Montag, 31. Juli 2023

Marlies Folkens "Sternschnuppentage"

Eigentlich hatte Janna schon genug Schicksalsschläge in der letzten Zeit abbekommen, als das Schicksal erneut zuschlägt und ihr die Mutter nimmt. Nur noch ihre Großmutter Johanne bleibt ihr von ihrer Familie und ihr Chef/Freund Martin. Nach der Beerdigung will die Großmutter endlich wieder auf ihre Insel. Nichts hält sie mehr in der Altenwohnung in der Nähe des Hauses der verstorbenen Tochter und so machen sich Janna und Johanne auf nach Sylt.
Johannes kleine Pension in Morsum ist ihr Ziel und da die Wände anstarren keine Option ist, wird die Pension auf Vordermann gebracht. Ein Bahnunglück sorgt unerwartet schnell für Gäste, sodass den beiden wenig Zeit zum Trauern bleibt.
Doch das Schicksal ist mit Janna selbst jetzt noch nicht fertig - zum Schlechten und zum Guten.

Auf knapp 280 Seiten geht es in Jannas Leben und damit auch für die Leser recht turbulend zu. Ein Schicksalsschlag hier, ein Hoffnungsschimmer dort und immer die Devise, Kopf in den Sand stecken, gilt nicht.

Was sich so leicht daher sagt, ist in manchen Situationen wirklich hart und man fragt sich, warum die Autorin ihre Protagonistin an manchen Stellen im Buch weiter und weiter gängelt. Doch es scheint so, als ob sich hier ein wirkliches Leben abspielt. Denn es gibt nicht nur Höhen im Leben und die Tiefen haben wir alle schon einmal erlebt.
Beim Lesen bleibt das Auge oftmals nicht trocken, denn man leidet und man freut sich auch für Janna, wie sie ihren Weg Stück und Stück meistert. Vielleicht ist wirklich das, was man aus dem Buch mitnimmt: Spätestens dann, wenn andere an einen glauben, sollte man es selbst auch tun.

Wunderschön eingebettet ist die Geschichte in die Landschaft der Insel Sylt. Wer die Insel nicht kennt, kann das Buch trotzdem zur Hand nehmen, doch Kenner der Insel erfreuen sich definitiv an den markanten Inselhighlights, die immer wieder eine kleine Nebenrolle spielen.

4 von 5 Sternschnuppen

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