle Hände voll zu tun, beide Fälle gleichzeitig zu bearbeiten, um nicht direkt in ihrem ersten Fall zu scheitern.
Ein toller Krimi, der auf Grund seiner Machart und seines Schauplatzes an klassische "locked-room mysteries" und Detektivgeschichten erinnert.

4 von 5 Sternen


Sonntag, 28. Juni 2020

Rezensionsexemplare

Vor Jahren war ich einmal im Zuge der Frankfurter Buchmesse auf einem Bücherabend. Eine lokale Buchhandlung hat mit einem Literaten in einer lokalen Bücherei Bücher von der letzten Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Es muss das Jahr 2016 gewesen sein.
Der Literat sprach darüber, wie viele Bücher er im Jahr als Rezensionsexemplare bekommt und wie er diese für sich sortiert, weil er so viele bekommt, dass er sie gar nicht alle lesen kann.
Nach einer groben Vorsortierung anhand des Covers, des Themas und des Klappentextes hat er die Bücher Schritt für Schritt angefangen zu lesen. Erst den ersten Satz, wieder Bücher aussortiert, dann eine halbe Seite, wieder Bücher aussortiert, usw usw. So dass er letztlich von der Unmenge an Rezensionsexemplaren nur einen kleinen Teil wirklich gelesen hat. Da er aber einen solchen Namen in der Branche hat, bekommt er aber nach wie vor so viele Bücher zugeschickt, weil alle auf seine Meinung gespannt sind. (Sein Name ist mir allerdings entfallen. Sollte er dieses Jahr wieder ein Gastspiel geben, werde ich berichten. 😀)
Was ich aber auch eigentlich sagen möchte, jeder hat seine eigene Art mit Rezensionsexemplaren umzugehen. Der Blogger, der viele Bücher zugeschickt bekommt, hat eine ganz andere Zeitspanne sich mit einem Buch zu befassen, als ein kleinerer Blogger, der sich vielleicht selbst um die Rezensionsexemplare bemühen muss oder der nur vereinzelt Bücher zum rezensieren bekommt.
Für mich ist es schön, wenn ich mir aussuchen kann, was man lesen möchte und nicht etwas bestimmtes lesen "muss".
Sicherlich bin ich heutzutage auch mal bereit, etwas neues auszuprobieren, doch wenn mich ein Buch so gar nicht interessiert, dann kann das für das Buch nicht gut sein.
Deswegen freue ich mich auch immer, wenn man mit dem Verlag, der Agentur o.Ä. vorher in Kontakt ist und nicht unaufgefordert Bücher bekommt. 
Es "erleichtert" das Lesen ungemein, denn das Wichtigste sollte immer der Spaß am Lesen sein und nichts anderes.

Robert Galbraith "Der Ruf des Kuckucks"


Cormoran Strike hat in seinem Leben schon viel gesehen, als er den Auftrag erhält, den Tod des berühmten Models Lula Landry zu untersuchen. Die Polizei hatte den Sturz von ihrem schneebedeckten Balkon als Selbstmord eingestuft, doch ihr Bruder John Bristow kann dem Ergebnis der Polizei keinen Glauben schenken.
Was sich Cormoran und seiner Sekretärin Robin mit diesem Auftrag eröffnet, kann man zu Beginn des Buches nur erahnen, denn das Buch zieht im Lauf der Geschichte immer neue Begebenheiten aus Lulas Leben ans Licht, die den Leser wieder und wieder zweifeln lassen, ob das, was er bisher weiß, zu dem passt, was er gerade Neues erfährt.
J.K. Rowlings Krimiserie hat als Protagonisten einen Detektiv, der am Boden zerstört ist. Von seiner Freundin mal wieder verlassen, im Afghanistan-Krieg schwer verwundet und geldlich äußerst schlecht aufgestellt, braucht er diesen Auftrag, auch wenn er während seiner Ermittlungen auf wenig Gegenliebe und oftmals auch auf Ignoranz stößt.
Auf über sechshundert Seiten entspinnt sich ein Spannungsbogen, der für mich zwischendurch wirklich seine Längen hatte. Strikes Ermittlungsmethoden erinnern stark an die Bücher aus der Zeit, als Detektivromane noch hoch im Kurs standen und viel Ermittlungsarbeit zu Fuß erledigt werden musste.
Was für mich in anderen Büchern, die dann aber auch oft wesentlich kürzer sind, Charme hat, hat mich hier oft gestört.
Es werden viele Fährten gelegt und natürlich ist es erst der Schluss, der einem offenbart, was sich wirklich zugetragen hat.
Sprachlich fand ich das Buch ansprechend, aber das hilft mir nicht über die Tatsache hinweg, dass ich bei mehreren Kapiteln dachte, was soll ich mit diesen Informationen anfangen?
Ob ich den nächsten Band lesen werde? Im Moment bin ich mir nicht sicher. Aber man soll niemals nie sagen.

