Irgendwo, außerhalb von London, liegt Little Barkham. Ein kleines Dorf. Mit einem großen Anwesen. Einem Pub. Einer Bücherei. Und einem Mord.
Denn, die Dorfidylle trügt. Genauso wie sie es in den Bücher von Agatha Christie in der Bücherei tut.
Aber der Reihe nach: Es sind einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg vergangen, als Arthur Tingwell seinen Job in der Bücherei von Little Barkham annimmt. Er versorgt das Dorf mit Literatur, und dabei gerne mit dem neuesten Kriminalroman der sehr geschätzten Agatha Christie. Bis zu dem Tag an dem Dame des Anwesens umkommt und somit das ganze Dorf in helle Aufregung gerät.
Zwischen Essensrationierungen, unfähigen Polizisten und abendlichen Guinness im Pub entspinnt sich zwischen den Dorfbewohner mit dem täglichen Fortschreiten der Ermittlungen ein gehöriges Misstrauen, das mit jeder Verhaftung größer wird und Konsequenzen nach sich zieht.
James Goodwin hat seine Hausaufgaben gemacht. Ich wollte beim Lesen gar nicht, dass das Buch endet, da man sich darin wie in einem Kokon der klassischen Kriminalfälle fühlt. Hier ein betagtes Anwesen, der entsprechende Missmut einiger Dorfbewohner, dort der Pub als Treffpunkt für Klatsch und Tratsch. Ein Bibliothekar, der auch im größten Durcheinander wegen seiner Liebe zu Agatha Christie den Überblick behält und eine Dorfgemeinschaft, die nicht immer miteinander, aber erst recht nicht ohne einander auskommen kann.
James Goodwin schafft es eine Hommage an Agatha Christie zu schreiben, ohne sich dabei auf einen Abklatsch zu reduzieren.
Eigene Charaktere, die berühmt-berüchtigten Geheimnisse und ganz viel Charme und Atmosphäre, gewürzt mit Buchzitaten und Anekdoten über Schriftsteller machen den Krimi zu einem Lesevergnügen erster Güte.
5 von 5 Gardinen
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