Sonntag, 10. Januar 2021

Margit Ruile "Der Zwillingscode"


München, 2058.
Die Welt hat sich gewandelt. Immer mehr Tierarten sind verschwunden und durch Copypets ersetzt worden.
Ob Katzen, Libellen oder andere Tiere, alle sind oft nur noch als Maschinen unterwegs.
Auch die Menschen sind nicht mehr das, was sie mal waren. 
Der Mensch kann nicht mehr sein, was er will. Er wird durch ein Punktesystem eingestuft und darf sich nur daran versuchen, was mit seinem Punktestand erlaubt ist.
Die Menschen am "Rande der Gesellschaft", wie z.B. der Protagonist Vincent, sind von Bildung ausgeschlossen und eigentlich kann der Staat das mit ihnen machen, was er möchte.
Doch es regt sich etwas im Untergrund, denn als Vincent eine Katze zur Reparatur erhält, kommen Dinge in Bewegung, die so nicht vorhersehbar waren. Oder vielleicht doch?
"Der Zwillingscode" dreht sich um das Thema, was die Menschen in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt: was passiert, wenn die Technik dem Menschen Entscheidungen abnimmt oder sogar dem Menschen Möglichkeiten verbaut.
Spannend geschrieben, mit diversen Wendungen und Verwicklungen, ist "Der Zwillingscode" ein Jugendbuch, dass einen Einstieg in die Problematik der unkontrollierten Digitalisierung bietet.
Freundschaft, Mut und Erfindungsreichtum müssen Vincent in einer Welt nach vorne bringen, die sich eigentlich nur noch auf Statistiken, Zahlen und Wahrscheinlichkeiten fußt. 
Ein Buch, dass den Leser darüber nachdenken lässt, wieviel man selbst der Technik überlassen sollte und um wieviel man sich lieber selbst bemühen sollte.
 
Danke an den Loewe-Verlag für das Rezensionsexemplar.

4 von 5 Ouroboros

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