Donnerstag, 16. April 2020

Nicole Drawer "Plötzlich Inselpolizist"


Frank Bartels ist ein Polizist, wie ihn jeder gerne als Kollegen hätte, nett, hilfsbereit, kurzentschlossen und seine Aufklärungsquote kann sich wirklich sehen lassen. Nur leider sind seine Chefs nicht so ganz von seinen Methoden angetan, da er oft eine Spur des Chaos hinter sich herzieht und auch wenn er den letzten Fall wieder mit Bravur gelöst hat, reicht es seinen Chefs dieses Mal wirklich.
Er wird zwangsversetzt auf die kleine Insel Neuendiek. Franks Freude könnte kaum größer sein, da ihm schon direkt bei der Ankunft bewusst wird, dass es sich bei den Insulanern um eine eingeschworene Gemeinschaft handelt, in der auch der bisherige Polizist gut mitgemischt hat. Mit einem unguten Gefühl nimmt er die Insel und seine Bewohner in Augenschein und was seit Jahren auf der Insel nicht geschehen ist, passiert kurz nach seiner Ankunft. Ein Toter liegt am Strand, doch war es Mord? 
Frank Bartels, der die Polizeiarbeit nur aus der großen Stadt Hamburg kennt, sieht sich vor einem Problem, er ist allein auf der Insel. Durch einen aufkommenden Sturm kann noch nicht einmal die Spusi anrücken und so steht er da, allein, mit veralterter Ausrüstung und neugierigen Inselanern.
Nicole Drawer, die früher selber bei der Polizei gearbeitet hat, erzählt in ihrem Krimi, was es heißt, Polizist zu sein. Selbst unter der alltäglichen Umständen ist dies kein leichter Job, aber wenn man auf einer Insel auf sich allein gestellt versucht einen Todesfall zu untersuchen, da kann man schnell an seine eigenen Grenzen kommen. 
Dabei kommt das Buch auch mit einer guten Prise Humor daher, sodass der Leser oft schmunzeln muss, da er sich die Situation selbst genauso vorstellen könnte.
Eine gute Finesse, um die Spannung im Buch hochzuhalten, bietet der stete Wechsel der Erzählpespektive und auch vergangene Ereignisse werden zu passenden Gelegenheiten miteingebunden.
Ein guter Krimi für zwischendurch, der für mich allerdings einige Längen hatte.

4 von 5 Sternen

1 Kommentar: