So selbstverständlich das Atmen für uns ist, so selbstverständlich erscheint uns auch oftmals unser Leben. Die kleinen Dinge, die das Leben täglich bereichern, werden ausgeblendet, weil man höher und weiter strebt und zu beschäftigt ist, den Augenblick zu genießen und sich bewusst zu machen, dass nach dem nächsten Atemzug alles anders oder sogar alles vorbei sein kann.
Ollis Job ödet ihn an, jeden Tag der gleiche Kram und irgendwie ist es nicht so wirklich das, was er tun wollte. Leokadia ist von ihrem Leben zwar nicht angeödet, aber auch sie fühlt sich in ihrer Haut zur Zeit nicht allzu wohl, was eigentlich maßlos untertrieben ist. Als beide per Zufall aufeinander treffen, scheint es so, als ob das Schicksal sie zusammengeführt hat und nichts ist in diesem Moment einleuchtender, als dass sie sich zusammen aufmachen, um die Stadt Frankfurt zu verlassen und somit auch ihre Probleme hinter sich zu lassen. Doch bei diesem mehr als spontanen Roadtrip stehen die beiden immer mit einem Fuß über einem vermeintlichen Abgrund, denn der Tod ist ihnen ein ständiger Begleiter und somit ziehen die beiden unwillkommene Aufmerksamkeit auf sich. Denn wann kann es Zufall oder Schicksal sein und wann steckt doch ein allzu menschlicher Plan dahinter?
Szenenwechsel, Personenwechsel, Stimmungswechsel, all diese verschiedenen Formen der Stilmittel verwebt Britta Röder in ihrem Buch über das Schicksal zu einer Geschichte, die nicht das abgehalfterte "Versuche jeden Tag zum schönsten deines Lebens zu machen" benötigt, um dem Leser das Gefühl zu geben, das man sich oftmals in einem Hamsterrad befindet. Sicherlich ist das Leben in vielerlei Hinsicht davon geprägt, was wir vermeintlich tun müssen, doch ist es nicht oft so, dass man sich mit einer Situation schlichtweg abfindet, obwohl man sie manchmal auch mit nur minimalsten Aufwand ändern könnte?
Ein Buch, das zeigt, dass man oftmals den Anschub braucht, um im Leben etwas zu ändern, was einen quasi über Nacht glücklicher werden lässt.
Ein Buch, was die Augen für die kleinen und schönen Momente des Lebens öffnet. Eine liebe Nachricht hier, eine Umarmung dort, ein Lächeln oder einfach ein gutes Gespräch mit einem Menschen, der einen nicht verändern will, sondern in ihm das sieht, was man selbst vor lauter Alltag nicht zu sehen vermag.
Danke für dieses Buch.
5 von 5 Atemzügen
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