Mittwoch, 29. September 2021

Michael Linnemann "Das Giftspiel"


Summer in the City.
Frankfurt schwitzt.
In einem Rekordsommer kommt es in Frankfurt zu einer Mordserie der besonderen Art. Die Opfer scheinen zufällig ausgewählt zu sein und sterben in ihren Wohnungen durch ein außergewöhnliches Gift. Was noch viel beängstigender ist, ist das Tempo, dass bei den Morden vorgelegt wird. Die Morde passieren in so kurzer Zeit, dass die Kommissare Winter und Herz, sowie ihre Kollegen von der Spusi, der KTU und der Rechtsmedizin alle Hände voll zu tun haben, um mit dem Mörder Schritt halten zu können. Denn man kann nie wissen, wann er wiederzuschlägt.
Als die beiden Ermittler schlussendlich einen Verdächtigen in Untersuchungshaft sitzen haben, scheint es, als wäre es alles im grünen Bereich, doch dann geht das Morden von vorne los. Schuldig wirkt auf einmal jeder und keiner kann sich an einen solchen Fall erinnern, wo selbst die nahestehenden Personen in Verdacht geraten.
Michael Linnemanns zweiter Krimi um die Kommissare Winter und Herz wirkt wie ein klassischer Agatha Christie Krimi. Immer wieder präsentiert er dem Leser eine neue Fährte, immer wieder gibt es ein überraschendes Element, was den Leser in seiner vorgefertigten Meinung wanken lässt. Ist man doch auf dem Holzweg? Oder ist die neue Spur eine Finte?
Psychologisch so wunderbar durchdacht und bis zur letzten Seite fordend lässt sich das Buch auf Grund seiner Sprache zwar zügig lesen, allerdings merkt der Leser, dass mit jeder Seite sich die eigenen Zahnrädchen weiterdrehen und versuchen in der schieren Maße an Informationen, jene herauszufiltern, die letztlich maßgeblich sind. Doch wählt man wirklich die richtigen Informationen?
Es handelt sich bei "Das Giftspiel" allerdings nicht um einen Psychothriller, das sei hier noch erwähnt, sondern um einen Krimi, der richtig ausgeklügelt ist, sodass man teilweise die physische Sommerhitze der Kommissare im eigenen Kopf spüren kann, wenn man selbst versucht den Täter zu ermitteln.
Einer der besten Krimis, die ich dieses Jahr gelesen habe.
Man kann diesen Band lesen, ohne den ersten Band zu kennen. Ich persönlich lerne Kommissare gerne mit ihrem ersten Buch kennen, aber das ist ja bekanntlich eine Geschmackssache. 😊
Danke an Michael Linnemann für das Rezi-Exemplar.

4,5 von 5 Fröschen

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