Dienstag, 18. November 2025

Robert Louis Stevenson "Dr. Jekyll & Mr. Hyde"

Hört man den Namen Robert Louis Stevenson denkt man als erstes an "Die Schatzinsel" und an "Dr. Jekyll & Mr. Hyde".
Schon diese beiden Geschichten zeigen, welche Bandbreite man von dem Autoren erwarten kann.
Während "Die Schatzinsel" die Piratengeschichte an sich ist, zeigt "Dr. Jekyll & Mr. Hyde", wie es ist, für die Zwänge der Gesellschaft ein Ventil zu finden.

In dieser Schmuckausgabe bildet "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" das zentrale Thema. Mit dunklen Seiten und grüner Schrift, vermeintlich handgeschriebenen Briefen und den für diese Ausgabenreihe bekannten Extras wird die Erzählung hervorragend untermalt. Die Gänsehaut kriecht hinauf, während man Dr. Jekyll bei seinem Verderben beobachtet. Die Erzählperspektive und auch die Stimmung des Textes spiegelt die innere Zerrissenheit und den Wunsch des Ausbruches einzigartig wieder und man will gar nicht aufhören, in die Geschichte weiter einzutauchen.

Neben dieser Erzählung umfasst die Schmuckausgabe fünf weitere Kurzgeschichten. Keine reicht für mich an "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" heran, aber das muss es auch nicht zwangsläufig. Vielmehr zeigen die Texte ein Spektrum der Möglichkeiten und auch, was Menschen schon immer interessiert. Während "Die Versprengte" in die alte Sagenwelt eintaucht, macht man bei "Der Flaschenteufel" einen Ausflug in die hintersinnigen Gedanken, wie viel Ruhm und Ehre man erwartet, um dafür dem Teufel zu begegnen.

"Der Leichenräuber" zeigt die damalige Angst und Gedankenwelt rund um die Grabräuberei und den Diebstahl von Leichen im Dienste der Wissenschaft.

Bei allen Texten schafft es Stevenson eine eigene Note zu treffen und trotzdem ist allen Geschichten ein leichter Schauer gemein.

Die Leichtigkeit, mit der man diesen Klassiker liest, spricht auch dafür, dass die Themen, wenn auch in abgewandelter Form, heute immer noch präsent sind.


4,5 von 5 Verwandlungen

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