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Donnerstag, 30. Juli 2020

Autoreninterview mit Nathan Winters Teil 2

Hallo zusammen.
Schön, dass ihr wieder dabei seid, wenn Nathan Winters eine weitere Runde an Fragen beantwortet. Weiter geht's.



Wie hast du für „Das Geheimnis der Madame Yin“ recherchiert?
Als ich anfing zu schreiben, hatte ich schon einige Bücher erworben, die sich mit der viktorianischen Zeit befassten. Darunter ist auch ein sehr gutes, englischsprachiges Lexikon über London.
Hinzu kamen Bücher über Kleidung, Einrichtung und allgemein das Leben in der viktorianischen Ära.
Dann war ich natürlich auch in London. Habe mir historische Orte angesehen, Museen besucht und war in jedem Antiquariat das ich finden konnte.
Zudem sammle ich Postkarten aus der Zeit, was einen hervorragenden Blick auf eine längst vergangene Stadt ermöglicht. So kann ich Orte beschreiben, die zu meinem großen Bedauern längst abgerissen wurden. 

Könntest du dir auch vorstellen, Celeste und Robert in einer Adaption in das Genre des Steampunks zu schicken?
Das könnte ich mir tatsächlich nicht vorstellen. Celeste und Robert sind meine Figuren für den viktorianischen Krimi.  Da gehören sie meiner Meinung nach hin. Sie irgendwo anders einzusetzen, würde mir falsch vorkommen. 
Ich mag Steampunk würde aber eigene Figuren für so ein Setting entwickeln.
Momentan habe ich aber nicht vor in dieser Richtung etwas zu plotten.

In deinen viktorianischen Krimis gibt es neben Celeste und Robert noch einige andere größere Nebenfiguren. Wie wichtig sind dir solche Nebenfiguren und wie sehr gestaltest du sie aus?
Die Nebenfiguren, besonders die Wiederkehrenden sind für mich sehr wichtig und ich verbringe viel Zeit damit sie auszuarbeiten. Das beginnt damit, dass ich ein Porträt suche, das zu meiner Figur passt. So kann ich sie mir besser vorstellen. 
Sie bekommen dann eine grobe Hintergrundgeschichte, ein paar Macken oder Besonderheiten wie sie jeder Mensch hat. Nur so empfinde ich sie selbst als „menschlich“. Ich finde es schön, wenn der Leser mit den Nebenfiguren ebenso mitleiden kann wie mit den Protagonisten. Ich mag nicht nur “Stichwortgeber“ erfinden. Im „Zug aus Enfield“ hat Tobias Gold ja eine größere Rolle bekommen. Seine Figur hatte ich schon in Teil eins eingeführt und sie für Teil zwei weiter ausgebaut. 
Ich finde solche Charaktere geben einer Geschichte einfach mehr Tiefe, es wirkt lebendiger.

Wird es einen weiteren Band mit Celeste und Edwards geben?
Ich hoffe es sehr. Die Figuren und das Setting machen mir einfach zu viel Spaß. Ich hab mir sogar ein Arbeitszimmer im viktorianischen Stil eingerichtet, damit ich besser in die Atmosphäre eintauchen kann. 
In jedem Fall arbeite ich gerade am Plot zum dritten Teil.

Welches Genre würdest du, neben deinen schon geschriebenen Büchern gerne einmal ausprobieren?
Es gibt tatsächlich schon einige Genres in denen ich geschrieben habe, aber besonders reizen würde mich ein Abenteuerroman in bester Indiana Jones Tradition. Die Suche nach untergegangenen Kulturen, versunkenen Schätzen, das hat mich schon immer fasziniert. 
Im Urlaub ist jede Ruine, jede Burg und jedes Museum meins. Ich muss mir das einfach ansehen. 
Einen Roman in diese Richtung habe ich auch schon geschrieben. Leider hat er bisher noch keinen Verlag gefunden. 

Außerdem hätte ich riesigen Spaß daran eine Piratengeschichte zu verfassen. Mit donnernden Kanonen, flatternden Segeln und Säbel rasseln. Das habe ich als Kind schon geliebt. Zu meinem Bedauern funktioniert das Genre aber nur im Kino. Aber das wäre eine Geschichte, bei der ich die Seeluft schon riechen könnte.


Damit ist das Interview leider schon vorbei. Ich hoffe, es hat euch genauso gut gefallen, das Interview zu lesen, wie es mir gefallen hat, mit Nathan das Interview zu führen. Unter dem Label "Autoren-Donnerstag" könnt ihr noch einmal das gesamte Interview nachlesen.