3,5 von 5 Sternen

Donnerstag, 25. Juni 2020

Autoreninterview mit Andy Neumann Teil 2

Hallo zusammen.
Na, bereit für eine weitere Fragerunde? Dann will ich euch nicht lange auf die Folter spannen. Weiter geht es mit Andy Neumann.



Wenn du selber ein Buch zum Lesen zur Hand nimmst, welches Genre würdest du lesen?
Bei mir gibts im Regelfall nur Fantasy oder die großen Klassiker, also quasi "Tolkien oder Tolstoi". Ausnahmen ab und zu, aber nur auf besondere Empfehlung. Zuletzt etwa "Die Wette", ein köstliches Buch!

Dein Buch spielt u.a. in Köln, Düsseldorf und Münster. Anhand deiner Vita ist ersichtlich, dass du selbst dort gearbeitet hast. Ist es dir beim Schreiben wichtig, dass du die Orte kennst über die du schreibst?
Nein, überhaupt nicht, sonst würde ich ja deutlich regionaler schreiben. Die Örtlichkeiten spielen gar keine so große Rolle bei "Zehn", sie wären austauschbar. Auch Hamburg ist ja Schauplatz eines Mordes. Dort habe ich zwar mehr als 100 Tage dienstlich verbracht, dennoch bilde ich mir nicht ein, die Stadt zu kennen. Ich glaube, bei Autoren, die mit deutlichem regionalen Einschlag schreiben, geht es ein Stück weit auch genau darum: um die Region, die Bindung des Lesers über das Gefühl, ein Stück Heimat zu lesen; was wunderbar ist! Das war und ist aber nicht das Konzept von "Zehn".

Wie kamst du zum Schreiben?
Wie oben schon angedeutet: Drei Männer sitzen in einer Weinstube zum Krimi-Abend, einer sagt zum zweiten "Du müsstest eigentlich auch mal ein Buch schreiben", Antwort "Ja, aber wenn, dann...." Am nächsten Tag habe ich damit begonnen, die Geschichte zu skizzieren und dachte, das könnte eigentlich ganz spannend werden. Wobei man sagen muss, dass ich als Kriminalbeamter einer „schreibenden Zunft“ angehöre. So gesehen, schreibe ich also schon seit 25 Jahren.

Wie hast du bei deinem zeitintensiven Job die Zeit gefunden, dein Buch zu schreiben?
Gar nicht. Sonst hätte es nicht geschlagene drei Jahre gedauert, bis es fertig war. Ich habe geschrieben, wenn ich es neben dem Job, der Musik - die mich als Hobby schon deutlich länger begleitet - dem Hausbau und vor allem meiner Familie irgendwie noch hinbekommen habe. Das war spätabends, an manchem Wochenende und im Urlaub. Ein quälend langsamer Prozess. Ich werde meiner Frau niemals ausreichend dafür danken können, dass sie das mitgemacht hat.

Warum ist es ausgerechnet die Zahl "Zehn" geworden?
Ich bin Stephen King Fan. Und wer die „Dunkler Turm“-Reihe gelesen hat, wird meine Faszination für kurze Titel nachvollziehen können. „Schwarz“, „Drei“, „Tot“... Als ich das Konzept des Buchs fertig entwickelt hatte, war der Titel sofort klar. Ich bin froh, dass der Verlag trotz eines früheren Buchs von Franka Potente mit diesem Titel die Genehmigung erwirken konnte. Das gelbe „X“ springt einem auch herrlich ins Auge.


Damit ist das Interview leider schon vorbei. Ich hoffe, es hat euch genauso gut gefallen, das Interview zu lesen, wie es mir gefallen hat, mit Andy das Interview zu führen. Unter dem Label "Autoren-Donnerstag" könnt ihr noch einmal das gesamte Interview nachlesen.

"Danke" Andy, für die Zeit, die du dir für die Antworten genommen hast und "Danke" an euch, dass ihr euch die Zeit fürs Lesen genommen habt.

Hier sind die entsprechenden Links zu Andys Seiten:
https://www.gmeiner-verlag.de/autoren/autor/1234-andy-neumann.html
https://www.facebook.com/andy.neumannbdk
https://instagram.com/tenkills_insta?igshid=ocndyih5e5j6

Das genutzte Foto hat der Verlag zur Verfügung gestellt.

