Mittwoch, 12. März 2025

Oliver Hoffmann "Moriarty und das erste Opfer"

Das erste Opfer müssen Sie finden, um die Schuld zu erkennen und somit auch den Grund für die Vorkommnisse. Dieser Aussage sieht sich Moriarty in seinem dritten Fall aus der Feder von Oliver Hoffmann gegenüber. Doch bei diesem Abenteuer hat er eine weite Anreise. Nach den Verwicklungen im zweiten Fall hatte es Moriarty, seine Frau und Molly nach Frankreich verschlagen. Doch die Bitte sich des Falles anzunehmen, lässt Moriarty alle Bedenken in den Wind schlagen. Mit seinen Angestellten, Moran und dem Amerikaner Boswell macht er sich auf die Suche nach dem berühmten Motiv, denn leider bleibt es nicht bei einem Todesfall. Tiefer und tiefer werden seine Freunde und er in die Geheimnisse der Freimaurer hineingezogen, bis selbst die höchsten Stellen dem Professor die Antworten nicht mehr vorenthalten können.
Der letzte Band einer Trilogie bildet immer den Abschluss einer Reihe und hier zeigt sich in meinen Augen die Kunst des Autors im besonderen Maße. Sind alle Fäden aus den vorigen Bänden zusammengeführt? Widersprechen sich die einzelnen Bände nicht? Sind durchgängige Handlungen logisch aufgelöst? Kommt es wirklich zu einem Abschluss oder entscheidet sich der Autor doch für ein offenes Ende?
Ohne zu viel zu verraten: Oliver Hoffmann gelingt der Abschluss. Letzte Rätsel werden gelöst und als Leser bleiben keine Fragen mehr offen. 
Hätte ich mir nach den beiden ersten Bänden einen anderen Abschlussband gewünscht? Definitiv ein großes "Ja". Die Geschichte ist gut, aber die beiden vorigen Bände haben mir beide besser gefallen. Ich hätte im Abschlussband auch ein bisschen mehr Interaktion mit den Holmesbrüder erwartet, aber jeder Autor ist anders.
Oliver Hoffmann hat mit seiner Trilogie drei Geschichten dem Holmes Universum hinzugefügt, die ein ganz anderes Licht auf den Professor werfen, als es Doyle je getan hat. Somit hat der Autor sein Ziel erreicht.

4 von 5 Kellen

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