Mittwoch, 22. November 2023

Alexandra Benedict "Mord im Christmas Express"

"Mord im Christmas Express" entführt den Leser auf eine Reise von London in die schottischen Highlands. Das Wetter ist äußerst winterlich und auf der Strecke überwältigen die Schneemassen den Zug, er muss mit der Weiterfahrt pausieren. Doch während die Reisenden auf Rettung warten, überleben einige diese Zeit nicht.
Eine ehemalige Polizistin nimmt sich dessen an und versucht die Vorkommnisse zu klären, auch wenn sie dabei zunehmend behindert wird.

Soweit zum Inhalt und jetzt wird es in meinen Augen schwer. Das Buch wird in der Presse und auch in der Aufmachung mit Agatha Christie und einem cosy crime verglichen. Doch schon direkt zu Anfang des Buches wird man mit der gewaltbelasteten, privaten Vergangenheit der Ermittlerin konfrontiert. Immer wieder wird darauf Bezug genommen und auch die aktuellen Geschehnisse werfen ihre Schatten. Dabei will ich nicht sagen, dass der Text nicht gut geschrieben und das Geschriebene nicht wichtig ist, doch mindert es die berühmte Leichtigkeit des Genres cosy crime. Dieser nutzt gerne das Element der Gemütlichkeit, um damit die Härte des Vergehens ein wenig auszugleichen. Davon kann hier nicht die Rede sein. Ich bin kein Freund von Trigger-Warnungen, aber in diesem Buch werden viele schmerzhafte Erlebnisse auf den berühmten Tisch gebracht, dass die Vergleiche cosy crime und Agatha Christie fehl am Platz sind.
Sprachlich sei auch noch anzumerken, dass das Buch sich der modernen Sprache und nicht der Sprache von klassischen Kriminalromanen bedient, was für mich ein weiterer Grund ist, warum mir das Buch in Hinblick auf die Bewerbung nicht so gut gefallen hat.

Trotz allem schafft es die Autorin eine bedrückende Geschichte zu erzählen, daher:

3,5 von 5 Zügen

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