Mit der Frau und seinen Söhnen wohnt er in einer kleinen Wohnung, arbeitet bei einem Sicherheitsdienst und wartet nahezu auf den Tag, an dem er für seine Taten büßen muss. Als sein neuer Kollege anfängt, sieht er endlich seinem Schicksal entgegen und versucht das Beste aus der Situation zu machen.
Deutschland in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Man kann auf fast jeder Seite die Zerrissenheit der Menschen spüren. Viele flüchten sich in die Befehlskette und dass sie nichts hätten ausrichten können. Doch manchen kommen vermehrt Zweifel. Wolfgang Wissler transportiert mit dem Buch so unendlich viele Facetten, dass man zum Ende des Buches wahrlich jeder Meinung mindestens einmal Beachtung geschenkt hat.
Die Wut der Siegermächte, die Hilflosigkeit eines Arztes, die Euphorie eines Mannes, der gerne mehr am Krieg beteiligt gewesen wäre. Die Haupthandlung wird immer wieder durch Rückblenden oder Ausflüge unterfüttert und man bekommt ein sehr detailliertes Bild von Erich Straffer. Andere Figuren, deren Meinungen ebenso interessant sein könnten, werden blasser gehalten, um sich nicht im Strudel der Gefühle zu verlieren.
Ein Buch, dass so unheimlich wichtig ist, um die Nachkriegsgeneration zu verstehen und sich nicht ohne Weiteres ein Urteil zu erlauben.
4 von 5 Nächten
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