"Danke" Nathan, für die Zeit, die du dir für die Antworten genommen hast und "Danke" an euch, dass ihr euch die Zeit fürs Lesen genommen habt.

Hier sind die entsprechenden Links zu Nathans Seiten:
https://featherminds.de/ 
https://www.facebook.com/Nathan-Winters-1860334800917686/notifications/
https://instagram.com/juergen_baerbig?igshid=1xnx8xua5vo3v  

Aber bevor ihr euch die Internetseiten genauer anseht, steigt doch einmal in den folgenden Zug und nehmt am Abenteuer selber teil:



Die genutzten Fotos hat der Autor zur Verfügung gestellt.

#AutoralsLeser: Matthias A. K. Zimmermann

Oftmals nehmen wir Leser in einer Person nur den Autor war, doch das ist natürlich nur ein Teil der Wahrheit.
Ein Autor ist auch selbst ein Leser und ist durch das, was er gelesen hat beeinflusst. Doch spiegelt sich das Gelesene im Geschriebenen wider?
Wollen wir doch einmal sehen.  😉
Heute hat dieser Autor die Fragen zu seinem Leseverhalten beantwortet: 

 
Matthias A. K. Zimmermann

1) Welches sind die drei besten Bücher, die du je gelesen hast?
    "Momo" von Michael Ende
    "Das Schloss" von Franz Kafka
    "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry

2) Wo liest du am liebsten?
    In einem lauschigen Café mit hohen Wänden und gedämpftem Licht; am
    liebsten in einer Ecke sitzend.


3) Welches Buch hast du zuletzt gelesen und würdest es weiterempfehlen?
    "Cox oder Der Lauf der Zeit" von Christoph Ransmayr, ein
    fiktiv-historischer Roman, der im alten China spielt und sich mit der
    Zeit und dem Uhrenbauen beschäftigt; eine besondere und ungewöhnliche
    Sprache wehen aus den Seiten und ja, ich kann dieses Buch sehr
    empfehlen, interessante Metaphern und Gedankengänge zum Werden und
    Vergehen erwarten einen.


Nachdem ihr nun wisst, was er liest, könnt ihr hier schauen, was er schreibt:
http://www.matthias-zimmermann.ch/home

In diesem Sinne, fröhliches Lesen und freut euch auf die nächste Woche und auf einen weiteren Autor.

Mittwoch, 29. Juli 2020

Arno Strobel "Offline"



Ditigal Detoxing...

Was sich in der Theorie nach einem entspannten Kurzurlaub im Schatten des Watzmanns anhört, entwickelt sich zunehmend zu einem Alptraum.
Jenny, ihre Mitarbeiter und ein paar weitere Mitreisende sind als Testpersonen eingeladen, ein ehemaliges Bergsteigerhotel vor der Wiedereröffnung zu besuchen und an einem Seminar zum Thema "Digital Detoxing" teilzunehmen. 
Doch schon bei dem Aufstieg zum Hotel ergeben sich unter den Testpersonen kleine Querelen und die Stimmung innerhalb der Gruppe ist angespannt.
Beim ersten Blick auf das Hotel, was einsam und renovierungsbedürftig vor ihnen liegt, werden Stimmen laut, ob es so ein guter Plan war, die Handys vor Antritt der Reise abzugeben.
Weiterer Unmut entsteht, als es anfängt zu schneien und man bald die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann.
Als schließlich die erste Person verschwindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Gruppe, die eh schon kaum zusammen gehalten hat, wird auf eine Zerreißprobe gestellt, wie man sie bei einem Entspannungsurlaub definitiv nicht erwartet hätte.
"Offline" ist spannend geschrieben und sehr düster dargestellt. Je länger man in dem Buch liest, desto weniger hat man den Eindruck, dass man irgendeinem Charakter wirklich trauen kann und es ist interessant zu lesen, wie sich das Gruppengefüge unter der Belastung immer wieder verändert.
Ein guter Psychothriller, der uns die Abhängigkeit von Handys vor Augen führt und zugleich ein schwarzer Bild malt, was passieren könnte, wenn man sich ein Handy einmal "freiwillig" abgibt.

