Donnerstag, 20. März 2025

Gerhard Henschel "Mord auf Hohenhaus"

Eigentlich wollte sich Michael Ritz eine schöne Zeit im Schlosshotel Hohenhaus gönnen. Eine Dylanologen-Konferenz gepaart mit Lesungen von Arno Schmidt. Dazu gutes Essen, ein guter Wein, was würde man sich mehr wünschen? Doch es kommt alles ganz anders. Plötzlich taucht eine Leiche auf und die Menschen im Hotel sind verunsichert. Die Polizei verdächtigt alle, wenn auch oftmals wegen fadenscheiniger Gründe. Doch zwischen Lesungen und Vorträgen kommt das Dunkle immer näher und keiner scheint sich dem entziehen zu können.

Wer Gerhard Henschel kennt, weiß um seinen recht eigenwilligen Humor. Allein die Namen der Protagonisten zaubern dem Leser ein Schmunzeln auf das Gesicht. Wer sich viel mit Krimis und Detektivgeschichten befasst, dem wird der eine oder andere Name bekannt vorkommen.

Neben Songtexten und Passagen aus Arno Schmidts Werken, lässt der Autor viel über das Leben von Arno Schmidt und seine Probleme in der Nachkriegsliteratur einfließen. Bei dem Symposium vermittelt der Autor viel geschichtliches Wissen, was er auch im zweiten Teil des Buches beibehält, wenn es um die Aufklärung des Falles geht.

Trotz der relativen Kürze des Textes schafft es Henschel, den Leser alle Gefühlslagen durchleben zu lassen. Witz folgt auf Grusel, Ekel wechselt sich mit Dramatik ab. Dabei spielt jede Figur ihr eigenes Spiel und der Autor verpackt Bildung mit Unterhaltung.

Eine etwas andere Art von Krimi, die neben den berühmten kleinen grauen Zellen auch die Geschichte Deutschlands beleuchtet.

4 von 5 Hotelzimmern 

Dienstag, 18. März 2025

Farina Graßmann "True Crime in Nature"

Wer meint, dass Lug und Trug vom Menschen erdacht und für ihn prädestiniert sind, der sollte dieses Buch zur Hand nehmen.

Der Kuckuck dürfte vielen Lesern noch ein Begriff sein, wenn es darum geht, andere Artgenossen zu betrügen. Zu welchen harten und ausgefuchsten Methoden er greift, ist vielleicht widerum den wenigsten klar. Und er ist damit nicht allein. Natürlich steht nicht immer Mord im Vordergrund, aber wenn es darum geht, den Nachwuchs voranzutreiben, sind viele Tiere nicht zimperlich. Da werden Eier in falsche Nester gelegt, Kriegerinnen getötet und die Wirte sprichwörtlich ausgesaugt.
Ja, für schwache Mägen ist das Buch im wahrsten Sinne des Wortes harte Kost.
In einem ziemlich unverblümten Stil erzählt die Autorin, wie es im Tierreich zugeht und wann und vor allem wie spezielle Tierarten ausgebeutet, ausgenutzt und misshandelt werden.
Unterteilt in mehrere Kapitel fasst sie die Tiergattungen zusammen. Mal geht es um Täter, mal geht es um die Opfer, aber immer um die Tatsache ansich.
Trotz der schieren Gewalt lässt es sich die Autorin nicht nehmen, einzelne Episoden mit einem Augenzwinkern zu erzählen und somit das ganze Thema nicht zu grausig erscheinen zu lassen.

Das Buch lässt sich durch die Kapitel gut abschnittsweise lesen und erfordert keine Vorbildung.
Die einleitenden, farbigen Illustrationen peppen den Text in seiner Morbidität auf und garantieren ein gelungene Wissensvermittlung.

Nur Abendessen sollte man vor der Lektüre nicht ;-)

3,5 von 5 Insekten

Donnerstag, 13. März 2025

Jörg Weigand "Die Welten des Meister Li"

Am Ufer des T'ung-t'ing-Sees steht eine kleine, schlichte Hütte. Niemand, der es nicht genauer wüsste, würde hier das Heim des Meister Li vermuten. Nahezu abgeschieden lebt er hier, nachdem er eine Beamtenlaufbahn ausgeschlagen und sich stattdessen dem Studium der weisen Bücher gewidmet hat. Seine Ansprüche sind einfach und somit begnügt er sich mit dem, was die Menschen ihm geben. Denn sein Lebensinhalt ist die Weitergabe von Wissen und vielleicht auch von ein bisschen Weisheit. Umgeben von seiner Schülerschar erfahren die Leser in 50 Kurzgeschichten, wie es sich im Leben zu verhalten gilt, wenn man denn niemanden vor den Kopf stoßen will. Dabei gilt es das Fantastische nicht zu übersehen, denn wir in der "realen Welt" kämpfen selten gegen Dämonen und Drachen. Wenn, dann tun wir dies nur im übertragenen Sinne.

