Mittwoch, 4. März 2020

Die Deutsche Nationalbibliothek 2.0

Einen Monat ist es her, dass ich die Deutsche Nationalbibliothek besuchen durfte, ein schönes Datum, um einen weiteren Beitrag über dieses imposante Gebäude zu schreiben.

Wie ich schon geschrieben habe, bilden zur Zeit 33 Millionen Medieneinheiten (dazu zählen neben Bücher auch Zeitschriften, Karten, Musiktonträger etc.) den Gesamtbestand der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main und in Leipzig. Jedes Jahr kommen circa zwei Millionen Einheiten hinzu.
Gesammelt wird ab 1913 zuerst an dem Standort in Leipzig für Gesamt-Deutschland und nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1945 auch an dem Standort Frankfurt am Main.
Die beiden Standorte unterscheiden sich zum Teil in ihren Beständen, da sich z.B. das Musikarchiv in Leipzig und das Deutsche Exilarchiv in Frankfurt befindet.
Um die Internetseite zu dem Sammelgebiet zu zitieren:

"
In gesetzlichem Auftrag sammeln wir wertungsfrei:
  • - in Deutschland veröffentlichte Medienwerke,
    - im Ausland veröffentlichte deutschsprachige Medienwerke,
    - im Ausland veröffentlichte Übersetzungen deutschsprachiger Medienwerke in andere
     Sprachen,
    - im Ausland veröffentlichte fremdsprachige Medienwerke über Deutschland und über
      Persönlichkeiten des deutschen Sprachgebietes, sogenannte Germanica,
    - die zwischen 1933 und 1945 von deutschsprachigen Emigranten verfassten oder
    veröffentlichten Druckwerke.
  • Zu den sammelpflichtigen Medienwerken zählen alle Publikationen in körperlicher Form wie beispielsweise Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Karten, Musikalien, Normen, Musiktonträger oder Hörbücher. Seit 2006 schließt unser Sammelauftrag auch die sogenannten Netzpublikationen mit ein. Das sind Veröffentlichungen ohne körperlichen Träger, die im Internet zugänglich sind, wie beispielsweise E-Books, E-Journals, E-Paper, digitale Hörbücher, Musikveröffentlichungen oder Websites."
Deutsche Nationalbibliothek

Wichtig zu erwähnen ist, dass es sich bei der Nationalbibliothek um eine Präsenzbibliothek handelt. Bücher können hier nicht, wie in der klassischen Stadtbibliothek ausgeliehen werden, sondern sie können nur in den vorgesehenen Lesesälen benutzt werden.

Ich wurde gefragt, was ich bei der Führung gelernt habe. Sehr viel. Allein wie man so eine Masse an Medien verwaltet, wie schwer es ist mit solchen Massen umzuziehen, dass die Verlage immer zwei Buchexemplare an die Nationalbibliothek abgeben müssen; warum es ein "Müssen" hierfür geben muss. ;-)
In den Magazinen sieht man, wie bestellte Bücher in die Lesesäle transportiert werden, wie die Regale markiert werden, um Buchdiebstähle zu vermeiden usw. usw.
Das alles zu erzählen, würde zum einen den Post sprengen und zum anderen man muss es auch einfach sehen, um zu verstehen, wie beeindruckend so eine Sammlung ist.

Ich hoffe, ich habe euch ein wenig Lust auf den Besuch gemacht. Sowohl für den Standort in Frankfurt am Main als auch für den Standort in Leipzig. :-)

Für alle Interessierten habe ich mal den Link rausgesucht, über den man die Tickets für die Führung in Frankfurt bestellen kann. Ein Ticket kostet regulär 10,00 Euro und die Führung dauert gute zwei Stunden. Eine Anmeldung ist nicht zwingend erforderlich, aber da es nur eine Führung im Monat für sogenannte "Laien" gibt, fand ich es für mich besser, ein Ticket zu reservieren. Die Führungen sind regulär am ersten Mittwoch des Monats und beginnen zu unterschiedlichen Zeiten, die man bei der Ticketbestellung einsehen kann.

Hier gibt es die Tickets: Kulturothek Frankfurt

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