Montag, 20. Dezember 2021

Jenny Fagerlund "24 gute Taten"

2 Jahre...
Seit 2 Jahren steht die Welt für Emma still. Seitdem Niklas gestorben ist, lebt sie nicht mehr. Sie existiert lediglich noch. Die Nähe von Menschen und speziell die ihrer Familie und Freunde kann sie kaum aushalten. Alle drängen sie weiterzuleben, aber wie sollte sie das können mit dieser Schuld im Nacken? Wie soll sie nur vergessen, was vor zwei Jahren geschah?
Ende November kommt allerdings so eins zum anderen. Ein älterer Mann fragt sie während eines Schneetreibens in den Stockholmer Straßen nach dem Weg und ein junger Mann fährt sich mit seinem Auto vor ihrem Laden fest.
Eine Idee entsteht in Emmas Kopf, anstatt sich, wie es sich ihre Schwester wünscht, ein Hobby zu suchen, will sie die Zeit bis Weihnachten dafür nutzen 24 gute Taten zu vollbringen, um anderen Menschen den Tag zu versüßen.
Dass sie dadurch auf den Hund kommt, sie ihren Laden auf links drehen muss und sich plötzlich in einer Kirche wiederfindet, stand anfangs nicht so auf der Agenda, aber sie tut alles, um den Menschen in ihrem Umfeld etwas Gutes zu tun und vielleicht damit auch sich selbst.
Romane und im speziellen Liebesromane sind nicht so meins. Alles ist wirkt übertrieben, alles scheint vorhersehbar und hinterher sind alle glücklich und zufrieden. Nun, als Realist ist es für mich schwer mit solchen Büchern umzugehen.
Umso mehr hat mich dieses Buch erstaunt, die Feinheit mit der Emma gezeichnet ist, ihre Qualen und ihre Selbstzweifel, andererseits diese Zerrissenheit und der plötzliche Umschwung haben mich beim Lesen beeindruckt und gleichzeitig mitfiebern lassen. Wird sie es schaffen, sich von ihren Dämonen zu lösen oder ist es genau dieses Mal anders?
Viele kleine Geschichten und Schicksale werden in diesem Buch verwoben, das die eine oder andere Überraschung bereit hält. Beim Lesen muss man das eine oder andere Mal schlucken, denn ich würde meinen, jeder Leser findet einen Charakter, mit dem er sich identifizieren kann.
Eine Geschichte für alle, die auf ein Weihnachtswunder hoffen, die ein bißchen Trost benötigen und die einen Anschubser brauchen, um ihre Dämonen verblassen zu lassen.

5 von 5 guten Taten

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