Mittwoch, 24. Juni 2020

Maria Isabel Sánchez Vegara "Astrid Lindgren"

Kennt ihr die wunderschönen Bilderbücher aus der Reihe "Little People, BIG DREAMS"? 
Auf guten 30 Seiten werden berühmte Persönlichkeiten kindgerecht vorgestellt. Mit kurzen Sätzen und passenden Illustrationen werden vornehmlich Kindern (oder Erwachsenen, die auf Comics stehen) die Lebensgeschichte der jeweiligen Titelheld/innen vorgestellt. 
Da es aus der Reihe schon viel zu viele Bände gibt, habe ich mich auf Schriftsteller beschränkt und nun "Astrid Lindgren" gelesen.
Schon in der Kindheit beginnt Astrids Begeisterung für Bücher und sie verschlingt als Kind schon Massen von Büchern.
Als sie später erwachsen ist und selber Kinder hat, liegt ihre Tochter Karin irgendwann krank im Bett und Astrid beginnt ihr Geschichten über Pippi Langstrumpf zu erzählen. Nicht nur dass Karin sich der Geschichten erfreut, auch für Astrid Lindgren beginnt mit Pippi Langstrumpf ein Siegeszug in die Welt der Literatur.
Denn seien wir mal ehrlich, wer hat noch nie etwas von Astrid Lindgren gelesen oder zumindest die Verfilmung gesehen?
Richtig, wahrscheinlich die wenigsten...
Für die schöne, ansprechende Aufmachung und weil ich dieser Reihe einfach nur erlegen bin, bekommt diese Ausgabe:

5 von 5 Sternen

Donnerstag, 18. Juni 2020

Autoreninterview mit Andy Neumann Teil 1

Hallo zusammen. Nachdem euch die letzten Interviews so gut gefallen haben, habe ich mich wieder auf die Suche nach einem interessanten Autor gemacht und bin fündig geworden. Wenn wir Leser uns gerne mal über zu wenig Realität in den Büchern beschweren, weil der Autor nicht weiß, worüber er redet, habe ich heute für euch einen Autor, der weiß, wovon er schreibt, aber bitte lest selber.

Herzlich Willkommen, Andy Neumann.


Copyright © Axel Hausberg, www.axelphoto.de


Geboren im Jahr 1975 legst du in diesem Jahr dein Debüt-Thriller vor. Der angetane Leser fragt sich, warum es so lange gedauert hat, bis du dein erstes Buch geschrieben hast?
Zum ersten Mal hatte ich den Gedanken, ein Buch zu schreiben, tatsächlich schon mit 20. Der Stoff damals war allerdings biographischer Natur, und als ich feststellte, dass ich mir lediglich meine Probleme von der Seele schrieb, legte ich den Plan ad acta. Dass ich mit Anfang 40 schließlich den Versuch eines Kriminalromans unternehmen würde, war nicht geplant. Im Grunde war es eine typische "Hold my beer"- Idee, nur mit Weinglas in der Hand. Dass es am Ende für einen tollen Verlag reichen würde, hätte ich nie geglaubt.

In deinem Buch "Zehn" kritisierst du Fernsehserien, die sich mit Polizeiarbeit beschäftigen. Empfindest du es in deinem Job als nervend, wenn du mit Ermittlern aus dem Fernsehen gemessen wirst?
Das passiert einem als BKA-Beamter im Regelfall nicht. Es gab und gibt sicher auch immer noch Klischees zu den BKAlern, aber doch eher in den Köpfen von Kolleginnen und Kollegen in den Bundesländern. Und die basieren meist auf "urban legends" á la "Mein Bärenführer hat mir immer erzählt: als damals die BKAler kamen...." Der klassische "FBI, unser Fall!"- Mythos eben. Aber an Fernseh-BKAlern wird man nicht gemessen. Davon gab es auch zum Glück nur wenige. Was interessant ist, denn ich garantiere, dass es keinen spannenderen Job auf der ganzen Welt gibt, als für das BKA ermitteln zu dürfen. Da könnten einige ganze Serien bedienen, die durch die Decke gehen würden.

Musik spielt in "Zehn" in einigen Schlüsselszenen eine besondere Bedeutung. Was hattest du zuerst im Kopf? Das Lied oder die Szene?
Mal so, mal so. Bei Nummern wie "Killing in the name", "Under the bridge" oder "Disarm" wusste ich schon, dass sie "rein müssen", bevor die ersten Kapitel fertig waren. Andere Songs haben sich während des Schreibens ergeben. Als ich am Ende durchzählte und feststellte, dass es neun waren, schrieb ich konsequenter Weise noch einen zehnten rein. 

Wieviel Erfahrung aus deinem Beruf fließt in "Zehn" ein?
Genug, aber nicht zu viel. Ich war ja nie Mordermittler, und ein Mörder schon gar nicht. Die eine oder andere Kriminalistik-Lehrstunde aus meiner Zeit als Dozent findet sich allerdings wieder. Ich war bei dem Thema insgesamt vorsichtig. Dem Vorwurf, Blaupausen für Killer zu liefern, wollte ich mich nur ungern aussetzen.

Wird es ein weiteres Buch von dir geben?
Gute Frage. Die Antwort ist: Ich weiß es nicht! Es hat sehr viel Zeit und Kraft gekostet, das alles "nebenbei" zu erledigen. Ob und wann ich die wieder aufbringe, wird sich zeigen. Das Interesse besteht allerdings, beim Verlag und auch bei vielen, die "Zehn" bereits gelesen haben. Ich schätze, ich werde das Ganze vom Erfolg von „Zehn“ abhängig machen.