4 von 5 Smartphones

Dienstag, 28. Juli 2020

BLOGGER WANTED: pennys_little_diary

◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠

Steckbrief:

Alter: 43
w/m/d: Weibchen
Lieblingsgenre: Thriller (gerne Psycho- oder Wissenschaftsthriller) – dicht gefolgt 
                        von Sci-Fi, Fantasy,  Krimis, Historischen Romanen, Dystopien
Lieblingsautor: -


Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Purer Zufall. Ich hatte einen Newsletter von Randomhouse bekommen, in dem stand, dass es dazu die Möglichkeit gibt. Ich kannte sowas gar nicht und war sofort angefixt. Bei Insta habe ich dann erfahren, dass es noch weitere Plattformen gibt und seitdem bin ich begeisterte Rezensentin. Ist ja eine Win-Win-Situation.

Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
DAS EINE Buch gibt es leider nicht. Ich wünschte, es gäbe es, dann würde ich es in eine Vitrine stellen. Aber ich habe als Kind schon Geschichten geliebt und so schnell wie möglich lesen gelernt, um in die verschiedenen Welten einzutauchen. Ich erinnere mich noch an einige Bücher, die mich als Kind begeistert haben, aber ich glaube DAS EINE Buch hat es bei mir nicht gegeben. Eigentlich schade, wäre eine schöne Geschichte.

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Oh, da fallen mir spontan 2 Stück ein. Vor ein paar Wochen habe ich „Kleine Feuer überall“ von Celeste Ng gelesen und war begeistert. Es hat etwas gedauert bis ich in die Geschichte reingefunden habe, aber nach der Hälfte des Buchs war ich hin und weg. Das ist ein Roman, der eigentlich in keine Sparte so recht reinpasst. Geht so in Richtung Drama, würde ich sagen. Das andere war „PS: Ich mag dich“ von Kasie West. Eine Liebesgeschichte für jüngere Leser. Ich habe so unglaublich gelacht bei dem Buch, dass mir in der S-Bahn die Tränen liefen. Der Typ der mir gegenüber saß, hat mich sehr sparsam angeguckt. Kurz hatte ich überlegt, ihm den Absatz vorzulesen, damit er auch was zu lachen hat. Hab mich aber dann doch dagegen entschieden 😉

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Gute Frage! Mir fällt es schwer, an einem Buch Kritikpunkte aufzuzählen und dann trotzdem noch vermitteln zu können, dass mir das Buch gefallen hat. Nur weil ich etwas zu bemängeln habe, heißt das ja nicht, dass ich das Buch nicht gut oder vielleicht sogar sehr gut fand. Aber ich habe dann immer Angst, die Leser der Rezension könnten das als zu negativ auffassen, als es eigentlich gemeint ist. Und dass ich dem Buch dann damit eher was Schlechtes anhefte. Also konstruktive Kritik finde ich wichtig, aber schwierig. Und vieles ist ja auch einfach Geschmackssache, die bei jedem anders ankommt.

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Da bin ich der langweilige Klassiker: der Titel muss mich catchen, dann schaue ich mir das Cover an. Wenn es mich anspricht, wird der Klappentext gelesen. Und wenn DER mich auch überzeugt, dann lege ich los! Ich werde aber auch schon mal durch gute Rezensionen oder Empfehlungen neugierig. Die Bücher, die ich zu Hause habe, lese ich dann meist in der Reihenfolge, in der ich sie bekommen habe. Aber wirklich nur meistens 😉
 
Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Zu dieser Frage ein klares Jein! Ich probiere total gerne Neues aus, also durchaus auch mal Genres, in denen ich mich sonst nicht so bewege. Aber das ging nicht immer gut aus, auch was Empfehlungen von Freunden angeht. Deshalb mache ich das dann auf die altbewährte Tour: Titel, Cover, Klappentext. Und ggf. stelle ich dann fest, dass das einfach nichts für mich ist. Aber ich lasse mich auch schon mal überreden 😉
 
Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Hmm…. Eigentlich noch gar nicht so richtig, ich bin ja auch erst ganz neu am Rezensentenhimmel. Ich habe aber 2 Rezensionsexemplare von Autoren bekommen, die ich noch nicht kannte. Caren Benedikt und Sönke Brandschwert. Beide Bücher haben mir gut gefallen und ich werde von beiden Autoren auf jeden Fall noch mehr lesen. Ob ich ein Fan-Girl werde, entscheide ich aber erst später 😉

