Sonntag, 18. Juli 2021

C. A. Raabe "E-De@th"


Stell dir es gäbe eine App. Eine App mit der du alles machen kannst. Freunde orten, dein Essen eintragen, deine Fitnessdaten eintragen, Chats beantworten... Plus: Die App berechnet deinen Todestag. Je gesünder du die ernährst, auf je mehr negative Einflüsse du verzichtest, desto länger lebst du. Und eins noch: wage es ja nicht dich zu verlieben. Dann sinkt deine Quote im freien Fall. Wie du weißt, dass dein Tag gekommen ist? Nun ja, der Logarithmus weiß es.
Aber der Reihe nach: In Berlin tauchen kurz hintereinander mehrere Leichen auf. Alle weisen merkwürdige Male im Bereich des Nackens auf. Was für ein Mordinstrument benutzt der Mörder nur, um solche Male zu hinterlassen? Die beiden Polizisten Mike und Marc sind ein wenig ratlos. Als dann auch noch eine weitere Leiche auftaucht, bei der weder in das Opferprofil noch das Tatwerkzeug übereinstimmt, kommen den beiden Zweifel, ob es sich um ein und denselben Täter handelt. Schnell wird eine EG gegründet, die dem LKA unterstellt ist und man versucht die Entwicklung unter Kontrolle zu bekommen. Doch was, wenn man mit so ziemlich allem falsch liegt?
Kapitelweise wechselt in "E-De@th" die Erzählperspektive. In der Vergangenheit erzählt die Hauptfigur ihre Lebensgeschichte, in der Jetztzeit wird hauptsächlich von der Ermittlungsarbeit der beiden Polizisten erzählt.
Doch vieles wird in dem Buch angesprochen, was in der heutigen Zeit als "Problem" gelten kann, Homosexualität, Beziehungen am Arbeitsplatz, Todessehnsucht, Gewichtsprobleme, Internetsucht... Die Hauptfiguren streifen viele der Probleme, um letztlich auf den Höhepunkt des Buches zuzusteuern.

Entsprechend der modernen Thematik ist die Sprache in dem Buch auch sehr "umgangssprachlich" gehalten. Vieles wird versucht modern ausgedrückt, was einem Leser teilweise ein wenig gestelzt vorkommt. Die Idee hinter dem Buch, warum ein Mensch sich so entwickelt, wie er sich entwickelt und auch der Schlussgag sind dem Autor wirklich gelungen, allerdings hat das Buch mich im Ganzen nicht überzeugt. Zu viele Fäden, zu viele Ideen, lenken vom eigentlichen Thema leider ein wenig ab und der Fokus verrückt eher ins Klein-Klein, als dass der grundsätzliche Gedanke hängen bleibt. Das wäre schöner gewesen.

3 von 5 Apps

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