Donnerstag, 27. Januar 2022

Autoreninterview Selina Schuster

Hallo zusammen.
Heute geht es weiter mit dem Interview-Marathon mit Selina Schuster. Nachdem sie uns letzte Woche schon vorgestellt hat, was sie selber gerne liest, geht es diese Woche darum, wie sie schreibt, was sie inspiriert und ob sie wirklich zu jedem Thema etwas schreiben würde.


1) Entscheidest du dich bewusst für ein Genre, bevor du dich zum Schreiben hinsetzt oder ergibt sich dies aus der inhaltlichen Idee?
Das kommt darauf an. Wenn ich etwas Historisches schreiben möchte, ist mir das in der Regel schon vor dem eigentlichen Schreiben klar. Ich muss dazu im Vorfeld viel recherchieren und mir Gedanken machen, wann und wo ich die Geschichte spielen lassen möchte und welche historischen Informationen ich dazu habe bzw. noch brauche. Mein Roman „Absinthe“ läuft beim Dryas Verlag als Gothic Novel. Da war ich selbst ein wenig von überrascht, dass er so eingeordnet und vermarket wurde, aber ich finde das Label passt im Endeffekt wirklich gut. 😉 Nur hatte ich es um ehrlich zu sein in keinerlei Weise darauf angelegt/intendiert und es schlichtweg als historischen Roman geschrieben. Er wurde eben etwas düster. Bei anderen Geschichten lasse ich mich gerne mal überraschen, wobei dann eher die Frage ist, wieviel Romantik und Humor ich miteinfließen lasse.

2) Wie war es die erste Rezension zu lesen?
Aufregend. :-D Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, generell freue ich mich über jede Rezension, auch wenn sie vielleicht nicht volle 5 Sterne beinhaltet. Denn was nützt einem Autor ein Buch, das nicht gelesen wird?

3) Kannst du dir vorstellen in jedem Genre zu schreiben?
Oh nein, definitiv nicht. Thriller/Krimi könnte ich gar nicht schreiben und Fantasy liegt mir ebenfalls nicht absonderlich. Da fehlt mir bei beidem glaube ich die Vorstellungskraft. So richtig schnulzige Romance wäre auch nicht unbedingt meins, da kringeln sich mir allein beim Lesen schon oftmals die Fußnägel hoch. Generell bin ich was die Genres anbelangt, in denen ich schreibe, jedoch durchaus nicht auf eine Schiene festgefahren. Ich habe zwar einerseits einen Hang zu wirklich sehr düsteren Geschichten, die z.T. sogar Richtung Horror gehen und bin auch gerne auf historischen Pfaden unterwegs, auf der anderen Seite schreibe ich aber auch unglaublich gerne einfach Slice of Life Geschichten mit viel „Fluff“.

4) Wie kamst du zum Schreiben?
Ich glaube auf dem mittlerweile recht klassischen Weg. Ich war immer schon ein sehr fantasievolles Kind, habe schon in der Grundschule gerne Romane geschrieben und Comics gezeichnet und als Anime/Manga in meinen Teenie-Jahren in mein Leben traten, fing es mit dem Schreiben von Fanfictions an. Parallel dazu habe ich allerdings doch recht schnell angefangen, auch meine eigenen Geschichten zu schreiben. Mein Studium der Germanistik hat natürlich im Nachhinein noch einen großen Anteil an meinem Dasein als Schriftstellerin.

5) Was inspiriert dich mehr? Das, was du liest, oder das, was du siehst?
Ich wähle hier mal die dritte Option: Oftmals inspiriert mich das, was ich höre am meisten. Ich werde sehr stark von Musik inspiriert. Und irgendwie… ich habe das Gefühl, je mehr ich schreibe, desto weniger lese ich selbst. Von daher würde ich bei der Frage eher zu „was ich sehe“ tendieren. Generell inspiriert mich sehr viel, wobei ich es schwer genau benennen kann. Mich inspirieren Orte, an denen ich bereits war oder an die ich noch reisen möchte, geschichtliche Aufzeichnungen, andere literarische Werke, Musik/Lyrics aber auch Menschen, die ich kenne bzw. einige ihrer Eigenschaften/Angewohnheiten. 

6) Wie viele Geschichten geistern dir zur Zeit im Kopf herum?
Uff… diverse. Mindestens fünf. Neben dem zweiten Gothic Roman, den ich derzeit für Dryas schreibe und der im Februar fertig werden wird, hätte ich da noch die Fortsetzung eines Slice of Life Romans im Kopf, dessen Vorgänger bei Cherry Publishing veröffentlicht werden wird und an dem ich parallel derzeit auch noch tippere. Ansonsten gibt es da auch noch zwei weitere Geschichten, die angefangen sind und beendet werden wollen und… mein Baby. Der allererste Romanversuch meinerseits, angefangen im zarten Alter von 14. Er ist ein heilloses Durcheinander, aber ich habe mehr als mein halbes Leben damit zugebracht. Wenn ich irgendwann also mal ganz viel Zeit und Muße habe… schreibe ich ihn neu.

7) Wenn man noch nichts von dir gelesen hat, womit sollte man beginnen?
Ich denke tatsächlich mit „Absinthe“. Es gibt einen guten Eindruck davon, wie ich schreibe, wenn ich auf historischen Pfaden unterwegs bin – und das bin ich gerne und da mein Studienschwerpunkt in Geschichte das ausgehende 19. Jahrhundert war, ist er historisch definitiv sehr fundiert.

8) Was ist als Autorin dein größter Wunsch?
*hust* Joa… die Spiegelbestsellerliste wäre schon was 😉 Man soll ja klein anfangen mit seinen Träumen. Spaß beiseite: worüber ich mich wahnsinnig freuen würde wäre, wenn David Nathan mit seiner warmen Schokoladenstimme Absinthe als Hörbuch einlesen würde.

Bevor es nächste Woche weitergeht, schaut doch mal auf Selinas Seite vorbei:
instagram.com/selina__schuster

In diesem Sinne, fröhliches Lesen und freut euch auf die nächste Woche und auf ein weiteres Interview.

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