Freitag, 31. Dezember 2021

Lucia Herbst "Dunkle Nächte, Stade Zeit"

Der Zeit zwischen den Jahren haftet immer etwas Mystisches an. Sei es, weil viele Menschen die Zeit zwischen den Jahren nutzen, um sich zu besinnen und zur Ruhe zu kommen, sei es, weil die Zeit ein wenig verloren da steht. Weihnachten ist vorbei, das neue Jahr hat noch nicht begonnen, alles scheint im Umbruch und wartet auf einen neuen Beginn.
Oder ist es so, dass unser Unterbewusstsein viel mehr über die Sitten und Bräuche aus früherer Zeit weiß, als es uns im Täglichen klar ist?
Die Mythen und Sagen der Rauhnächte sind vielen per se nicht bekannt, aber die Schlussfolgerungen daraus hat der ein oder andere mit Sicherheit schon gehört. Denn über den Jahreswechsel soll man keine Wäsche hängen lassen und an Silvester böllert man, ja warum eigentlich? 😏
"Dunkle Nächte, Stade Zeit" ist eine Anthologie, die sich genau diese Zeit im Jahr als Rahmen für die Kurzgeschichten ausgesucht und umgesetzt hat.
Mit 464 Seiten und 36 Geschichten handelt es sich hier um eine sehr umfangreiche und vielfältige Anthologie, denn nicht nur variieren die Geschichten in Länge und Form, sondern sie spielen auch in unterschiedlichen Jahren. Mal in der Moderne, mal in der Vergangenheit, mal mystisch gruselig, mal mystisch brutal. Denn die Wesen der Rauhnächte sind nicht alle gut zu den Menschen, sie können auch grausam sein und das Schlechteste im Menschen hervorkehren. Sei es, dass sie Zwietracht sähen oder die Seele eines Kindes vergiften...
Zu den Wesen der Rauhnächte zählen so bekannte Gestalten wie Frau Prechta, Puck, das Christkind aber böse Wesen wie die Vorboten der Hölle, Dämonen und Vampire haben Einzug in die Geschichten genommen.
Somit zeichnet die Geschichten, so eng das Thema und die Zeit gefasst, eine Vielfältigkeit aus, um sich dem Thema Rauhnächte über die Literatur zu nähern und sein Wissen dämonisch langsam auf.

4 von 5 Rauhnächte

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