Meister Li erblickte das literarische Licht der Welt für eine Kurzgeschichte in den Phantastischen Miniaturen von Thomas Le Blanc im Jahr 2012. Seitdem hat der Meister so einige Abenteuer erlebt und Schicksale geprägt. Stets mit Ruhe und Bedacht versucht er mit Hilfe seiner Bücher die Probleme der Menschen am See oder auch aus weiterer Entfernung zu lösen.
Das Wissen, ohne den berühmten erhobenen Zeigefinger, wird durch die einzelnen Kurzgeschichten an den Lesenden weitergeben. Mit Hilfe der kurzen Texte, die nicht den Charakter eines Sachbuchs haben, tröpfeln die Ideen, die Gedanken und auch die Wertvorstellungen von Meister Li wie von selbst in den Geist der Leser. Sie lassen sie einvernehmlich nicken oder auch mal den Kopf schütteln, wenn man die literarischen Bilder in das Hier und Jetzt übersetzen muss.
Auch wenn die Texte kurz sind, so empfiehlt es sich, sie portioniert zu lesen, um das Wissen und den Charme nicht durch kumuliertes Schmökern zu verfälschen.

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

5 von 5 Lehren

Mittwoch, 12. März 2025

Oliver Hoffmann "Moriarty und das erste Opfer"

Das erste Opfer müssen Sie finden, um die Schuld zu erkennen und somit auch den Grund für die Vorkommnisse. Dieser Aussage sieht sich Moriarty in seinem dritten Fall aus der Feder von Oliver Hoffmann gegenüber. Doch bei diesem Abenteuer hat er eine weite Anreise. Nach den Verwicklungen im zweiten Fall hatte es Moriarty, seine Frau und Molly nach Frankreich verschlagen. Doch die Bitte sich des Falles anzunehmen, lässt Moriarty alle Bedenken in den Wind schlagen. Mit seinen Angestellten, Moran und dem Amerikaner Boswell macht er sich auf die Suche nach dem berühmten Motiv, denn leider bleibt es nicht bei einem Todesfall. Tiefer und tiefer werden seine Freunde und er in die Geheimnisse der Freimaurer hineingezogen, bis selbst die höchsten Stellen dem Professor die Antworten nicht mehr vorenthalten können.
Der letzte Band einer Trilogie bildet immer den Abschluss einer Reihe und hier zeigt sich in meinen Augen die Kunst des Autors im besonderen Maße. Sind alle Fäden aus den vorigen Bänden zusammengeführt? Widersprechen sich die einzelnen Bände nicht? Sind durchgängige Handlungen logisch aufgelöst? Kommt es wirklich zu einem Abschluss oder entscheidet sich der Autor doch für ein offenes Ende?
Ohne zu viel zu verraten: Oliver Hoffmann gelingt der Abschluss. Letzte Rätsel werden gelöst und als Leser bleiben keine Fragen mehr offen. 
Hätte ich mir nach den beiden ersten Bänden einen anderen Abschlussband gewünscht? Definitiv ein großes "Ja". Die Geschichte ist gut, aber die beiden vorigen Bände haben mir beide besser gefallen. Ich hätte im Abschlussband auch ein bisschen mehr Interaktion mit den Holmesbrüder erwartet, aber jeder Autor ist anders.
Oliver Hoffmann hat mit seiner Trilogie drei Geschichten dem Holmes Universum hinzugefügt, die ein ganz anderes Licht auf den Professor werfen, als es Doyle je getan hat. Somit hat der Autor sein Ziel erreicht.

4 von 5 Kellen

Sonntag, 9. März 2025

James Goodwin "Mord in Little Barkham"

Irgendwo, außerhalb von London, liegt Little Barkham. Ein kleines Dorf. Mit einem großen Anwesen. Einem Pub. Einer Bücherei. Und einem Mord.
Denn, die Dorfidylle trügt. Genauso wie sie es in den Bücher von Agatha Christie in der Bücherei tut.
Aber der Reihe nach: Es sind einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg vergangen, als Arthur Tingwell seinen Job in der Bücherei von Little Barkham annimmt. Er versorgt das Dorf mit Literatur, und dabei gerne mit dem neuesten Kriminalroman der sehr geschätzten Agatha Christie. Bis zu dem Tag an dem Dame des Anwesens umkommt und somit das ganze Dorf in helle Aufregung gerät. 
Zwischen Essensrationierungen, unfähigen Polizisten und abendlichen Guinness im Pub entspinnt sich zwischen den Dorfbewohner mit dem täglichen Fortschreiten der Ermittlungen ein gehöriges Misstrauen, das mit jeder Verhaftung größer wird und Konsequenzen nach sich zieht. 
James Goodwin hat seine Hausaufgaben gemacht. Ich wollte beim Lesen gar nicht, dass das Buch endet, da man sich darin wie in einem Kokon der klassischen Kriminalfälle fühlt. Hier ein betagtes Anwesen, der entsprechende Missmut einiger Dorfbewohner, dort der Pub als Treffpunkt für Klatsch und Tratsch. Ein Bibliothekar, der auch im größten Durcheinander wegen seiner Liebe zu Agatha Christie den Überblick behält und eine Dorfgemeinschaft, die nicht immer miteinander, aber erst recht nicht ohne einander auskommen kann.
James Goodwin schafft es eine Hommage an Agatha Christie zu schreiben, ohne sich dabei auf einen Abklatsch zu reduzieren. 
Eigene Charaktere, die berühmt-berüchtigten Geheimnisse und ganz viel Charme und Atmosphäre, gewürzt mit Buchzitaten und Anekdoten über Schriftsteller machen den Krimi zu einem Lesevergnügen erster Güte.

