Sonntag, 27. November 2022

Carsten Sebastian Henn "Ein Schuss Whiskey"

Manche Tage sind einfach besäufniserregend. Nichts will gelingen und die Welt scheint sich gegen einen verschworen zu haben.
Doch was ist passiert?
Janus ist von Köln nach Dublin gereist, um seine schriftstellerische Seite zu pflegen. Dublin - die Stadt, die viele der große Schriftsteller beheimatet hat. An förmlicher jeder Ecke trifft man Wilde, Joyce und die anderen der Band und doch - Janus` Schreibblockade ist hartnäckig. Das weiße Blatt starrt ihn Stunde um Stunde, Tag um Tag an und verhöhnt ihn und seine Kunst. Was kann da näher liegen als eine Kneipentour durch die Pubs der großen Vorbilder? 
Viele Biere und Whiskeys später will Janus nach Hause wanken, als er einen Mord beobachtet. Doch eine Leiche taucht erst wesentlich später auf und starb Stunden nach Janus` Beobachtung. Janus` Instinkt ist geweckt und so folgt er den verschiedenen Verdächtigen durch die schmalen Gassen von Dublin, nichtsahnend, dass er sich immer weiter in den Fall verstrickt und selbst Anlass zur Beobachtung gibt. 
"Ein Schuss Whiskey" ist der Abschlussband der Trilogie über den guten Tropfen. Doch ist dieses Buch ein eigenständiges Buch, was man ohne Vorkenntnisse der anderen beiden Bücher lesen kann.
Nach "Der Buchspazierer" schlendert wieder ein Protagonist durch die engen Gassen einer Stadt, doch hier enden schon die Gemeinsamkeiten. Während "Der Buchspazierer" vornehmlich eine Ode an das Buch ansich ist, wählt "Ein Schuss Whiskey" einen anderen Ansatz. Bekannte Autoren, ihr Leben und ihre Werke nehmen auf die Handlung ein um das andere Mal Einfluss und vielfach führt allein das Zitat dazu, dass der Leser ein weiteres Mal schmunzeln muss. Der Krimi setzt auf viel Augenzwinkern. Während Brutalität nebensächlich ist, bietet er neben der Geschichte noch ein weiteres Rätsel für den Leser, dass sich erst am Ende des Buches offenbart. 
Weiterhin führen verschiedene Einschübe dazu, dass man als Leser viel über die Whiskeyherstellung lernt und das Buch als kleines, feines Lexikon des Whiskeys betrachten kann. Abgerundet wird das Buch mit einigen Rezepten, die sich gerade in der dunklen Jahreszeit zum Nachkochen eignen. 
Wer Carsten Sebastian Henn noch nicht kennt, wird ob der vielfachen Sinneseindrücke erstaunt und hoffentlich auch erfreut sein. Mich begeistern seine Bücher ein ums andere Mal.

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