Donnerstag, 21. Januar 2021

Autoreninterview Robert Maier Teil 1

Hallo zusammen.
Wieder habe ich mich auf die Suche nach einem interessanten Autor gemacht und habe jemand Nettes gefunden, die mir meine Fragen beantworten möchte.
In der heutigen Zeit muss man noch mehr als früher darauf achten, dass man sich nicht von Fake News oder Ammenmärchen hinter das Licht führen lässt.
Unser heutiger Autor hat genau darüber sein letztes Buch geschrieben.

Herzlich Willkommen, Robert Maier. 


Wie kamst du zum Schreiben?
Bis vor einigen Jahren, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, einen Roman zu schreiben. In einem Urlaub kam dann eine Idee für ein Buch. Ich saß mit meiner Frau in einem Strandkorb und gemeinsam riefen wir uns Leute und Ereignisse unserer Studentenzeit in Erinnerung. Ich glaube, es war auch eine Flasche Wein im Spiel, jedenfalls hatten wir einen riesen Spaß, als wir uns gegenseitig verrückte Geschichten von früher in Erinnerung riefen. Irgendwann holte meine Frau einen Schreibblock, um die lustigsten festzuhalten. Als sie sagte, darüber sollte jemand mal ein Buch schreiben, nickte ich eifrig, sah allerdings nicht mich als derjenige an, der das tun sollte.

Jahre später wurde mir klar, dass das Thema mich nicht losließ. Ich meldete mich bei einer Schreibwerkstatt an, um auszuprobieren, ob ich Talent zum Schreiben hatte, und bald merkte ich, dass ich es nicht nur hatte, sondern dass Schreiben eine große Bereicherung für mich war. Und schließlich entstand mein erster Roman „Pankfurt“, für den ich auch gleich einen Verlag fand, und danach die beiden Virus-Cop-Krimis: „Der Tote an der Nidda“ und „Frankfurter Fake News“.

Was war deine negativste Erfahrung in Bezug aufs Internet?
Ich habe die Anfänge des Internets miterlebt und in den 90ern so „sensationelle“ Dinge fertiggebracht, wie etwa vor einer Dienstreise das Wetter in San Francisco abzurufen. Heute macht man das mit einem Mausklick. Mittlerweile kann jeder komfortabel Informationen ins Netz stellen und dafür sorgen, dass es von vielen Menschen wahrgenommen und für echt gehalten wird. Ich habe zunächst aus Neugier, später für Recherchezwecke mir etliche Seiten, Blogs und Profile angesehen, in denen Lügen und manipulierte Fakten verbreitet wurden. Alle waren so angelegt, dass sie starke Emotionen hervorrufen sollten. Meist ging es um tatsächlichen oder erfundenen Mord, Totschlag und Vergewaltigung durch Muslime und was man dagegen unternehmen müsse, um „das Abendland“ zu retten. Das Ganze war mit einer heftigen Sprache, mit Bildern und Videos so in Szene gesetzt, dass es sich in meinen Alltag einschlich. Irgendwann wurde mir klar, dass die Auseinandersetzung mit solchen Hetzern in mir Wut und Aggression hervorrief. Ich musste tatsächlich etliche Seiten und Profile, die ich abonniert hatte, abbestellen, auch solche, die sich kritisch mit hetzerischen Seiten auseinandersetzten.

Welcher Fake News bist du persönlich auf den Leim gegangen?
Ich bin im Internet eher vorsichtig unterwegs. Vor allem halte ich mich mit spontanen Reaktionen zurück. Auf diese Weise habe ich hoffentlich möglichst wenig Unsinn und Manipulation im Netz weiterverbreitet. Allerdings bin ich kein Supermann und wie jede und jeder andere auch für Manipulation anfällig. Einige Tage lang glaubte ich, in Fernost würde „Plastikreis“ dem normalen Reis beigemischt. Ein riesengroßer Lebensmittelskandal! Dann recherchierte ich dann doch auf einigen Debunking-Seiten, was es damit auf sich hat. Tja, das mit dem Plastikreis ist kompletter Unsinn. Aber ich hatte einige Tage lang an ihn geglaubt.

Könntest du dir vorstellen selbst in die Rolle von Olaf zu schlüpfen?
Ich habe Olaf erfunden, und wie jeder Autor muss ich beim Schreiben in seine Rolle schlüpfen, damit er für den Leser glaubwürdig rüberkommt. Allerdings hat Olaf einige Macken, weshalb ich mir nicht wirklich wünsche, im wirklichen Leben in seiner Haut zu stecken. Es sei denn, es geht um seine Beziehung zu Sara, dieser aufregenden und über alle Maßen attraktiven Frau! 😊

Würdest du eine Woche ohne Social Media auskommen?
Meine spontane Antwort: Ja. Allerdings muss es Jahre her sein, dass ich tatsächlich eine Woche lang nicht reingeguckt hätte. Ich sollte das mal ausprobieren.


Vielen Dank für die erste Fragerunde. Nächsten Donnerstag geht es weiter. Ich hoffe, ihr seid dabei.

In der Zwischenzeit könnt ihr euch aber gerne auch schon selber informieren. Hier sind die entsprechenden Links zu Robert Maier:
https://instagram.com/robertmaierautor
https://robertmaierautor.wordpress.com
https://www.facebook.com/robert.maier


Das genutzte Foto hat der Autor zur Verfügung gestellt.

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