5 von 5 Gardinen

Mittwoch, 5. März 2025

Sven Haupt "Anahita"

Was definiert unser Dasein?
Das Geschlecht?
Die Gesellschaft?
Unsere Gene?
Oder ist es doch etwas ganz anderes?

Sven Haupt erzählt in "Anahita" die Geschichte von Aven und Christine, in einer Welt, die so ganz anders ist als die unsere.
Doch viele Verhaltensweisen sind, bedingt durch Sozialgefüge und Machtstrukturen, unveränderlich zu dem, was wir kennen.

Christine kommt mit ihrem Vater auf einen fremden Planeten, den der Uhrmacher schon einige Zeit im Visier hat. Aven, Sohn der Hohepriesterin, freundet sich mit Christine an und bringt ihr die Kultur des Planeten näher. Vieles, gerade die Flora und Fauna dieses Planeten, weicht so sehr von dem Leben am britannischen Hof ab, dass Christine nur staunen kann.
Doch wie es so ist, die Ruhe wird gestört und plötzlich wird das Leben von Christine und Aven vollkommen auf den Kopf gestellt. Krieg wird zum Tagesgeschehen und die Verluste sind so zahlreich, dass die Zeit zum Trauern nie gegeben ist. Hinterhältige Mächte ziehen am Himmel auf und der Kampf zwischen Gut und Böse gewinnt neue Dimensionen. Beide Charaktere entscheiden sich bewusst, für eine gravierende Änderung ihres Lebens und stehen in der ersten Reihe, wenn es darum geht, das zu schützen, was ihnen wichtig ist.

Schon in "Niemandes Schlaf" hat Sven Haupt gezeigt, wie Charaktere verschiedene seelische und auch körperliche Wandlungen durchleben können. "Anahita" erschafft mit dem Weltenbau noch viele andere und auch diverse Dimensionen. Steampunk, Weltraum, riesige Tiere, Bewusstseinserweiterungen, Sven lässt die Charaktere durch Welten segeln und durch Gefühle taumeln. Doch wirkt es nie gekünstelt oder effekthascherisch. All die Gedanken und Handlungen wirken in ihrer Außergewöhnlichkeit trotz allem logisch und folgerichtig. Man schüttelt beim Lesen nie den Kopf, ist der Welt oder vielmehr den Welten gefangen und muss erstmal in die Realität auftauchen, wenn das Buch zur Seite legt.

Moral, der Sinn des Lebens, Charakterstärke und das Wesen der Menschheit, in allen Büchern von Sven Haupt sind dies zentrale Aspekte, ohne dabei mit dem sprichwörtlichen erhobenen Zeigefinger zu interagieren.

Sie sind Bücher abseits des Gehirnkaugummis, den man sonst oft angepriesen bekommt, und wenn man seine Bücher verlässt, ist der eigene Geist immer durch seine Nachdrücklichkeit positiv beeinflusst. Wie sich das äußert?
Das erfährt jeder Lesende individuell, wenn er durch die Buchseiten segelt.

4,5 von 5 Uhrmachern

Donnerstag, 27. Februar 2025

Autoreninterview Jens-Arne Klingsöhr

Hallo zusammen.
Ab diesem Jahr gibt es nur noch einmal im Monat ein Interview. Im Februar beantwortet die Fragen Jens-Arne Klingsöhr. Er ist Autor und Herausgeber des Sherlock Holmes Magazins, was den Schwerpunkt des Interviews schon verrät.

