Dienstag, 3. November 2020

BLOGGER WANTED: Mick Bookpig

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Steckbrief:

Alter: 38
w/m/d: m
Lieblingsgenre: Gegenwartsliteratur, Klassiker, Scifi
Lieblingsautor: Saša Stanišić (nicht nur aufgrund seiner Bücher, auch aufgrund seiner Tweets)


Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Schreiben hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Als ich mich vor 10 Jahren mit dem Fahrrad aufmachte, den 6776 Kilometer langen Nordseeküstenradweg zu bezwingen, startete ich meinen ersten und bisher einzigen Blog. Diese 10 Wochen hatten einen sehr großen Einfluss auf mich und irgendwann, wenn ich alt und grau bin, wird daraus vielleicht mal ein Roman. Arbeitstitel: „Ich bin dann mal radeln“ oder „Die lange Radfahrt zu mir selbst“ … tolle unique Titel, oder? ;-)

Um mal wieder mehr zu lesen, gab es in meinem Freundeskreis eine private Lesechallenge. 15 Kategorien bzw. Bücher pro Jahr. Ich begann kleine Rezensionen zu schreiben und als dann fuckin' Covid kam, begann ich mehr zu lesen und mit meiner Freundin, die die Foto-Regie und das Lektorat übernahm, einen Instagram Kanal zu starten. Sie möchte immer nie, dass ich sie erwähne. Aber ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken, denn ohne sie wäre alles nichts. 

Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Sowohl meine Eltern, als auch ich haben nie gelesen. Irgendwann flog ich mit meiner damaligen Freundin 2004/2005 in den Tunesien-Urlaub. Der bisher einzige Pauschalurlaub meines Lebens. Ich lag am Pool und las das erste Buch als Erwachsener. Der Titel: Unendlicher Spaß von David Foster Wallace.....das würde ich gerne sagen. Aber es war nur „Sakrileg“ von Dan Brown. Seitdem habe ich wenigstens jedes Jahr mein „Sommerbuch“ gelesen. Erst vor ca. 2 Jahren begann ich auf meinen Arbeits-Pendelfahrten im ÖPNV zu lesen. Da ich jeweils 2 Stunden täglich dort unterwegs war, kamen einige gelesene Bücher mehr zusammen.

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Ich habe meine Schwierigkeiten, Sternebewertungen zu vergeben. Das wäre ja so, als ob z.B. Lesekreise Bücher mittels Fussballergebnissen bewerten. Macht ja auch keiner. Ich habe kürzlich mit „Diebe der Nacht“ von Thilo Corzilius einen Fantasy-Roman gelesen. Nach „Der Hobbit“ und den „Herr der Ringe“ mein erst dritter gelesene Roman aus diesem Genre. Und ich fand ihn großartig.

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Ganz klar: Spoilerfrei zu schreiben. Sowohl bei von mir gefeierten, wie auch verrissenen Büchern, würde ich oft Beispiele aus dem Plot nennen, die dann aber wohl oft zu viel verraten würden. Ich versuche mich zu zügeln, was mir hin und wieder gelingt.

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Ich hatte eine kompliziertere Beziehung zu meinem mittlerweile verstorbenen Vater. Daher hat mich „Eine Odyssee – Mein Vater, ein Epos und ich“ sehr bewegt. Auch wenn die Geschichte von meinem Vater und mir nicht mal im Entferntesten vergleichbar ist mit der von Daniel Mendelsohn und seinem Vater, gab es doch einige Parallelen. Insbesondere viele männliche Bekannte von mir lesen eher Sachbücher als Belletristik. Daher ist dieses Buch meist ein Tipp besonders an die Herren der Schöpfung. Dicht gefolgt von „Sei kein Mann“ von JJ Bola.

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Um Rezensionsexemplare habe ich mich noch nicht bemüht. Ich bin ja noch relativ neu im Bookstagram-Game und wollte erst einmal ein paar Erfahrungen sammeln und meine “Instagram-Sporen” verdienen. Wenn mir eine Freundin oder ein Freund ein Buch empfiehlt, würde ich sicher deren Urteil vertrauen.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
Schwer zu sagen. Zwar hat es den International BookerPrize 2020 gewonnen, aber ein wirklicher Hype hat „Was man sät“ von Marieke Lucas Rijneveld ja nicht ausgelöst. Gerade weil der Roman ja auch nicht gänzlich positiv aufgenommen wurde. Weder in der Fachpresse, noch auf Bookstagram. Dennoch war ich nicht nur enttäuscht, ich war regelrecht geschockt. Mit „Normal People“ von Sally Rooney steht hier noch ein wirkliches Hype-Buch im Regal, was nach Meinung von meiner Freundin, die das Buch schon gelesen hat, sich durchaus Hoffnungen machen darf, dass ich es als Flop bewerte. 

 
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