Mittwoch, 31. Mai 2023

Christian Endres "Die Prinzessinnen"

Rosa, Röckchen, Benimm, Hofleben, Tratsch und Klatsch ...
Halt - Stop.
Ich will die mögliche Irreführung direkt am Anfang aufdecken, denn mit Prinzessinnen im Sinne von Märchen oder eines großen Comiczeichners hat dieses Buch so rein gar nichts zu tun.
Denn diese Prinzessinnen morden und brandschatzen, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Natürlich gegen Geld und natürlich für die Ehre - versteht sich, aber eben keine Puffärmel und Rüschen.
Dabei hat jede Prinzessin ihre Geschichte, die man nach und nach im Buch erfährt, so wie es in die Ausbildung der neue Prinzessin passt. Eigentlich sollte Narvila entführt werden, doch als die Prinzessinnen sie zurückgeben wollen, hat sie genug vom Elend einer Prinzessin. Immer wieder entführt zu werden oder alternativ auf den Prinzen zu warten, ist nicht Jederfraus Geschmack. 
So jagt sie den anderen nach und stellt sich der Bewährungsprobe, denn es ist nicht leicht eine Prinzessin zu sein.
Kämpfe gegen Sturm und Sand, Morde an Satyrn, Ogern oder gar verschrobenen Zirkeln sind das tägliche Geschäft natürlich neben Personenschutz und halsbrecherischen Befreiungsaktionen.
Die Prinzessinnen bekämpfen alles, was sich ihnen in den Weg stellt und dabei sind die fünf so individuell, wie es in ihrem Berufszweig nur möglich ist.
Schon das Cover deutet an, dass es sich nicht um die klassische Prinzessinnengeschichte handelt und doch brauchte ich einige Kapitel, um in den Text zu finden. Die Sprüche derb und oftmals unter der Gürtellinie wirken am Anfang in etwa so, als ob die Frauen unbedingt den Männern in jeglicher Art nacheifern und damit eine gewisse Verrohung einhergeht. Sicherlich ist dies auch oftmals der Fall, doch liest man, was sie alles schon erdulden mussten, versteht man ihre Gedanken umso mehr.
Der Autor zeichnet eine Helden- vielleicht auch Antiheldengattung, die mir so noch nicht untergekommen ist und setzt neben Sprüchen gerne auf wirkliche alle Wesen aus der Fantasy, die man sich vorstellen kann. Daher wird es den Prinzessinnen auch auf 480 Seiten nicht langweilig.

4 von 5 Äxten

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