(Foto: Jens-Arne Klingsöhr, Grafik: Maximilian Wust)

Du gibst seit Jahren das „SHM – Das Sherlock Holmes Magazin“ heraus. Wie bist Du auf die Idee gekommen, das Magazin zu veröffentlichen?
Wenn es etwas nicht gibt, was man aber haben möchte, was macht man dann?
Es hatte mir nicht genügt, den Kanon zu lesen und Pastiches zu konsumieren. Ich wollte mehr über den Holmes-Kosmos, wie ich es bezeichne, erfahren. Das war in Deutschland aber reichlich schwierig. Zwar gab es mit dem „SNOB“ (Soft-Nosed Bullet(in); ein Club-Fanzine) eine ähnliche Publikation wie das namhafte „Baker Street Journal“ aus den USA, aber es war nicht so genau das, was ich suchte und wollte. Zudem war es nicht frei erhältlich, man musste dem Club beitreten, um es zu bekommen. Dies tat ich auch, erlebte dann aber schon eine Enttäuschung. Denn das geschah etwa zu der Zeit als die Endphase des Clubs eingeläutet war. Das „SNOB“ erschien nur sehr unregelmäßig, teils nur eine Ausgabe pro Jahr, wenn überhaupt. Das hatte mich keineswegs befriedigt. Also stellte ich mir die schon erwähnte Frage und beschloss ein eigenes Magazin zu erstellen, so wie ich es mir vorstellte.
Es dauerte mehrere Wochen, in denen ich das Für und Wider abwog, mir genau überlegte, wie das Heft aussehen solle, in welchem Format, ob schwarz/weiß oder farbig, was enthalten sein soll, auf wie vielen Seiten der Inhalt präsentiert werden könnte, wie die Logistik (Produktion, Versand) zu bewältigten wäre usw. Auch sprach ich mit verschiedenen Sherlockianern über mein Vorhaben und erhielt nur positive Resonanzen. Also entschloss ich mich dazu, eine Null-Ausgabe zu erstellen. Die hatte natürlich noch nicht die von mir anvisierte Seitenzahl und diente nur dem Zweck, auf einem bevorstehenden kleinen Sherlock Holmes-Treffen zu visualisieren, was ich vorhatte, um dadurch Mitarbeiter zu gewinnen. Das war im Sommer 2009. Die Präsentation der Null-Ausgabe stieß auf enormes Interesse. Alle wollten sie darin herumblättern und es fanden sich auch gleich Personen, die Beiträge liefern wollten, und zwei weitere, die bereit waren redaktionell mitzuarbeiten – eine dritte Person kam etwas später hinzu. Im August gab es dann schon die erste Ausgabe. Selbst der Titel blieb der gleiche wie noch der Arbeitstitel der Null-Ausgabe. Inhaltlich gab es über die Jahre ein paar Erweiterungen, aber man merkt noch immer, das alles auf der Null-Ausgabe beruht. Es war die erste in Deutschland erschienene frei erhältliche Publikation zum Holmes-Kosmos, auf DIN A4 vierfarbig gedruckt und an dem alle mitarbeiten können. Gerade letzteres ist ein Aspekt, der mir wichtig ist. Das SHM ist nicht elitär, es ist ein Heft für Holmes-Interessierte, von Holmes-Interessierten. Wer Lust dazu hat eine Filmbesprechung zu verfassen, sich mit einem Aspekt aus Holmes' Wirken zu beschäftigen (sogenannte Forschungsartikel), sich über ein gerade gelesenes Pastiche mit einer Rezension auszulassen, eine Kurzgeschichte zu verfassen oder was auch immer, kann sich liebend gerne bei mir melden.


Woher kommt Deine Faszination für Sherlock Holmes?
Meine Begeisterung für Sherlock Holmes rührt vermutlich, ganz exakt erinnere ich es nicht mehr, von den spannend gemachten Europa-Hörspielen mit Peter Pasetti in der Titelrolle. Die hörte ich damals in meinen Jugendjahren rauf und runter. Etwa zu der Zeit liefen auch ein paar Folgen der Rathbone-Reihe im Fernsehen, sowie die charmante Serie mit Geoffrey Whitehead. Weil ich schon immer eine Leseratte war, blieb es natürlich nicht aus, dass ich auch die Grundlage kennenlernen wollte, und so kaufte ich mir von meinem Taschengeld, das war damals nicht so üppig, den Kanon Stück für Stück zusammen. Weil ich alle zwei, drei Tage erneut nach dem nächsten Band fragte, fiel das dem Buchhändler so auf die Nerven, dass er mich rüde anblaffte, ich solle doch gleich alle Bände kaufen und nicht ständig wiederkommen. Daraufhin raffte ich mein Erspartes zusammen, erwarb die restlichen Bände und betrat danach die Buchhandlung niemals wieder. Man sollte halt auch Kinder und Jugendliche ordentlich behandeln. Es war übrigens noch die Ullstein-Ausgabe, die für mich bis heute einen besonderen Stellenwert hat. Auch wenn die nur ein paar Jahre später erschienene Haffmans-Ausgabe natürlich so überragend ist, dass ich die Abenteuer gleich erneut las und spätestens damit die ewige Flamme meiner Holmes-Begeisterung entzündet war.

