Einsam liegt Duchlan Castle oberhalb des Lochs, direkt an einem Bach. Doch noch einsamer als das Castle ist Lady Mary Gregor, als sie in ihrem verschlossenen Zimmer stirbt. Ein natürlicher Tod ist abwegig, denn eine riesige Wunde klafft in ihrer Brust. Doch bei verschlossenen Fenstern und einer verschlossenen Tür müsste sowohl die Mordwaffe als auch der Mörder zugegen sein. Was sie aber nicht sind. Auf Grund der Stellung der Gregors lässt es sich der Amateurdetektiv Dr. Hailey nach kurzem Bitten nicht nehmen, sich den Fall näher anzusehen. Irgendetwas Düsteres treibt sein Unwesen auf Duchlan Castle, denn keiner scheint wirklich erstaunt oder gar bedrückt auf Grund des perfiden Mordes.
Lediglich Laird Gregor scheint ohne die herrische Hand seiner Schwester ein wenig planlos zu sein oder ist dies nur vorgespielt?
Als die Ermittlungen ihren Gang nehmen, kommt es zu einem weiteren Todesfall und noch einem...
Doch wie hängen diese Morde zusammen? Wer war wann wo auf dem Anwesen und in der Nähe des Baches, der so platschende Geräusche von sich gibt?
Anthony Wynne kann mit Fug und Recht behaupten zu der klassischen Garde der Kriminalautoren zu zählen. Denn sein Dr. Hailey, seines Zeichens Arzt, hat neben anderen bekannten Ermittlern wie Sherlock Holmes, Hercule Poirot oder Reverend Dodd geschafft sich einen Platz in der "British Library Crime Classics" zu ergattern und das ist zweifellos ein Ritterschlag für jeden Kriminalroman.
Doch ist dieser Kriminalroman anders?
Nun, es gibt die altbekannte Mischung aus: Hobbyermittler, locked-room-mystery, Geheimnis in der Vergangenheit und zu viele Augen, die zuviel sehen. Das heißt, natürlich wird das Rad mit diesem Kriminalroman nicht neu erfunden und an manchen Stellen hat das Buch ein paar Längen, aber oft ist es ja auch genau das Verhältnis der Mischung, die einen Kriminalroman sinnvoll und logisch nachvollziehbar machen oder eben nicht.
Vieles lag für mich lange im Dunkeln, auch wenn ich ein Gespür dafür hatte, wohin die Geschichte führen sollte, aber letztlich hat mich der Schluss doch sehr überrascht.
Was man diesen älteren Kriminalromanen anmerkt, ist das die Gewichtung viel mehr auf dem psychologischen Element liegt als auf der Brutalität, ein Genuss für die kleinen grauen Zellen.
4 von 5 Geheimnissen
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