Donnerstag, 30. Juni 2022

Maurice Leblanc "Arsène Lupin"

Beschäftigt man sich als Leser mit Sherlock Holmes, kommt man auf Dauer nicht an den vielfältigen Pastiches und auch an den sogenannten Gegnern von Sherlock Holmes vorbei.
Sherlock Holmes in die eigene Geschichte zu integrieren ist kein modernes Phänomen. Schon die Zeitgenossen von Arthur Conan Doyle nutzten den Meisterdetektiv, um die eigene Figur in ihrer Brillianz zu zeigen.
Das vorliegende Beispiel "Arsène Lupin" in einer wunderschönen Ausgabe des Splitter-Verlages stellt in einer der neun Geschichten den Protagonisten Arsène Lupin (Meistergauner) Sherlock Holmes (Meisterdetektiv) gegenüber.
Beide sind auf ihre Art genial, aber gerade durch den Vergleich mit Sherlock Holmes verstärkt sich die Genialität von Arsène Lupin.
Ob im Zug, im Gefängnis oder auf einem Landgut, Arsène Lupin schafft es durch seine Täuschungen immer wieder die Menschen in seinem Umfeld zu verwirren. Seine Art, nicht umsonst nennt man ihn Gentleman-Gauner, lässt den Leser beim Verfolgen der Geschichte vielfach schmunzeln, denn es ist schon trotz der Straftaten ein Fest wie Lupin die Menschen an der Nase herumführt.
Ein wichtiger Hinweis: Ich hatte hier mit einer Comicausgabe gerechnet. Was aber meine Fehlinterpretation war. Es handelt sich um die Geschichten als Textform, wobei die Geschichten mit einzelnen ganzseitigen Bildern unterstützt werden. Wie schon bei anderen Comicausgaben sind diese Bilder definitiv etwas für das Auge, aber sie sind eben nur zusätzlich.

Eine wunderschöne Ausgabe eines Klassikers. Doch Sherlock ist mir immer noch lieber.

4 von 5 Taschenuhren

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