Für jeden Sherlock Holmes Fan gibt es "den" Schauspieler, der Holmes am besten darstellt. Wer ist es bei Dir?
Da muss ich nicht lange überlegen, komme jedoch nicht umhin, auf den ersten Platz des Sieger-Treppchens gleich drei Darsteller zu stellen: Ian Richardson, Basil Rathbone und der frühe Jeremy Brett. Alle drei sind in ihrer Darstellung des Meisterdetektivs völlig unterschiedlich, verkörpern ihn für mich aber gleichermaßen perfekt. Ian Richardson strahlt eine überlegende Ruhe aus, Basil Rathbone ist schneidig agil und der frühe Jeremy Brett wirkt hektisch überzeugend. Eigentlich gehört auch Peter Cushing dazu … aber sei es drum, er ist halt auf Platz zwei. Geoffrey Whitehead ist auch ein Darsteller der unbedingt auf das Treppchen gehört: Platz drei.
Unter den vielen nicht genannten Darstellern, sind durchaus ein paar, die ich im Grunde genau so gerne in der Rolle sehe – gewissermaßen ein paar Lucky Loser in meinem persönlichen Ranking; zum Beispiel Christopher Plummer in „Mord an der Themse“ und „Silver Blaze“.

Du hast selbst auch schon einige Texte verfasst. Wie kam es dazu, dass Du auch selbst mit dem Schreiben begonnen hast?
Es hat mir von jeher Spaß gemacht, meine Fantasie zu kanalisieren und schriftlich umzusetzen. Zu den ersten Textversuchen gehörte auch ein Holmes-Fragment, über eineinhalb eng beschriebene Schreibmaschinenseiten bin ich aber nicht hinausgekommen. Das war damals, kurz nachdem ich die Ullstein-Ausgabe gelesen habe. Mit dem Verfassen von Texten ging es im Grunde richtig los, als ich mich mit dem Pen & Paper-Rollenspiel Das Schwarze Auge (kurz: DSA) beschäftigt habe und zusammen mit einem Freund in den neunziger Jahren dazu ein sehr umfangreiches Fan-Abenteuer geschrieben habe. Im Grunde war das der Anfang meiner Schreibbegeisterung. Mehrere Fanprodukte folgten, unter anderen zwei Regiozine – das sind Fanzine, die auf eine spezielle Spielregion bezogen sind -, von denen eines davon sogar dreizehn Jahre lang von mir herausgegeben wurde, das andere war nicht ganz so langlebig. Natürlich gehörte auch das Verfassen von Texten dazu. Durch meine Aktivitäten bin ich der DSA-Redaktion aufgefallen und es kam dazu, dass ich an zwei Quellenbänden (das sind umfangreiche Regionalbeschreibungen über Land und Leute, Politik und Kultur usw.) sogar maßgeblich mitwirken durfte. Hier und da steuerte ich auch für andere Produkte der Redaktion unterschiedlich lange Abschnitte bei ... dann gründete ich das SHM – Das Sherlock Holmes Magazin.
Von nun an war mein Fokus vollkommen verlagert. Neben der Arbeit am SHM und gelegentlichen verfassen von Texten für das Heft, versuchte ich mich aber auch immer wieder an Holmes- Geschichten. Eine meiner ersten war eine Erzählung in der Mrs. Hudson die Ereignisse aus „Der Detektiv aus dem Sterbebett“ aus ihrer Sicht erlebt. So etwas gefällt mir – bekannte Ereignisse aus einer anderen Sicht zu erleben, oder sie an irgendeiner Stelle zu ergänzen. Allerdings habe ich bisher nur drei Geschichten dieser Art verfasst. Ab und zu wurde ich gefragt, ob ich nicht Texte zu bestimmten Anlässen schreiben könne. Natürlich konnte ich. Das sind keine Geschichten im eigentlichen Sinn. Es kam jedoch vor, dass ich diese später noch umarbeiten konnte. Hin und wieder fällt mir ein Thema ein oder ein Aspekt auf, den ich gerne ausarbeiten würde – woraus die eine oder andere Geschichte entsteht. Manchmal schreibe ich aber auch nur so vor mich hin und schaue, wohin mich das führt. Nicht selten kommt eine solche Schreiberei nicht über den Anfang hinaus, aber hin und wieder entsteht dann doch eine brauchbare Geschichte. Manchmal geschieht dabei aber auch Unerwartetes. Als ich an etwas schrieb, dass als Einleitung zu einem Projekt gedacht war, hat sich während des Schreibprozesses die Grundidee irgendwie verselbstständigt und das Ergebnis ist als Einleitung überhaupt nicht mehr zu gebrauchen. Dafür ist es eine ganz ordentliche Erzählung geworden, die gleich zwei „sherlockianische Probleme“ thematisiert.
Es macht mir einfach Freude, mich mit Holmes und Watson zu beschäftigen – manchmal auch ohne den einen, manchmal auch ohne den anderen -, Dialoge zwischen ihnen zu entwickeln, Szenen zu entwerfen, in denen sie agieren …