Vielen Dank für die erste Fragerunde. Nächsten Donnerstag geht es weiter. Ich hoffe, ihr seid dabei.

In der Zwischenzeit könnt ihr euch aber gerne auch schon selber informieren. Hier sind die entsprechenden Links zu Andys Seiten:

Sonntag, 14. Juni 2020

Jette Hansen "Inseltage"


Franzi muss weg. Einfach nur weg. Länger hält sie es mit Alois einfach nicht mehr aus. Da kommt ihr der Zufall zu Hilfe, als sie bei der Arbeitsagentur verwechselt und ihr ein Job als Kellnerin auf Spiekeroog angeboten wird. Weiter kann sie nicht vor ihrem Ex und seinen Ausbrüchen flüchten und so macht sie sich auf den Weg, um ein neues Leben zu beginnen. 
Doch auch hier ist nicht alles Sonnenschein, schon auf der Fähre lernt sie den verheirateten Phillip kennen und das nächste Chaos macht sich in ihrem Leben breit. 
Ihr neuer Chef ist auch nicht gerade das, was man zuvorkommend nennt.
Nur Meta ist ihr Fels in der Brandung. An ihrer Seite übersteht sie sowohl die Arbeitstage als das Gefühlschaos, was selbst auf so einer kleinen Insel zuschlägt.
Innerhalb von Tagen muss Franzi ihr bisheriges Leben komplett überdenken und sich entscheiden, was sie von ihrem Leben ab jetzt erwartet.
Was sich im ersten Moment vielleicht wie starker Tobak anhört, ist allerdings ein recht locker-leichter Sommerroman, den man mit einem Schmunzeln im Gesicht gemütlich auf der Couch oder im Garten in einem Strandkorb lesen kann.
Mal ernst, an anderen Stellen ungewollt komisch und manchmal ziemlich witzig, ist es ein Buch für die Seele und es zeigt einem, was schon Oscar Wilde sagte: "Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

4 von 5 Sternen

Fremde Welten

Man sagt oft, wenn man liest, begibt man sich auf eine Reise. Eine Reise in fremde Welten. Wobei fremde Welten hier nicht weiter definiert ist. Ist damit gemeint, dass man sich in eine Welt hinträumt? Aber eine, die man vermeintlich schon aus Urlaubsreisen kennt? Oder ist es eine Gefühlswelt, in die man sich hineinträumt? Gefühle, die man entweder noch nie hatte oder die vermeintlich verschüttet sind unter den Gefühlen der letzten Jahre?
Oder meint man noch ganz andere Welten? Welten, die wir nicht kennen. Welten, die Autoren für uns erschaffen, die entweder noch einen leichten Realitätsbezug haben oder die völlig frei sind von jeglicher Realität?
Wie immer in der Literatur kann es alles sein oder noch etwas ganz anderes...
Aber was für alles gilt ist, öffnet man ein Buch, betritt man eine ganz "eigene" Welt und die Realität wird für die Dauer des Lesens ausgeschlossen und das ist oftmals schon ein großer Trost.

Tino Bomelino "Das mittelgroße Aufmunterungsbuch"

Tino Bomelino will mit seinem "Das mittelgroße Aufmunterungsbuch" die Menschen auffordern, einmal wieder herzhaft zu lachen. 
Ärger, Stress und Frust sollen von einem abfallen, wenn man sich seine kurzen Comicstrips ansieht. Zu den verschiedenen Themen hat er einfache Strips gezeichnet, manche Witze werden auch über mehrere Kapitel gezogen, weil sie auch in mehrere Situationen passen.
Nun ist es mit dem Witz, wie mit so vielen Dingen im Leben, er ist Geschmackssache und man muss für ihn empfänglich sein.
Mir haben viele der Witze nicht gefallen und auch die Aufmachung der Strips war nicht mein Geschmack. Aufgemuntert hat das Buch mich leider auch nicht, obwohl es ja auch nicht ein "mittelgroßes" Buch sein sollte.
Vielleicht ist mir im Moment auch einfach nicht nach Aufmunterung zu mute und ich tue dem Buch in diesem Fall unrecht.
Von mir gibt es daher leider nur:

2 von 5 Sternen

Gehypte Bücher

Wenn man sich im Zuge des Bloggens auch mit Social Media und hier im Speziellen mit Büchern beschäftigt, fällt einem schnell auf, dass es Bücher gibt, über die wesentlich mehr geschrieben und gesprochen wird, als über andere.
Bestimmte Bücher, in meinen Augen nicht unbedingt genrebezogen, werden auf den verschiedenen Plattformen gehypt, während andere Bücher völlig im Dunkeln bleiben oder man muss sie sehr intensiv nach ihnen suchen.
Ich bin immer etwas zwiegespalten, ob ich solche Bücher lesen soll.
Sicherlich lese ich auch mal Mainstream, aber gerade für mich haben die gehypten Bücher eher etwas von einer Seifenblase.
Wie sind eure Erfahrungen damit?

