Katharina Kleins zweiter Band beginnt mit einem ungewollten Urlaub. Nun ja, eigentlich ist es kein Urlaub, sie ist eher auf der Flucht.
Wie sich am Ende des ersten Bandes angekündigte, war sie einigen mächtigen Menschen zu sehr auf die Füße getreten und somit muss sie erstmal das Weite suchen. Was liegt da näher, als sich Last Minute einen Flug zu buchen und ganz weit weg zu fliegen? Weg von der Bedrohung, weg von Andreas, weg von allem, was sie in den letzten Tagen belastet hat. So landet sie nach Stunden des Fluges schließlich auf Mafia Island. Einer Insel, die nun ja, touristisch noch nicht so ganz erschlossen ist, obwohl laut Buchungssystem des Hotels die Anlage ausgelastet sein soll.
Aber der Reihe nach, als Katharina ankommt, ist sie so gut wie allein auf der Anlage, bis wer folgt? Genau, Andreas. Wie der Zufall es will, haben sowohl Katharina als auch Andreas Bekannte auf der Insel und nachdem die beiden vorerst das Kriegsbeil begraben haben, trifft auch eine größere Reisegesellschaft ein. Alle haben die Reise gewonnen und stammen aus den verschiedensten Schichten Frankfurts (Anwälte, Architekten, Schauspieler etc.)
Was nun folgt, ist eine wundervolle Hommage an Agatha Christies "Und dann gab`s keines mehr". Was zu Anfang noch wie ein, zwei harmlose Unfälle anmutet, kristallisiert sich bald als perfide Mordserie heraus und anscheinend ist keiner vor dem Mörder sicher. Doch wer ist der Mörder? Ist er überhaupt auf der Insel?
Katharina Klein nimmt die Ermittlung auf und Andreas steht ihr trotz aller Widrigkeiten stets zur Seite und die beiden Ermittler setzen ihre Zusammenarbeit aus dem ersten Band gut fort. Die beiden untersuchen die Geschehnisse und mit jedem Mord kommen sie dem Verdächtigen einen Schritt näher (zumal mit jedem Mord auch ein Verdächtiger ausscheidet. ;-))
Sind andere Adaptionen an Buchklassiker eher ein Abklatsch des Vorgängers schafft es Barz mit seiner Interpretation den Klassiker in der Moderne ankommen zu lassen. Gleichzeitig ist das Buch so eigenständig und durch die beiden Hauptcharaktere so eigenwillig, dass das Buch auch sehr gut für sich steht und nur ein Kenner von Agatha Christie die feinen Hinweise ("die kleinen grauen Zellen") versteht und dem Leser ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.
5 von 5 Sternen