Welcher ist Dein liebster Nebencharakter?
Eindeutig Wiggins. Zwar taucht der Knabe nur in den ersten beiden Romanen auf, aber die Baker Street Irregulars mit Wiggins als An- und Wortführer, haben bei mir einfach Eindruck hinterlassen. Leider hat Sir Arthur Conan Doyle danach von dem Jungen nie wieder Gebrauch gemacht und auch die Irregulars an sich kommen bedauerlicherweise nur noch zweimal kurz vor, einmal davon sogar nur als vage Erwähnung. Natürlich ist es zudem schade, dass bei „Das Zeichen der Vier“ das Erscheinen der Baker Street Irregulars in der Baker Street nur eine Kopie aus „Eine Studie in Scharlachrot“ darstellt. Womit auch ein zeitliches Problem entstand, denn Wiggins wird bei dieser kopierten Szene genauso beschrieben wie zuvor, obwohl der Fall mehrere Jahre nach dem ersten spielt und er daher kein Kind mehr sein kann.

Aus mehreren Gesprächen mit Dir weiß ich um die Liebe zu den Hiatus-Geschichten. Warum reizen Dich gerade diese Geschichten?
Der Hiatus übt auf mich eine Faszination aus, die ich gar nicht so richtig erklären kann. Drei Jahre war Sherlock Holmes verschwunden, galt als tot, ist stattdessen aber in der Welt unterwegs gewesen. Wo war er überall, weswegen ist er dorthin gegangen und was hat er dort erlebt? Aus der Geschichte „Das leere Haus“ erfahren wir zumindest ein paar Schlagworte, leider keine weiteren Details. Er war zwei Jahre lang in Tibet und hat Bekanntschaft mit dem Lama gemacht. War er wirklich ganze zwei Jahre dort? Ist das nicht ein bisschen zu lang? Anschließend bereiste er Persien.
Dort war es zu der Zeit aber ausgerechnet für Engländer höchst gefährlich – vielleicht ein Grund, weshalb er sich als Norweger Sigerson ausgab? Angeblich war er sogar in Mekka, was keinem Europäer gestattet war. Dass er auch noch in Montpellier an Kohlen-Teer-Derivaten forschte, nimmt sich dahingehend schon fast langweilig aus. Auch in Khartum will er gewesen sein – also dort, wo General Gordon einige Jahre zuvor durch die Mahdisten zu Tode kam. Als Holmes dort war, war Khartum nur noch eine Ruine und Geisterstadt. Am gegenüberliegenden Ufer des Nils hingegen existierte die Stadt Omdurman, wo er mit dem Kalifen hätte speisen können. Aber damit befinden wir uns schon im Bereich der Interpretationen und Spekulationen. Und wo wir schon dabei sind:
Kann Sherlock Holmes während der Zeit nicht auch noch woanders gewesen sein? Der Hiatus bietet Raum für Abenteuer jeglicher Art, losgelöst von den Zwängen einer klassischen Holmes-Geschichte. Wenn auch nicht alles, dann scheint aber doch sehr vieles möglich zu sein.
Ein paar Autoren haben diese Lücke für sich entdeckt und schreiben – wie Franziska Franke – eine ganze Reihe über eben jene Zeit, andere verfassen ein oder zwei Geschichten dazu. Letztlich hat auch Star Trek-Regisseur Nicholas Meyer mit „Kein Koks für Sherlock Holmes“ einen alternativen Hiatus-Beginn verfasst und ließ auch seinen Holmes-Roman um das Phantom der Oper in der Ära spielen. Eine meiner Lieblings-Hiatus-Geschichten ist „Die Geschichte eines Vaters“ von Sterling E. Lanier, die in der Südsee spielt aber einen fantastischen Inhalt hat. Vielleicht war Sherlock Holmes sogar in Deutschland und hat sich in Sachsenhausen niedergelassen, um Gefolgsleute von Moriarty zu jagen? ;-)
Und löst man den Blick von Sherlock Holmes – wie ist es eigentlich Watson ergangen? Auch darüber weiß man nicht besonders viel. Ab und zu ist er vor Gericht als Sachverständiger aufgetreten, hat seine Paddingtoner Praxis gegen eine in Kensington getauscht, und er hat seine Gattin, die liebreizende Mary, verloren. Was aber genau und wann geschehen ist, bleibt offen.
Vermutlich ist es das Unbekannte, das Mysteriöse, sicherlich aber auch das Exotische, was mich an dieser Ära in Holmes' Wirken reizt.