Freitag, 12. Juni 2020

Ingo Schulze "Die rechtschaffenen Mörder"


Mit behäbiger Sprache erzählt uns Ingo Schulze die Geschichte von Norbert Paulini. Norbert Paulini wächst in Dresden zur Zeit der DDR auf. Nachdem seine Mutter schon früh verstorben ist, hat sie ihm das hinterlassen, was ihr wichtig war: Bücher.
Norberts Vater bewahrt die Bücher in seiner Wohnung auf und so wächst Norbert schon früh mit dem Gedanken auf, von Büchern umgeben sein zu müssen und fortwährend zu lesen. Sobald er es beherrscht, gibt er als Berufswunsch "Leser" an und so liegt seine spätere Berufwahl diesem Wunsch doch ziemlich nahe. Er wird Antiquar. In der Wohnung, in der er mit seinem Vater lebt, wird das Antiquariat eröffnet und entwickelt sich schnell zum "Hotspot" unter den Buchliebhabern.
Doch die Zeit ändert viele Dinge und auch die Menschen ändern sich und Norbert bleibt von dieser Entwicklung nicht ausgeschlossen, da ihm durch die Entscheidungen anderer Menschen der Boden unter den Füßen weggezogen wird.
Oftmals stellt man sich als Leser bei diesem Buch die Frage, wieviel ein Mensch ertragen muss und dabei wie man es schaffen soll, dabei nicht den Mut zu verlieren.
Norbert muss fortwährend kämpfen, sei es um Ansehen, sei es um Gerechtigkeit oder sei es schlicht einfach und ergreifend auch gegen die Zeit und ihre Veränderungen.
Doch Norbert ist für mich nicht der klassische Held, der seine Aufgaben einfach nur bestehen muss. 
Er hat für mich eine Art an sich, die es schwer macht, ihn wirklich zu mögen. Anfangs hatte ich noch viel Mitleid mit ihm, aber durch die verschiedenen Abschnitte im Buch ist er mir zum Schluss hin eher selbstgefällig erschienen und wollte einfach nur seinen Willen durchsetzen.
Der Gedanke, dass sich im Leben alles immer wieder ändert, dass man das Leben nicht planen kann, dass man viele Dinge hinnehmen und daraus das Beste machen muss, trifft bei mir schon auf Zuspruch, aber was es mit Norbert Paulini aus den verschiedenen Sichten macht, das entzieht sich mir.
Wer sich für deutsche Geschichte und auch speziell für die Zeit nach dem Mauerfall interessiert, findet in diesem Buch eine gute Erzählung, wie die Menschen die Zeit erlebt haben können.


3,5 von 5 Sternen

Donnerstag, 11. Juni 2020

Geschlechterbezogene Genres

Habt ihr euch schon einmal bewusst gemacht, dass die Buchszene nicht nur in Buchtiteln mit "Stolz und Vorurteil" spielt, sondern dass es in der Realität nicht ganz anders ist?
Sicherlich gibt es in der heutigen Zeit viele Genres, die von Frauen und Männern gleich viel gelesen werden, aber habt ihr euch selbst in einer Buchhandlung schon mal beobachtet, wie ihr andere Leser bei deren Buchauswahl studiert? Zwar ist das nicht immer nur auf die Geschlechter zu münzen, aber mal ehrlich, wer hat sich nicht schon mal gewundert, wenn ein Mann mehrere Liebesromane in der Hand? Die müssen doch wohl für seine Frau oder Freundin sein... Aber warum kann nicht auch mal ein Mann das Gefühl nach Romantik haben und darüber lesen wollen?
Genauso bei Frauen. Warum sollen sie nicht mal Sci-Fi oder den klassischen Ratgeber übers Handwerken lesen?
Gerade wir Leser denken, dadurch dass wir soviel lesen, haben wir schon so viel "gesehen", aber trotzdem denken auch wir noch viel zu oft in Klischees. :-)


Sonntag, 7. Juni 2020

Matthew Costello "Mydworth Mord beim Maskenball"


Im beschaulichen Mydworth erfreut man sich an jedem kulturellen Anlass, so zieht auch Tante Lavinias Maskenball eine große Zahl an Gästen an. Einige hat sie selber eingeladen, andere kommen, weil sie einen kennen, der eingeladen wurde. 
Somit ist auch dieser Maskenball wieder eine bunte Mischung von Dorfgemeinschaft, Politikern, Journalisten und weiteren Personengruppen aus Tante Lavinias Leben.
Selbstverständlich mischen sich auch Lord und Lady Mortimer unter das Volk und es kommt, wie es kommen muss, im Laufe der Feier stirbt einer der Gäste.
Was im ersten Moment wie ein Herzinfarkt aussieht, bekommt am Morgen nach dem Tod eine ganz andere Wendung, als einer der anderen Gäste sein Leben bedroht sieht und sich auf Tante Lavinias Anwesen verschanzt.
Lord und Lady Mortimer beginnen daraufhin mit ihren Ermittlungen und stellen schon bald fest, dass ein Maskenball perfekt dazu geeignet ist, eine tödliche Tat zu vertuschen.

