Sonntag, 18. September 2022

Thomas Köhler "Der Charme des Todes"

Kennt ihr diese Bücher, an die ihr mir einer gewissen Erwartungshaltung herangeht, um dann festzustellen, dass ihr völlig daneben lagt?
Ich präsentiere: "Der Charme des Todes"
Erwartet hatte ich ein Buch im Stile der Darwin Awards, bekommen habe ich etwas ganz anders.
Aber der Reihe nach: Leitet das Buch mit Titel oder Inhaltsangabe den Leser in die Irre? 
Nein!
Warum und vor allem, wie ich auf diesen Gedanken mit den Darwin Awards kam, erschließt sich mir im Nachhinein nicht mehr, aber das Buch hat mich - soweit man das bei diesem Thema sagen kann - gut unterhalten.
Es ist sicherlich nichts für zarte Gemüter, da schon das erste Kapitel sehr deutlich von dem Zerfall des Körpers spricht und auch die folgenden Kapitel lassen mit den beschriebenen Morden nicht immer das Gemüt ruhig zurück. 
Was mir an dem Buch sehr gut gefiel, die jeweiligen Morde wurden in drei Phasen unterteilt:
Wie war die Ausgangssituation?
Was geschah während der Tat?
Was folgte daraus?
Beispielsweise wird sehr ausführlich über das Attentat von Sarajewo berichtet und welche weitreichenden, sogar bis heute geltenden Folgen dieses Ereignis hatte. Weiterhin werden auch in die Beschreibungen technische oder medizinische Entwicklungen eingeflochten, wenn es thematisch passt.
Ein weiterer größerer Abschnitt ist der Mumifizierung im Unterschied zur Mumifikation gewidmet.
Das Buch ist trotz des Thema oder vielleicht gerade deswegen sehr informativ und lehrreich und bietet eine Bandbreite an Informationen, die man Leser bisher noch nicht in einen näheren Zusammenhang gebracht hat.
Das Buch kommt dabei mit wenig Fachsimpelei aus und richtet sich somit nicht nur an ein medizinisch vorgebildetes Publikum.

4 von 5 Todesarten

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