Freitag, 17. Juli 2020

Leslie Thomas "Dangerous Davies, der letzte Detektiv"


Dangerous Davies, ein Name, den man sich merken sollte. Zumindest wenn man im Polizei-Milieu der 1970er Jahre arbeitet. Denn Dangerous Davies ist der Mann, den man ruft, wenn es gefährlich wird. Wenn der Verbrecher einen mit Dingen bewirft und man nur mit einem Putzeimer sich die Treppe hocharbeiten kann. Wenn man mal wieder einen Polizisten braucht, der sich zusammenschlagen lässt, dann ist Dangerous Davies der richtige Mann.
Aber auch seine Zeit ist irgendwann gekommen und als er einen Verbrecher aufspüren soll, findet er in dessen Polizeiakte einen Hinweis auf einen alten Mord, der bis heute nicht aufgeklärt wurde.
Dangerous Davies sieht seine Chance und beginnt parallel zu der Suche nach dem Verbrecher, sich nach Hinweisen für den alten Mord umzusehen. Doch ob nach 25 Jahren nicht alle Spuren bereits kalt sind?
Mit einer Mischung aus schwarzen englischen Humor, einer gehörigen Prise Raffinesse und einem wirklichen Dickkopf schafft es Dangerous Davies, sich in das Herz des Lesers zu schmuggeln. Der Leser leidet ihm, wenn er gequält wird, er lacht mit ihm, wenn er sich einen trinkt und er schüttelt mit ihm den Kopf, da es doch wirklich so unwahrscheinlich ist, dass kaum einen das Schicksal des Mordopfers wirklich berührt.
Mein einziger Kritikpunkt ist die Auflösung des Falls. Sie wirkte mir einfach zu konstruiert und auch kam mir der Schluss ein wenig zu plötzlich.
Das Buch als Buddyread zu lesen, hat das Lesevergnügen noch um einiges gesteigert, da man immer wieder neu geraten hat, wer es denn gewesen sein könnte. 👮


4 von 5 Detektiven

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