Im bereits vierten Fall von Lord und Lady Mortimer erwarten den Leser genau die Dinge, die er in einem Cosy mystery erwartet: Ein überschaubarer Plot, ein paar komische Käuze, ein paar Geheimnisse und zwei Ermittler, die auf Grund ihrer Vergangenheit zwar Ahnung von Verbrechen und Respekt bei ihren Mitmenschen besitzen, aber eben keine wirklichen Polizisten sind. Ihre Herangehensweise an die Verbrechen erinnert an die bereits geschriebenen Detektivgeschichten, immer mit einem leichten Augenzwinkern, da er als Lord und sie als Amerikanerin eine interessante Mischung ergeben.
Der Kurzkrimi spielt in England der 1920er Jahre und knüpft in seinem Stil an die vorigen Bände an. Mit seinen 150 Seiten lässt sich das Buch an einem ungemütlichen Nachmittag mit einer heißen Tasse Tee wohlig auf der Couch lesen.

4 von 5 Sternen

Samstag, 6. Juni 2020

Übersetzungen

Wenn ihr euch Bücher kauft, schaut ihr danach, in welcher Sprache das Buch ursprünglich erschienen ist? 
Oder kauft ihr euch auch konkret Bücher im Original?
Da ich als einzige Fremdsprache Englisch beherrsche, zieht es mich im Buchladen oder im Antiquariat auch gerne mal in die entsprechenden Abteilungen.
Oftmals ist es schon allein das andere Cover und insgesamt die andere Aufmachung eines Buches, die mich zum Original greifen lässt, wobei ich zugeben muss, dass ich die Bücher, die ich dieses Jahr auf Englisch gelesen habe, an einer Hand abzählen kann.
Sicherlich geht durch die Übersetzung ein Teil des ursprünglichen Charmes, der Sprache des Autoren verloren, doch nach langen Arbeitstagen, an denen ich fast nie Englisch spreche, ist es immer ein Abwägen zwischen Lesen als Unterhaltung und Lesen, um mich mit der englischen Sprache zu befassen.
Vielleicht ist es aber auch wieder nur eine Phase, wie sie so oft beim Lesen vorkommt; im Moment lese ich eben andere Bücher, um dann zu meinen englischen zurückzukommen.
Lest ihr viele Bücher im Original?

Claire Kingsley "Book Boyfriend"


Wenn ich jetzt sage, dass ich eigentlich nicht gerne Liebesgeschichten lese, dann darf ich eigentlich nicht die Rezension schreiben, die ich jetzt schreiben werde.
Mia und Alex sind im Grunde genommen zwei Blender. Beide geben sich im Internet, wenn auch aus verschiedenen Gründen, für jemanden aus, der sie in Wirklichkeit gar nicht sind.
Mia ist in der Realität total ungeschickt und schüchtern und schafft es nur über ihr Alter Ego Book Babe, sich im Internet als Bloggerin eine Fangemeinde aufzubauen. Im wirklichen Leben hat sie kaum Kontakt zu Menschen, da sie meint, anderen immer peinlich zu sein.
Alex ist es leid, immer einen Job zu machen, der ihm im Grunde genommen keinen Spaß macht und sich nicht dem widmen zu können, was er eigentlich möchte: einen Roman schreiben.
Als er aus einer Laune heraus einen Liebesroman schreibt und ihn seiner Schwester zu lesen gibt, garantiert sie ihm, dass er mit diesen Büchern Erfolg haben wird. Doch er kann seine Bücher nicht unter seinem Namen veröffentlichen.
Über das Internet lernen sich die beiden kennen, ohne von einander zu wissen, wer sie in der Realität sind.
Doch was passiert, wenn man sich dann auf einmal in der Realität trifft und umso schlimmer sich dann auch noch sympathisch findet? Oder sogar noch mehr?
Mit viel Witz und Charme erzählt Claire Kingsley die Geschichte von zwei Menschen, die so romantisch und so gleich so witzig ist, dass man eigentlich den ganzen Roman über Schmunzeln will. Das Buch nimmt sich und sein Genre an vielen Stellen im Buch wissentlich auf die Schippe und bietet gerade dadurch ein kurzweiliges Lesevergnügen.
Ob man den Traummann auch in der Realität findet? Das muss jede Frau für sich selbst herausfinden, doch bis dahin kann man dieses Buch lesen und warten, bis der Tag kommt, an dem ein Mann in einer Buchhandlung hinter einem steht und fragt "Darf ich dir vielleicht deine Bücher spendieren?"

