Donnerstag, 23. April 2020

Autoreninterview mit Helmut Barz Teil 1

Viele von uns lesen jeden Tag oder sagen wir mal "fast" jeden Tag ein Buch. Doch hinter jedem Buch steht auch ein Autor. Ein Autor, der seine Energie in sein Projekt steckt, was von uns Lesern mal mehr, mal weniger gewürdigt wird.
Ich freue mich, dass ich euch im Rahmen meines Blogs einen Autoren vorstellen darf, den ich in den letzten Monaten sehr schätzen gelernt habe.
In fünf kleinen Episoden möchte ich ihn euch mit Hilfe von ein paar Fragen vorstellen; zum Teil hat er diese auf seiner Internetseite vorbereitet, zum Teil handelt es um meine eigenen Fragen. 

Herzlich Willkommen, Helmut Barz.



Wie kamst du zum Schreiben?
Nun, eigentlich habe ich mir Geschichten ausgedacht und aufgeschrieben, so lange ich denken (und schreiben) kann. Ich bin zwischen vielen Büchern aufgewachsen, mein Vater war selber Schriftsteller, und so war Schreiben für mich etwas ganz Natürliches.
Intensiver habe ich mich dann während meines Studiums damit beschäftigt, anfangend mit Theaterstücken und Kurzgeschichten. Eine Kurzgeschichte von mir wurde im Jahr 2000 in der Computerzeitschrift c`t veröffentlicht.
Mein schreiberisches Talent hat mich dann auch in die Werbung geführt - zu einer Tätigkeit, die mir sehr viel Spaß macht und mich ernährt.
Im Jahr 2003 hatte ich eine persönliche Krise, die ich überwunden habe, indem ich mir einen langgehegten Traum erfüllt und meinen ersten Roman geschrieben habe: "Weißes Blut - Phantastischer Roman aus böser alter Zeit", den ich 2015 unter dem Titel "Die Herrin. Schaurige Novelle aus böser, alter Zeit" neu veröffentlicht habe.
Dabei habe ich gemerkt, dass mit die Langform (von der ich immer geträumt habe) liegt, und ich hoffe, dass ich die vielen, vielen Romanprojekte in meiner Schublade noch verwirklichen kann.

Welcher Teil eines Buches reizt dich am meisten? Der Beginn, wenn du die Figuren den Lesern vorstellst oder der Schluss, wenn der Leser sich von den Figuren verabschieden muss?
Das ist ganz unterschiedlich. Allerdings schreibe ich bei meinen Büchern gerne den Anfang und den Schluss zuerst, damit ich den Anfangspunkt und den Endpunkt meiner Reise habe. Ich bereite meine Bücher auch relativ genau vor. Dabei entstehen bereits Skizzenszenen, auf die ich mich besonders freue. Andere erfüllen mich eher mit Angst.
Allerdings sind meine Lieblingsszenen häufig die, die dann beim Überarbeiten ganz zum Opfer des Rotstifts oder zumindest massiv gekürzt werden. "Kill your darlings", wie der oft William Faulkner zugeschriebene, jedoch von Sir Arthur Quiller-Couch stammende Schreibratschlag heißt. Ein Beispiel dafür ist eine erst in der Final Edition wieder enthaltene Szene in "African Boogie", in der Augustin und Katharina vor ihrem Flug nach Mafia Island in das Zentrum von Daressalam fahren.

Und nun zum aktuellen Buch: Andere Menschen kommen auf den Hund, du kommst auf den Panda. Wieso ausgerechnet ein Panda?
Pandas sind schon seit meiner Kindheit meine Lieblingstiere. So wie andere Leute Katzenvideos schauen, kann ich stundenlang auf Channels wie iPanda  (https://www.youtube.com/user/iPandaChannel)
abhängen. Mir liegt auch die sture, dickköpfige (wenn auch manchmal tollpatschige) Art der Tiere. Auf ihre Weise sind sie völlig aus der Zeit gefallen und so etwas wie Propheten der Entschleunigung.
Intellektuell faszinieren mich Pandas auch, weil sie sich völlig jeglicher Ökonomisierung entziehen - damit unserem kapitalistischen Zeitgeist. Man denke nur an die vielen Milliarden, die in die Erhaltung dieser Art geflossen sind. Jede andere Tierart hätte bei so viel Engagement den asiatischen Kontinent längst in großen Horden überrannt. Doch Pandas scheinen sich zu sagen: "Fortpflanzen? Wozu? Gib mir lieber noch etwas Bambus."
Das ist eine Mentalität, mit der ich mich anfreunden kann.
 

Vielen Dank für die ersten Fragen. Bis zum Erscheinen von "Brumm" am 11.05.20 folgen auf meinem Blog noch vier weitere Fragerunden. Ich hoffe, ihr seid dabei.

In der Zwischenzeit könnt ihr euch aber gerne selber schon einmal weiter informieren. Hier sind die entsprechenden Links zu Helmuts Seiten:
Die genutzten Fotos hat der Autor selbst zur Verfügung gestellt.

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