Schön, dass ihr wieder dabei seid, wenn Nathan Winters eine weitere Runde an Fragen beantwortet. Weiter geht's.
Wie hast du für „Das Geheimnis der Madame Yin“ recherchiert?
Als ich anfing zu schreiben, hatte ich schon einige Bücher erworben, die sich mit der viktorianischen Zeit befassten. Darunter ist auch ein sehr gutes, englischsprachiges Lexikon über London.
Hinzu kamen Bücher über Kleidung, Einrichtung und allgemein das Leben in der viktorianischen Ära.
Dann war ich natürlich auch in London. Habe mir historische Orte angesehen, Museen besucht und war in jedem Antiquariat das ich finden konnte.
Zudem sammle ich Postkarten aus der Zeit, was einen hervorragenden Blick auf eine längst vergangene Stadt ermöglicht. So kann ich Orte beschreiben, die zu meinem großen Bedauern längst abgerissen wurden.
Könntest du dir auch vorstellen, Celeste und Robert in einer Adaption in das Genre des Steampunks zu schicken?
Das könnte ich mir tatsächlich nicht vorstellen. Celeste und Robert sind meine Figuren für den viktorianischen Krimi. Da gehören sie meiner Meinung nach hin. Sie irgendwo anders einzusetzen, würde mir falsch vorkommen.
Ich mag Steampunk würde aber eigene Figuren für so ein Setting entwickeln.
Momentan habe ich aber nicht vor in dieser Richtung etwas zu plotten.
In deinen viktorianischen Krimis gibt es neben Celeste und Robert noch einige andere größere Nebenfiguren. Wie wichtig sind dir solche Nebenfiguren und wie sehr gestaltest du sie aus?
Die Nebenfiguren, besonders die Wiederkehrenden sind für mich sehr wichtig und ich verbringe viel Zeit damit sie auszuarbeiten. Das beginnt damit, dass ich ein Porträt suche, das zu meiner Figur passt. So kann ich sie mir besser vorstellen.
Sie bekommen dann eine grobe Hintergrundgeschichte, ein paar Macken oder Besonderheiten wie sie jeder Mensch hat. Nur so empfinde ich sie selbst als „menschlich“. Ich finde es schön, wenn der Leser mit den Nebenfiguren ebenso mitleiden kann wie mit den Protagonisten. Ich mag nicht nur “Stichwortgeber“ erfinden. Im „Zug aus Enfield“ hat Tobias Gold ja eine größere Rolle bekommen. Seine Figur hatte ich schon in Teil eins eingeführt und sie für Teil zwei weiter ausgebaut.
Ich finde solche Charaktere geben einer Geschichte einfach mehr Tiefe, es wirkt lebendiger.
Wird es einen weiteren Band mit Celeste und Edwards geben?
Ich hoffe es sehr. Die Figuren und das Setting machen mir einfach zu viel Spaß. Ich hab mir sogar ein Arbeitszimmer im viktorianischen Stil eingerichtet, damit ich besser in die Atmosphäre eintauchen kann.
In jedem Fall arbeite ich gerade am Plot zum dritten Teil.
Welches Genre würdest du, neben deinen schon geschriebenen Büchern gerne einmal ausprobieren?
Es gibt tatsächlich schon einige Genres in denen ich geschrieben habe, aber besonders reizen würde mich ein Abenteuerroman in bester Indiana Jones Tradition. Die Suche nach untergegangenen Kulturen, versunkenen Schätzen, das hat mich schon immer fasziniert.
Im Urlaub ist jede Ruine, jede Burg und jedes Museum meins. Ich muss mir das einfach ansehen.
Einen Roman in diese Richtung habe ich auch schon geschrieben. Leider hat er bisher noch keinen Verlag gefunden.
Außerdem hätte ich riesigen Spaß daran eine Piratengeschichte zu verfassen. Mit donnernden Kanonen, flatternden Segeln und Säbel rasseln. Das habe ich als Kind schon geliebt. Zu meinem Bedauern funktioniert das Genre aber nur im Kino. Aber das wäre eine Geschichte, bei der ich die Seeluft schon riechen könnte.
Damit ist das Interview leider schon vorbei. Ich hoffe, es hat euch genauso gut gefallen, das Interview zu lesen, wie es mir gefallen hat, mit Nathan das Interview zu führen. Unter dem Label "Autoren-Donnerstag" könnt ihr noch einmal das gesamte Interview nachlesen.
"Danke" Nathan, für die Zeit, die du dir für die Antworten genommen hast und "Danke" an euch, dass ihr euch die Zeit fürs Lesen genommen habt.
Hier sind die entsprechenden Links zu Nathans Seiten:
https://featherminds.de/
https://www.facebook.com/Nathan-Winters-1860334800917686/notifications/
https://instagram.com/juergen_baerbig?igshid=1xnx8xua5vo3v
Aber bevor ihr euch die Internetseiten genauer anseht, steigt doch einmal in den folgenden Zug und nehmt am Abenteuer selber teil:
Die genutzten Fotos hat der Autor zur Verfügung gestellt.