Samstag, 9. Juli 2022

U. C. Ringuer "Aus verborgenen Orten"

In den Tiefen des Tuff in Herculaneum wird eine Leiche entdeckt. Weit aufgerissen ist der Mund, sie ist wahrlich entstellt. Kononel Camarata steht vor einem Rätsel. Eigentlich ist der Bereich bestens überwacht. Wie hat es der Mörder geschafft, den Tunnel im Tuff zu betreten, zu morden und sich vor der Wache wieder zurückzuziehen? Da er sich auf dem antiken Gelände nicht auskennt und die Sache schnellstmöglich erledigen möchte, holt er sich mit Professor Cariello einen Kenner der antiken Stätte zu Hilfe. Er soll ihm die Geheimnisse um die antike Stätte erklären, denn schon vor Jahrhunderten kam es auf dem Gelände zu mehreren rätselhaften Morden.
Doch die Kreise, die diese Ermittlungen ziehen, gehen soweit, dass sich der Vatikan bemüßigt fühlt, Camarata zum Abschließen der Akten zu drängen.
Gespickt mit unglaublich vielen historischen Fakten und Verweisen ist das Buch eine wahre Fundgrube, wenn es um die Entwicklung der Archäologie, der modernen Gesellschaft und auch um die allgemein (auch heute noch) gültigen Machenschaften dreht. Doch genau hier ist auch meine Hemmschwelle die Serie (dies ist Band 1 um den Professor Cariello) weiterzuverfolgen. 
Das Buch versucht über den Krimi dem Leser unglaublich viele Fakten mitzuteilen, was mich als Leser in meinem Lesefluss mehrfach gehemmt hat. Mehrere Zeitebenen und mehrere politische Verstrickungen (die es alle gegeben hat und die alle ihre Berechtigung haben) führen dazu, dass das Buch an Spannung verliert und man sich den historischen Fakten stellen muss.
Erzählerisch ist ein Sachbuch bekanntlich nüchtern angelegt und dieser Zwiespalt hat mich beim Lesen irritiert. 
Die Autorin ist selbst Archäologin und weiß auf jeden Fall über ihr Fach zu erzählen, doch war der Übergang vom Sachbuch zum Krimi in diesem Band ein wenig gewollt.

3 von 5 antiken Stätten

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