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
Oh, gefährliche Frage. Damit habe ich mich schon immer unbeliebt gemacht, aber ich mag tatsächlich weder Harry Potter, noch die Biss-Reihe. Ich habe beides ausprobiert (übrigens auf Empfehlungen hin), aber es war einfach nicht meins. Von Harry Potter habe ich mir nur den ersten Band angetan, aus der Biss-Reihe habe ich nach Teil 3 aufgegeben, es wurde für mich von mal zu mal unerträglicher. Flop ist natürlich ein hartes Wort. Aber für mich persönlich waren sie schon ein Flop, ja. Obwohl ich die Filme zu Harry Potter gar nicht schlecht finde (womit ich mich direkt NOCH unbeliebter mache). Ich kann aber (gerade bei Harry Potter) verstehen, dass es soviele Fans der Bücher gibt. Ich gehöre nur halt nicht dazu.


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

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Sonntag, 26. Juli 2020

Mary Ann Fox "Je höher die Flut"


Rosehaven, ein kleines, vermeintlich verschlafenes Dorf an der Küste Cornwalls ist bereits zum fünften Mal Schauplatz eines Cosy Crimes mit Mags Blake in einer der Hauptrollen.
Das Erntedankfest steht vor der Tür und Mags hat es geschafft, die schüchterne Mrs King zur Tombola nach Rosehaven einzuladen. Doch kurz vor ihrem Auftritt sagt Mrs King ab und verschwindet unter fadenscheinigen Umständen. 
Als Mags kurze Zeit später ihren Gewinn bei der Tombula einlösen will; es ist ausgerechnet ein Rundflug über Rosehaven; und sie mit Tim in Schwierigkeiten gerät, scheint es mal wieder so, als würde das kleine Dorf von Ungereimtheiten erschüttert.
Nach ihrer Verfolgungsjagd im letzten Buch ist Mags aber noch zu mitgenommen, um sich bei den Ermittlungen einzumischen, doch wie es in einem kleinen Dorf nun einmal so ist, nichts bleibt lange unentdeckt.
Auch im fünften Band erscheinen die Personen, die man in den vorigen Bänden kennen und schätzen gelernt hat. Auf knapp 250 Seiten entspinnt sich ein Krimi in englischer Detektiv-Tradition, der zum Mitraten einlädt und den Leser einige Mal schmunzeln lässt.
(Kleiner Tipp, man sollte die Bände auf Grund der personellen Entwicklung in der richtigen Reihenfolge lesen. ;-) )
Rosehaven und die Beschreibung der kornischen Landschaft lässt Fernweh aufkommen, gerade wenn man schon einmal in Cornwall gewesen ist, erkennt man vieles in den Bücher wieder. 

4 von 5 Sternen

Wie viele Bücher braucht man zum glücklich sein?

Oftmals stehe ich vor meinem Bücherregal und bin erstaunt, wie viele Bücher ich in den letzten Jahren angesammelt habe. Dabei sehen die Regale gar nicht einmal mehr so schön aus, wie zu der Zeit, als ich sie aufgebaut habe.
Die Bücher stehen in Zweierreihen und auf den vorderen Reihen liegen die Bücher oft quer darüber, weil die Regale ansonsten keinen Platz mehr bieten.
Sehr viele Bücher habe ich immer noch nicht gelesen, was ein Abgeben der Bücher schwierig macht und doch stehe ich davor und ich bin unzufrieden.
Weil ich trotzdem immer noch Bücher kaufe, obwohl ich so viele ungelesene habe, wobei mich dabei immer erstaunt, wie wenige Bücher ich mir trotz allem doppelt kaufe.
Jegliche "Taktik" dem ganzen einen Riegel vorzuschieben hat bisher versagt, auch wenn ich durch die Einschränkungen der letzten Monate zwar weniger Bücher gekauft habe, müssen auch die digitalen Rezi-Exemplare irgendwann einmal gelesen werden.
Wie ist es bei euch? Kann man zu viele Bücher haben? Wann sieht ein Bücherregal nicht mehr schön für euch aus?

Samstag, 25. Juli 2020

Bernd Buchterkirch "Best of Apfelwein"

Kleine Bücher aus kleinen Verlagen haben es auf dem umkämpften Buchmarkt oft schwer bekannt zu werden. Wenn sie dann auch noch ein Thema haben, was im ersten Augenblick nicht viele Menschen interessiert, ist es für sie noch viel schwerer.
Dabei ist das kleine Buch, über das ich heute schreiben will, wirklich ein Buch, das zeigt, dass es für alles eine Nische gibt, so groß die Nische auch sein mag und das ist gut so.

