Freitag, 12. September 2025

Akram El-Bahay "Die Buchreisenden - Ein Weg aus Tinte und Magie"

Stell dir vor, du kannst im wahrsten Sinne des Wortes in dein Lieblingsbuch eintauchen. Du kannst eine Reise zwischen die Zeilen buchen. Die Schlacht bei Mordor betrachten, mit dem verrückten Hutmacher einen Tee trinken oder bei dem Sultan nach fliegenden Teppichen Ausschau halten. Das alles und noch viel mehr kannst du buchen. In einem kleinen Laden in der Charing Cross Road. Zwischen all den Buchläden befindet sich Libronautic Inc., ein Laden, der keine Bücher verkauft, sondern sie zugänglich macht.

Adam ist hier aufgewachsen. Endlich darf er eine eigene Reise betreuen und muss nicht mehr an die Hand genommen werden. Doch alles geht schief. Der Besucher verschwindet zwischen den Zeilen und eine Tür taucht auf. Während Adam von dem Geschehen völlig überfordert ist, sind die anderen Mitarbeiter der Meinung, er sei einfach noch nicht soweit. Doch die heile Welt hat einen Knacks bekommen und der Riss wird mit jedem gemurmelten Wort größer.

Akram El-Bahay zeigt in dem ersten Band seiner Dilogie, dass er es schafft, bekannte Geschichten mit seinen eigenen Erzählungen zu verweben. Passagen, die uns Werken der Weltliteratur bekannt sind, werden hier adaptiert und die Figuren auf seinen eigenen Text in ihrem Wesen und Verhalten angepasst. Er spinnt seinen eigenen Text so geschickt um die Worte anderer, dass ein Text entsteht, in den man im wahrsten Sinne des Wortes eintauchen kann.

Viele Informationen hält er, manchmal auch zu lange, zurück, um eine weitere Spannung aufzubauen, die das Buch eigentlich nicht nötig hat. Die Figuren bleiben dadurch in ihrem Verhalten und ihren Ambitionen ein wenig grau und zurückhaltend. Die großen Rätsel werden am Ende des ersten Bandes zumeist nicht beantwortet und es bleibt abzuwarten, wie sich die Ereignisse im zweiten Band entwickeln.

4 von 5 Buchreisenden

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