Welches ist Dein liebstes Pastiche?
Das ist eine Frage, die ich nicht genau beantworten kann. Es gibt so einige ganz hervorragende Pastiches, die mir, durchaus aus unterschiedlichen Gründen, ganz besonders gefallen. Es gibt ein paar Autoren, die es schaffen, den Stil von Sir Arthur Conan Doyle sehr gut zu kopieren und glaubwürdige Fälle zu entwerfen. Aber auch solche, die ihren eigenen Stil entwickeln und ebenso überzeugende Abenteuer verfassen, die vielleicht eine mehr humoristische Note haben, ohne es an Spannung verlieren zu lassen. Neugierig bin ich immer auch auf Storys, in denen die ausgetretenen Pfade verlassen werden, eventuell sogar mit dem Holmes-Kanon brechen. Darunter sind ein paar wirklich tolle Geschichten. Oder es wird ein anderer Blickwinkel eingenommen, also aus der Sicht einer ganz anderen Figur; eventuell tauchen Holmes und Watson auch gar nicht auf, oder sind bestenfalls Nebenfiguren. Letztlich hat es auch immer mit der persönlichen Erwartungshaltung und Einstellung zu tun und was man vielleicht auch damit verbindet, weswegen man von einer bestimmten Geschichte so begeistert ist. Das gilt natürlich auch für den Kanon. Manchmal ändert sich ja auch die eigene Einstellung und der persönliche Blickwinkel und andere Geschichten rücken näher. Es gibt durchaus so einige Erzählungen, die für mich die Spitze des Pastiche-Tsunamis bilden. Aber es fällt mir extrem schwer eines auszuwählen, welches mein Liebstes darunter wäre.
Auch ein Sieger-Treppchen ist nicht möglich. Es würden sehr viele auf Platz eins stehen, noch mehr auf den Plätzen zwei und drei stehen. Wobei ich mir sicher bin, dass mancher Sherlockianer, der diese Auflistung läse, verständnislos den Kopf schütteln und sich verwundert die Augen reiben würde, denn es sind einige Storys dabei, die von anderen Personen gar nicht geschätzt werden.

Wer neugierig ist, kann sich hier weiter informieren: SHM.wordpress

Nächsten Monat gibt es ein neues Interview.

Marianne Labisch (Hrsg) "Rock Planet"

"I'm on the highway to hell" ...
Stop ...
Der Weg zur Hölle ist zwar mit guten Rocksongs gepflastert, aber wir wollen doch zeitweilig auf der Erde verharren und die Musik genießen ...
"I'm on the highway ..."
Ich habe eure Aufmerksamkeit? Das ist gut!

Rockmusik, wer kennt sie nicht und vor allem, wer schätzt sie nicht? Gitarrenriffs, ein wummernder Bass und dabei Stimmen, die nicht chemisch gereinigt, sondern authentisch und pur durch die Gehörgänge pochen. 
Dabei ist es schwer, sich auf eine Band oder sogar nur auf ein Lied zu beschränken, dass für einen selbst die Liebe zur Rockmusik auslöste. Doch genau das war die Grundlage für diese Anthologie. Neunzehn Schreibende haben sich unter Marianne Labisch zusammengefunden und beginnen damit, welcher Rocksong ihre Liebe zu dieser Musik manifestierte. Dabei ist es erstaunlich, wie breit das Spektrum der Rockmusik sich gestaltet und auf welchen Wegen sie die Schreibenden traf.
So individuell, wie jeweiligen Lebenswege sind, so unterschiedlich sind auch die entsprechenden Geschichten geworden. Von kurz und knackig bis hin zu kleinen Epen, von Texten, die zum Schmunzeln einladen, hin zu Texten, bei denen in jedem Wort Philosophie mitschwingt.
Die Geschichten spielen im Jetzt, in der Vergangenheit und in der Zukunft und stets sind sie begleitet von dem Soundtrack des Schreibenden, der die Vergangenheit im Ohr hat. 
Mal verzagt, mal hingerissen, aber in allen Geschichten mit viel Emotionen, zeigt der Rock und seine Musik die Vielschichtigkeit eines Mosaiks, das aus jeder Perspektive anders, dabei aber stets besonders wirkt. 
Die Geschichten bilden einen Kokon zwischen den Welten und verleiten beim Lesen dazu, immer langsamer zu lesen, egal, wie gruselig die Erzählung auch ist, weil man ihn nicht verlassen will. Doch Rockmusik hört niemals auf, sie ist immer da und von daher ...

"We will, we will rock you!"

