Mittwoch, 2. Februar 2022

Antoine Laurain "Eine verdächtig wahre Geschichte"

Obwohl Violaine Lepage mit Mühe und Not einen Flugzeugabsturz mit schwersten Verletzungen überlebt hat, gilt ihr erster Gedanke nach ihrem Koma dem Buch "Die Zuckerblumen". Das Buch, welches sie als Lektorin auf den Weg gebracht hat, ist für einen angesehenen, französichen Literaturpreis nominiert, allerdings fehlt vom Autor jegliche Spur. In einem Wettlauf mit der Zeit versucht Violaine den Autor aus seinem Versteck zu locken, denn ohne Autor gibt es keinen Preis!
So unwahrscheinlich es auch scheinen mag, plötzlich steht die Polizei in ihrer Manuskript-Abteilung, denn ein Mörder hat sich "Die Zuckerblumen" zum Vorbild genommen und aus einem Buch scheint Realität zu werden.
Französische Bücher und ich, das geht eigentlich gar nicht zusammen.
Doch Antoine Laurain schafft es selbst den kritischsten Leser mit diesem Buch anzusprechen. Denn hinter diesem vermeintlich kleinen Buch steckt eine unglaubliche Geschichte. Das Lesen erinnert einen an Matrjoschkas, denn mit jeder Seite erschließt sich dem Leser eine weitere tiefgreifende Facette der Geschichte.
Das Buch beginnt mit einer herrlichen Überzeichnung der Buchbranche, denn jeder kann schreiben, jeder ist toll und wenn nicht, hat er einen in der Hand, der dem Lektor das Leben zur Hölle, wenn das Buch nicht veröffentlich wird.
Ironie und Sarkasmus fließen nahezu aus den ersten Seiten und doch wird der Leser direkt mit Violaines Schicksal konfrontiert.
Das Geheimnis um den Autor, die Ermittlungen der Polizei, das Verhältnis der Kollegen untereinander, sie bilden alle kleine Stücke eines immer größer werdeneden Mosaiks und am Ende sitzt man als Leser sprachlos mit dem Buch in der Hand und ist erstaunt, was für eine komplexe Geschichte in solchen Kürze erzählt wurde.

5 von 5 Manuskripten

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