Donnerstag, 17. Februar 2022

Autoreninterview Lisa Kirsch

Hallo zusammen.
Heute geht es weiter mit Lisa Kirsch. Nachdem sie uns letzte Woche schon vorgestellt hat, was sie selber gerne liest, geht es diese Woche darum, wie sie schreibt, was sie inspiriert und was sie tut, wenn ihr zu viele Geschichten auf einmal einfallen.


Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Mehr oder weniger durch Zufall. Ich habe es eines Tages einfach probiert (angestachelt von und gemeinsam mit einer guten Freundin). Es war nie geplant und ehrlich gesagt auch nie ein Traum von mir (das hätte ich einfach nie auch nur zu hoffen gewagt). Vielleicht hat es deshalb so gut und schnell funktioniert, weil ich das Ganze ohne Druck und Erwartungen angegangen bin.

Deine Figuren machen fortwährend in ihren Geschichten Entwicklungen durch, was wäre, wenn du nicht mehr schreiben wolltest. Was wäre dein nächstes Ziel?
Ich mach neben dem Schreiben noch eine Ausbildung zur Systemischen Therapeutin und ich denke, ich würde in diesem Bereich arbeiten (als Coach o.ä.).

Was fällt dir schwerer dir Figuren auszudenken oder Orte in den Köpfen der Leser zu kreieren?
Definitiv die Figuren. Bei manchen ist es leicht, sie sind einfach da, oder mir so ähnlich, dass ich nicht viel machen muss, sie schleichen sich von selbst aufs Papier. Aber bei manchen ist es harte Arbeit, besonders bei bösen Figuren, in die ich mich erst hineindenken muss.


Welches Buch hat dich beim Schreiben am meisten beeinflusst?
Ich glaube nicht, dass ich da ein einziges Buch nennen kann, alles was ich lese, beeinflusst irgendwie mein Schreiben, aber es gibt natürlich einige Bücher und AutorInnen, die ich immer wieder zur Hand nehme, weil sie mich inspirieren und ich von ihnen lernen kann. Zuletzt hat mich Madeline Miller extrem beeindruckt, ich habe unzählige Sätze und Abschnitte in ihren Büchern markiert, um sie mir später noch einmal anzusehen.

Welcher deiner Charaktere ist dir am meisten ans Herz gewachsen?
Tatsächlich ist das Jane aus meinem allerersten Buch „Nannys küssen besser“ (das es nur als Ebook gibt). Marie aus "Das Glück in vollen Zügen" mag ich aber auch sehr gerne.

Wenn dir mehrere Geschichten gleichzeitig einfallen, wie entscheidest du, welche du zuerst niederschreibst?
Ich höre immer sehr stark auf meine Intuition. Die sagt mir, wann welche Geschichte dran ist. An manchen Tagen spüre ich einen regelrechten Drang, etwas Bestimmtes aufzuschreiben, eine Szene, eine Kapitel - und an anderen kann ich an die Geschichte nicht ran und habe keine Verbindung zu ihr. Ich mache das dann immer so, wie ich es gerade fühle, und bisher klappt das echt gut.

Mit welchen anderen Autor würdest du gerne einmal zusammenarbeiten?

Puh, da gibt es seeeehr viele, aber ich glaube am liebsten Louise Erdrich. Über sie habe ich meine Masterarbeit geschrieben und ich bewundere sie und ihre Bücher sehr.

Dein neues Buch "Querbeet ins Glück" beschäftigt sich mit Gärtnern. Hast du einen grünen Daumen?
Ich liebe Pflanzen sehr, meine Wohnung ist ein kleines Gewächshaus, aber leider habe ich noch nicht so richtig gelernt, gut auf meine Pflanzen aufzupassen, es gibt sehr oft Verluste unter ihnen zu beklagen. Man muss aber dazu sagen, dass meine Wohnung leider auch sehr dunkel ist – ich schiebe es einfach mal auf diese Tatsache.

Welches Buch liegt zur Zeit auf deinem Nachttisch?
Etwa 15 – ich lese immer parallel. Unter anderem aber „Ein Mann im Haus“ von Ulla Hahn und „Boys Don’t Cry“ von Fiona Scarlett.

Was wäre dein Tipp für Schreibanfänger?
Lesen, lesen, lesen. Jeden Tag. Wann immer es geht. Ohne die Sprache zu beherrschen, kann man nicht gut schreiben. 


Nachdem ihr nun wisst, was sie liest, könnt ihr hier schauen, was sie schreibt:
instagram.com/mina_gold

In diesem Sinne, fröhliches Lesen und bis bald zu einem neuen Interview.

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