5 von 5 Schallplatten

Montag, 24. Februar 2025

Silke Heimes "Schreib dich zum Glück"

Wer sich mit dem Schreiben beschäftigt, hat oft die Qual der Wahl. Gefühlt jedes Jahr erscheint mindestens ein neuer Ratgeber, während wirkliche Urgesteine der Literatur sich bewusst gegen solche und ihre Tipps aussprechen.
Also, warum greift man doch zum Ratgeber?
Weil man sein Wissen mehren will?
Weil man doch nicht davon überzeugt ist, dass die Urgesteine Recht haben?
Oder ist es etwas ganz anderes?
Nimmt man den Titel von diesem Buch, stellt man schnell fest, dass es nicht nur um das Schreiben geht. Schon gar nicht gezielt um das, was man später einmal veröffentlichen sollte ... Vielleicht aber könnte.
Der Fokus liegt auf dem Glück und dem Weg, wie man es durch das Schreiben erkennen oder erlangen kann. Vielfach wird das Glück als Endziel eines langen Weges betrachtet, den man gerne durch Achtsamkeit erlangen kann.
Doch Silke Heimes führt den Leser auf einen anderen Weg. Mit Texten rund um das Thema Glück und Zufriedenheit (denn sie ist die Schwester des Glücks), baut sie ihre Thesen Stück für Stück auf.
Untermauert von Forschung, Psychologie und Philosophie nimmt sie uns an die Hand und zeigt auf, wie ein Leben mit Glück gelingt. Neben ihren Thesen lädt sie in den jeweiligen Abschnitten dazu ein, das Gelesene selbst in Worte zu fassen oder die Gedanken entsprechend weiter zu entwickeln. Bewusst weißt sie daraufhin, dass Glück unterschiedlich sein kann und man manche der Antworten mit einigen Abstand noch einmal bewusst betrachten sollte. 
Glück ist wahrlich vergänglich, aber in den kleinen Dingen trotzdem alltäglich. Man muss nur bewusst darauf achten.
Ein Buch für Schreiberlinge, um sich neuer Impulse zu bedienen und für solche, die meinen, das Glück falle einem in den Schoß.

5 von 5 Glückssträhnen

Vielen Dank an den Verlag v_und_r self für das Rezensionsexemplar.

Sonntag, 23. Februar 2025

Daniel Smith "Die Wahrheit hinter Sherlock Holmes"

Ich würde meinen, dass kein Autor von sich behaupten kann, Figuren ohne eine reelle Vorlage zu erschaffen. Man geht durch den Alltag, man sieht, man hört, man nimmt in sich auf und kreiert daraus die Figur, die für einen selbst stimmig erscheint. Daher ist es wenig erstaunlich und für Kenner auch kein Wunder, dass schon Sir Arthur Conan Doyle in Joseph Bell ein Vorbild für seine Figur Sherlock Holmes sah. Was allerdings den wenigsten bekannt sein dürfte, ist, dass es neben Joseph Bell noch eine weitere Person gab, die den Charakter und das Verhalten von Sherlock Holmes maßgeblich beeinflusst hat.
Während Joseph Bell anfänglich eher an der Uni für Aufsehen sorgte, hatte es Henry Littlejohn schon in den Dienst der Polizei geschafft, was laut Daniel Smith auch der Grund war, warum er in Zusammenhang mit Sherlock Holmes selten genannt wurde. Es galt seine Reputation nicht zu gefährden.
Das ändert sich im Jahr 1893, als es zu dem Verfahren um den Tod von Cecil Hambrough auf dem Anwesen Ardlamont Estate, Schottland, kommt.
Beide Männer müssen bei dem Gerichtsprozess aussagen und ausführen, ob der Tod des jungen Offiziers wirklich ein Unfall gewesen sein kann oder ob nicht doch Habgier die Triebfeder war.

Daniel Smith erzählt auf 320 Seiten, die er mit Gerichtsakten, Briefen und Zeitungsartikeln unterfüttert, wie ein historischer Kriminalfall sich auf die Entwicklung des wohl bekanntesten Detektives und seine Geschichten auswirkte, denn, das sei gesagt, in Verlauf des Prozesses wurden auch immer wieder die Rufe nach Sherlock Holmes laut, der nach Meinung der Zeitungen und auch der Prozessbeteiligten das Rätsel wohl eher lösen könnte als alle real beteiligten Personen. Nebenbei bemerkt gab es in dem Prozess auch einen Arzt, der Watson hieß.

Nun kann man erwarten, dass ein Gerichtsfall selbst mit seinen Vor- und Nachwehen auf 320 Seiten sich zeitweilig in Nichtigkeiten verzettelt und manchmal ist das auch so. Smith kommt von Kleinigkeiten auf die kleinsten Kleinigkeiten, doch hat dies stets einen Grund. Er baut mit diesen Details vor dem Auge des Lesers in feinen Passagen die kulturelle Gesellschaft mit ihren Eigenheiten auf. Er zeigt, wie die viktorianische Gesellschaft funktioniert und an welchen Stellen sie gerade im Umbruch war. 

Neben Sherlock Holmes spielen die Entwicklung der Forensik, der Psychologie, der Polizeiarbeit und die Wahrnehmensveränderung des Adels eine zentrale Rolle.

Da er sich auf historische Fakten stützt, ist das Buch somit nicht nur für Sherlock Holmes Fans interessant, sondern bietet zahlreiche Geschichtsstunden und Nerdwissen in einem Buch.

4,5 von 5 Victorians