Samstag, 16. April 2022

Andreas Gruber "Apocalypse Marseille - 13 utopische Geschichten"

Da hat es doch ein paar Wochen gedauert, bis die nächste Anthologie sich auf dem Ebook-Reader vorgedrängelt hat und was soll ich sagen? Wenn mich schon die erste Anthologie angenehm überrascht hat, frage ich mich, wie eine weitere noch besser sein soll als diese.
Versteht mich nicht falsch, dieses Buch ist keineswegs ein Buch, von dem der Leser sagen kann, es hat mir gefallen, es war toll. Dieses Buch bringt den Leser zeitweilig beim Lesen an seine Grenzen, denn wie das Thema "Utopie" schon andeutet, es geht zeitweilig um das nackte Überleben und da sind der Handlung keine Grenzen gesetzt.
Die Geschichten setzen sich im Kopf fest, Bilder entstehen, wo man Szenerien nur angedeutet werden, es entspinnt sich ein Kopfkino, das den Leser kaum loslässt. Eine wahre Kunst.
In den 13 Geschichten reist der Leser allerdings nicht nur in die Zukunft, wie es bei dem Thema Utopie den Anschein haben könnte, nein, der Autor bedient sich auch der Zeitreisen (z.B. Untergang der Titanic), um den Leser in eine andere Welt zu entführen.
Mal kurz und knackig, mal über viele Seiten werden hier Geschichten ersonnen, die sich der Autor nicht nur ausgedacht, sondern die den Leser auch zum Nachdenken anregen sollen. 
Was würde man selbst an der Stelle des Protagonisten tun und was erwarten wir selbst von unserer Zukunft?
Wie ich auch schon bei der ersten Rezension meinte, es ist nahezu erstaunlich, wie derselbe Autor so unterschiedliche Geschichten schreiben und mit einem einzigen Thema so gut unterhalten kann.
Wieder werden die Geschichten mit kleinen Texten über die Entstehung der Geschichte eingeleitet und das abschließende Verzeichnung gibt dem Leser direkt weitere Lesetipps an die Hand.
Fünf weitere Anthologien warten noch auf dem Ebook-Reader und eins sei abschließend gesagt:
Für zarte Nerven sind diese Geschichten nichts.

5 von 5 Anthologien

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