Dienstag, 23. Februar 2021

Agatha Christie "Die großen Vier"


Ein Mann des Verstandes, eine Frau der Wissenschaft, ein Mann des Geld und ein Mann der Verkleidung.
Dazu einen Hercule Poirot und einen Captain Hastings. Fertig sind die Grundzutaten für einen weiteren Fall um den kleinen belgischen Detektiv. 
In diesem Band deckt Poirot ein weltumspannendes Verbrechernetz auf. Das besondere dabei? Lediglich vier Personen machen die Organisation des großen Imperiums aus.
Selbst scheinbar kleine Vergehen bilden das Gerüst für ein außerordentlich großes Ziel, was die kleinen grauen Zellen versuchen zu ergründen und dem ganzen einen Riegel vorzuschieben.
Doch was tun, wenn die Welt voller Ignoranten ist, die einfach nicht wahrhaben wollen, was gerade vor ihrer Nase passiert und einem Hercule Poirot nicht glauben wollen?
Mit Poirot habe ich immer so meine Probleme. Seine Arroganz und sein gleichzeitig aufgesetztes Understatement lassen in mir oft den Wunsch aufkommen, ihn einmal kräftig durchzuschütteln. Sicherlich ist er auf seine Weise genial, aber er lässt es auch gerne raushängen.
Und doch greif ich immer wieder mal auf seine Bücher zurück, denn letztlich mag ich diese Art von Detektivgeschichten sehr.
Bei diesem Band fehlte mir allerdings ein wenig der rote Faden. Klar ging es die ganze Zeit um "Die großen Vier", aber irgendwie fehlten mir die kleinen Zwischentöne, die ich sonst bei Agatha Christies Büchern so schätze.
Die Ereignisse wirken auflistet wie in einem Abzählreim und teilweise bleibt die Spannung und die Kontinuität auf der Strecke.
Was allerdings Agatha Christies Bücher immer ausmacht, ist eine solide Grundidee und ein angenehmer Schreibstil.
Somit nicht mein liebster Poirot (ich würde ihn auch nicht als ersten Band zu lesen empfehlen), aber ein nette Geschichte für zwischendurch.

3 von 5 grauen Zellen

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