Seien es seine Forschungen, seine Routen durch London oder er selbst als Leitfigur des viktorianischen Zeitalters, der in einem Buch untersucht wird (welch wunderbare Ironie).
Der Autor hat sich in diesem Buch daran begeben die 15 besten Sherlock Holmes Geschichten zusammenzustellen.
Über die Jahre hinweg, angefangen mit Arthur Conan Doyle, hat es immer wieder Abstimmungen darüber gegeben, welche die besten Sherlock Holmes Geschichten seien. Ausgehend von dem jeweiligen Jahrzehnt, in welchem die Abstimmung stattfand, über welches Land hat abgestimmt, bis hin zu, haben Männer oder Frauen abgestimmt, gibt es bei den 60 Geschichten, teilweise Übereinstimmungen, aber auch große Unterschiede.
Der Autor hat bei der jeweiligen von ihm ausgesuchten Geschichten immer vorangestellt, wie die Geschichte in den jeweiligen Abstimmungen abgeschnitten hat, um dann in eine detaillierte Inhaltsangabe überzuleiten. Er spannt den Bogen zwischen einzelnen Geschichten, zeigt Parallelen in Handlungen, Personen oder Situationen auf.
Man merkt hier schon, dass er trotz der Inhaltsangaben, eine gewisse solide Grundkenntnis des Kanons voraussetzt, um mit seinem Buch darauf aufzubauen.
Mit einer unverblümten Sprache zergliedert er die Texte und zeigt, warum für ihn diese Geschichten, die besten 15 sind, wobei je nach Geschichte die Erörterung unterschiedlich lang ausfällt.
Man muss das Buch sehr konzentriert lesen, da der Autor sich mit den Querverweisen und den Hintergrundrecherchen sehr viel Mühe gemacht. Doch gerade deshalb lässt sich das Buch "nicht am Stück" lesen. Der Sprachstil ist zwar flüssig, aber die schiere Informationsdichte verlangt dem Leser einiges ab.
Als Sherlock Holmes Kenner findet man in diesem Buch nicht grundlegend neue Informationen, aber es werden dem neigten Leser Zusammenhänge offenbart, die einem bei 56 Kurzgeschichten schon einmal durchgehen können.
Zuletzt sei gesagt, seine Auswahl entspricht nicht meinen 15 besten Geschichten, aber über Geschmack lässt sich nicht streiten.
3,5 von 5 Lupen
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