Samstag, 10. April 2021

Fang Fang "Wuhan Diary"


Im letzten Jahr gab es oftmals kaum ein anderes Thema: Corona.
Abstand halten, Home-Office, sich nicht mehr mit anderen treffen, Unsicherheit, Krankheit, Tod...
Einen tieferen Einschnitt hat es in das Leben der meisten Menschen in den letzten Jahren kaum gegeben. Doch wie waren die Anfänge?
Vor einem guten Jahr fing alles in Wuhan an. Wuhan wurde abgeriegelt. Von der Außenwelt abgeschnitten. Die Menschen dazu gedrängt in ihren Wohnungen zu bleiben. 
60 Tage schrieb Fang Fang an ihrem Tagebuch beginnend am 25.1.2020. 60 Tage berichtet sie auf ihrem Blog, was in Wuhan geschieht.
Selten verlässt sie dabei ihre Wohnung. Selbst mit Vorerkrankungen gezeigt, bleibt sie mit ihrem Hund hinter ihrer Wohnungstür und die Welt kommt via Telefon, Internet oder durch den Blick aus ihrem Fenster in ihre eigenen vier Wände.
Sie berichtet gestützt durch Informationen von verschiedenen Ärzten und Gelehrten, was auf den Straßen von Wuhan passiert und wird dafür angegriffen. Sie, als Schriftstellerin, würde die Tatsachen verdrehen oder gar erfinden. Ihr Blog und WeChat werden des Öfteren gesperrt oder ihre Beiträge werden einfach immer wieder gelöscht.
Doch sie gibt nicht auf, denn auch wenn es schwierig ist, motiviert gerade diese Reaktion sie dazu weiterzumachen. Die Menschen in Wuhan über ihre Sicht der Dinge und ihren Informationsstand in Kenntnis zu setzen.
Dabei sind die Themen, über die sie in diesen 60 Tagen schreibt, vielfältiger als es im ersten Augenblick scheint. Sie drehen sich natürlich hauptsächlich um Corona, doch es geht um Politik, die Presse, das Gesundheitswesen, persönliche Kontakte zu Freunden und Bekannten sowie vereinzelt auch um ihre Familie.
Woraus ihr der sprichwörtliche Strick gedreht wird, ist dabei vielfältiger Natur. Aber genauso wie sie für den Blog angefeindet wird, genauso ziehen Menschen Kraft aus dem, was sie schreibt. In all ihren Beiträgen schimmert Hoffnung. Hoffnung, dass es auch wieder besser wird, Hoffnung, die Menschen, die einem wichtig sind, wieder in den Arm schließen zu können, Dinge zu tun, die man liebt.
Denn auch wenn die Zeit dunkel ist, es kommen auch wieder bessere Zeiten und dann wird Corona Vergangenheit sein.

4 von 5 Hoffnungsschimmern

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