Samstag, 4. November 2023

Clarissa Bühler "Wechselbalg"


Was macht ein Jugendlicher, wenn die hauptsächliche Bezugsperson stirbt?
Nein, ich spoiler nicht, aber viele Möglichkeiten gibt es nicht. Zumal wenn dieser Jugendliche in der restlichen Familie kaum Halt findet. Lediglich der Bruder nimmt sich seiner vermehrt an und versucht sein Leben vollends auf ihn einzustellen.
Daneben gibt es die junge Studentin Marie. Aus einem kleinen Dorf stammend versucht sie in Freiburg mit dem Studium Fuß zu fassen und merkt doch schnell, dass das alles eine ganz andere und verängstigende Welt ist. Warum sie sich überhaupt zum Studium hat hinreißen lassen, das fragt sie sich nicht nur einmal.

Das Buch erzählt kapitelweise die Geschichte von Marie, Mo und Jo. Mo ist derjenige, der dem Leser am nächsten ist und von dem wir am meisten, auch über die anderen beiden, erfahren. Der Schreibstil ist oftmals sehr brutal realistisch und das Buch eignet sich nicht für jemanden, der gerade einen Menschen verloren. Sehr nah an der Realität und auch an dem damit verbundenen Schmerz macht es nicht leicht dieses Buch zu lesen und das Geschehene zu realisieren.
Oft und auch lange bleibt verborgen, was die Beziehung zwischen den drei Charakteren sein soll und wie sich ihre Lebenswege kreuzen, denn eins ist klar, kein Mensch ist eine Insel. So sehr wir uns das auch oftmals wünschen.

4 von 5 Behandlungen

Danke an die Autorin für das Rezi-Exemplar.

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