5 von 5 Sternen

Erwartungen an ein Buch

Kauft man an ein Buch, hat den Klappentext gelesen und auch mal eventuell einen Blick in das Buch geworfen, entstehen, auch wenn durchaus unbewusst, Erwartungen in unserem Kopf, wie eine Geschichte ablaufen soll. Wir planen in unserem Kopf die Geschichte, wenn auch nicht im Details vor, und sind dann oftmals erstaunt, wenn der Autor uns eine andere Geschichte erzählt, als wie diese, die sich in unserem Kopf entwickelt hat.
Das kann natürlich unterschiedlichste Gründe haben. Zum einen formen die Bücher, die wir schon gelesen haben, das was wir von weiteren Büchern erwarten und natürlich auch das, was wir im Alltag erleben prägt unser Denken.
Für viele Menschen müssen Bücher auf eine gewisse Art, hier kommt es natürlich sehr auf das Genre an, realistisch oder zumindest nachvollziehbar sein.
Doch was kann es nun sein, was ein Buch an sich hat, dass es unsere Erwartungen nicht erfüllt?
Ich habe mal meine Top 5 Gründe aufgelistet, warum ein Buch, für mich nicht die Erwartungen erfüllt hat:
1.) Der Klappentext gibt nicht den Inhalt der Geschichte wieder.
2.) Der Hauptcharakter benimmt sich total irrational.
3.) Je nach Genre überlagert ein anderes Genre die Geschichte (z.b. Krimi und Romance).
4.) Es werden zu viele Nebengeschichten erzählt, die unerheblich sind.
5.) Es tauchen zu viele Logikfehler in einem Buch auf.
Ist euch das auch schon passiert und wenn ja, von welchem Buch seid ihr enttäuscht worden?

Leo Born "Blutige Gnade"


"Blutige Gnade" ist der inzwischen vierte Teil der Reihe um Mara Billinsky. Auch in diesem Teil ist es wieder an Mara, Rosen und Klimmt die Stadt Frankfurt vor dem Bösen zu beschützen und das Unheil von der Stadt fern zu halten.
Nachdem der dritte Teil mir persönlich überhaupt nicht gefallen hat, bin ich vom vierten Teil mehr angetan.
"Blutige Gnade" schafft das, was ich für mich in den vorigen Büchern vermisst habe. Es lässt eine Stimmung für die Stadt Frankfurt aufkommen und bedient den für mich in deutschen Krimis wichtigen Lokalkolorit. Sicherlich für die Geschichte ist Lokalkolorit nicht die wichtigste Zutat, aber für mich macht es eine Geschichte einfach stimmiger und runder.
Aber zum Inhalt:
Mara Billinsky und Jan Rosen werden in diesem Buch zu einem leer stehenden Gebäude gerufen, in dem ein Journalist zu Tode gequält wurde, um kurze Zeit später zu einem weiteren Mord gerufen zu werden.
Parallel wird in diesem Buch auch die Geschichte von Rafael und Hanno weitererzählt und Mara muss wieder den Spagat zwischen Polizeiarbeit und ihrem Privatleben / ihren Gefühlen schaffen, auch wenn der Job ihr wie immer alles und noch mehr abverlangt.
Als dann auch noch ihre Vergangenheit in ihre jetzige Lebenssituation eindringt, hat Mara alle Hände voll zu tun, um nicht den Überblick zu verlieren und die vermeintlich Beste der Frankfurter Polizei zu bleiben.
Wie schon in den vorigen drei Bänden muss sie um ihr Leben kämpfen und die Verbrecher halten sie mit ihren Plänen und mit ihren Vorhaben sehr auf Trab.
Wer auf aktiongelandene Krimis, mit Verfolgungsjagden und Schießereien steht, sollte sich mal ein Buch mit Mara Billinsky gönnen. Für mich ist sie nicht meine Lieblingskommissarin aber der vierte Band hat mich gut unterhalten.

3 von 5 Sternen

Lektorat im Buch

Geht es eigentlich nur mir so? Oder ist es euch in der letzten Zeit auch vermehrt aufgefallen, dass Bücher nicht mehr so gut lektoriert werden wie früher?
Klar, auch der Buchhandel muss über seine Kosten nachdenken und da zählt jeder zusätzlicher Kostenfaktor.
Aber, wenn die Hauptfigur in einer Szene rotblonde Haare, in der nächsten blonde und danach wieder rotblonde Haare hat, stört mich das und hemmt mein Lesevergnügen.
Sicherlich kann das auch mal passieren, aber es gibt Bücher, da hat man wirklich den Eindruck, dass es aus der berühmten Feder des Schriftstellers direkt in den Druck ging, ohne dass sich ein fremder Dritter mal des Buches angenommen hat.
Falsche Satzzeichen, bei Szenenwechseln Anschlussfehler, zu lange Sätze oder auch falsche Synonyme lese ich in letzter Zeit immer häufiger. Da ich Bücher zum Entspannen lese und mich auf die Geschichten freue, ärgert es mich, wenn ich mal wieder an ein Buch gerate, was meiner Meinung nach keinen "Feinschliff" erhalten hat.
Wie steht ihr dazu? Stört euch sowas oder könnt ich darüber hinweg lesen, wenn euch die Geschichte fesselt?

Montag, 1. Juni 2020

Max Hirshkowitz "Besser schlafen für Dummies"

Es klingt so einfach und doch ist es für viele Menschen eine Qual. Schlafen.
Menschen, die den Kopf allabendlich auf das Kopfkissen betten und am Morgen meist frisch gestärkt aufwachen, können nicht einschätzen, was es mit einem Menschen macht, wenn er tage-, wochen- oder monatelang nicht richtig schläft.
Wobei "richtig" schlafen natürlich widersinnig ist, denn auch hier, wie bei so vielen anderen Dingen im Leben, gibt es kein Patentrezept.
Sicherlich gibt es einige Eckpunkte, die man für einen guten und erholsamen Schlaf wissen sollte und genau hierfür ist das Buch wirklich hilfreich.
Wer die Reihe "für Dummies" nicht kennt, dem sei gesagt, wenn man sich sonst bei Sachbüchern gerne über Fachchinesisch und komplexe Sachverhalte aufregt, so bietet die Buchreihe "für Dummies" zu verschiedenen Themen sachlich fundiert, aber literarisch einfach aufgebaute Bücher, die den Leser helfen, Zugang zu einem neuen Thema zu finden oder bereits vorhandenes Wissen zu einem Thema wieder aufzufrischen.
"Besser schlafen für Dummies" ist in 13 Kapitel unterteilt, wobei das letzte Kapitel eine Zusammenfassung der vorigen 12 Kapitel enthält.
Die Kapitel haben alle einen unterschiedlichen Schwerpunkt. So wird erst einmal festgestellt, ob man eine Schlafstörung hat oder ob man lediglich unter einer kurzfristigen Schlaflosigkeit leidet. 
Mit vielen kleinen, alltagstauglichen Tipps erklärt der Autor, wie man aus der Teufelskreis kommen und was man selbst ausprobieren kann. Er zeigt aber auch auf, wann eine Schlafstörung chronisch wird und welche Art von Schlafstörung einer ärztlichen Behandlung bedarf.
Mit den vielen Beispielen und Tipps und Tricks ist es ein flüssig zu lesendes Sachbuch, was mit vielen Kniffen dem Leser zur Seite steht und Hilfestellungen für eine erholsame Nachtruhe bietet. Obwohl ich selber schon mehrere Bücher zu dem Thema gelesen habe, konnte ich für mich selber noch einige neue Möglichkeiten herauskristallisieren, die ich einmal ausprobieren werde.
In diesem Sinne "Gute Nacht!"

4 von 5 Dummies 

Nicht nur der Autor verkauft das Buch

Wie Christoph Heiden in seinem Interview vorige Tage so schön sagte, nicht nur der Autor verkauft sein Buch.
Nein, gerade in der heutigen Zeit spielen viele Faktoren in den Buchverkauf rein, es geht oftmals nicht nur um die Geschichte des Autors selber.
Klar, gibt es Autoren, die sich nur auf Grund ihres Namens verkaufen, aber da muss man als kleiner Autor erst einmal hinkommen.
Wenn ein Autor noch nicht bekannt ist, gibt es viele Möglichkeiten das Buch an den Leser zu bringen. 
Das erste, was auf jeden Fall die Aufmerksamkeit eines potenziellen Lesers erreicht, ist das Cover. Über Farbe, Gestaltung und Layout lässt sich ein Buch von anderen Büchern abheben. Bücher, die vermeintlich auf Grund ihres Covers gekauft werden, werden umgangssprachlich auch gerne mal "Coverbuy" genannt.
Dann kommt natürlich schon direkt die Werbung, doch hier gibt es verschiedene Varianten, da nicht jeder Verlag gleich groß ist und ohne Ende Geldmittel hat, um in eine umfangreiche Werbeaktion zu investieren.
Werbung kann in Zeitschriften und Zeitungen sein, es können kleine "Goodies" sein, die bei den Büchern mit ausliegen. Was in letzter Zeit zugenommen hat, sind Rezensionen von Bloggern oder Journalisten, die die Aufmerksamkeit auf das neue Buch lenken sollen.
Eine weitere Variante, die dann auch wieder der Autor mitträgt, ist eine Lesereise. Der Autor wird aktiv auf die Reise geschickt, um sein Buch den Leser vorzustellen.
Wie entscheidet ihr euch, welche Bücher ihr lest? Wo holt ihr euch eure Anregungen für den nächsten Buchkauf her?