"Best of Apfelwein" ist eine kleine Hommage an das Lieblingsgetränk in Frankfurter Raum. Schon seit vielen Jahrhunderten gehört der Apfelwein zur Frankfurter Küche und ist gerade aus den Apfelweinkneipen nicht mehr wegzudenken. 
Dabei gibt es bei dem Apfelwein, wie bei fast allen Dingen im Leben, traditionelle Genießer, die nur den klassischen Ebbelwoi aus dem Gerippten trinken und dann gibt es die Revolutionäre, die den Apfelwein in eine Dose schütten und mit Kohlensäure setzen oder sie verarbeiten die Äpfel zu Schaumwein oder Bränden.

Auf knapp 120 Seiten lernt der "ungebildete" Leser vieles über den Apfelwein, z.b.
- wie und warum der Apfelwein in den Frankfurter Raum kam
- was eine Streuobstwiese ist und warum sie für den Ebbelwoi wichtig ist
- warum der Ebbelwoi der "beste" Alkohol ist
- welche Hersteller es gibt und wie sie sich unterscheiden
- was man sonst noch aus Äpfel machen kann, wenn man welche übrig hat
- dass es eine Apfelweinstraße gibt usw.

Oft mit einem Schmunzeln im Gesicht zeigt das kleine Buch, dass es wichtig ist, die Dinge, die man wert schätz auch einer größeren Masse an Menschen bekannt zu machen, damit Traditionen nicht in der Moderne und dem Stress untergehen. 

4 von 5 Bembeln

Und nun bleibt mir nur noch zu sagen... "Prost" 😉

Ach ja und danke an Frankfurt Tourismus Römer , die mich erinnert haben, dass man nicht mit einer Buchtasche in ihren Laden kommen und "nur" Ebbelwoi mitnehmen kann, sondern dass natürlich auch ein Buch dazu gehört. 😁

Donnerstag, 23. Juli 2020

Autoreninterview mit Nathan Winters Teil 1

Hallo zusammen. 
Wieder habe ich mich auf die Suche nach einem interessanten Autor gemacht und habe jemand nettes gefunden, der mir meine Fragen beantworten möchte.
Oftmals hat man in der heutigen Zeit den Eindruck, man liest immer nur noch dasselbe und es fehlt an Vielfalt auf dem Buchmarkt.
Bestimmte Genres sind stark frequentiert und andere kommen oftmals zu kurz oder haben nicht genug Präsenz. 
Mein geliebtes viktorianisches England ist so eine Zeit, die oft nur in Verbindung mit Sherlock Holmes auftaucht und sonst nicht oft benutzt wird, obwohl gerade diese Zeit des Umbruchs viele Möglichkeiten für Geschichten bietet. 
Der Autor, den ich euch heute verstellen möchte, hat sich für eines seiner Buchprojekte aber genau diese Zeit herausgesucht.

Herzlich Willkommen, Nathan Winters. 


Wie kamst du zum Schreiben?
Ich habe schon in den Neunzigern mit dem Schreiben von Fantasy Romanen begonnen, die alle auf den Abenteuern meiner Pen & Paper Rollenspielrunde basierten.
Damals hatte ich schon den Traum irgendwann durch Schreiben meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber der Erfolg blieb aus und ich hatte dann irgendwann die Lust verloren und den Traum aufgegeben.
Es war dann meine Frau, die mich animierte es wieder mit dem Schreiben zu versuchen, nachdem sie eine meiner Kurzgeschichten gelesen hatte. Damals bereits schon eine Geschichte um Robert Edwards und Chief-Inspector DeFries. Celeste fehlte noch.
2011 habe ich meinen Traum dann wieder ausgegraben und angefangen zu schreiben. Seitdem geht es Stück für Stück bergauf. 
Seit 2016 veröffentliche ich regelmäßig als Schriftsteller und seit 2019 arbeite ich auch als Hörbuchsprecher. 

Mit deinen Büchern bedienst du verschiedene Genres. Was passiert, wenn dir für zwei verschiedene Genres gleichzeitig eine Buchidee kommt? Wie entscheidest du, welche du verfolgst.
Das passiert sogar öfter als mir lieb ist. Die Ideen werden erstmal in einem Ideenbuch festgehalten (davon gibt es mittlerweile auch schon unzählige ;-)). Um danach eine Vorauswahl zu treffen, welcher ich eher nachgehe, rede ich mit meiner Agentur Langenbuch und Weiß und bespreche mich mit ihnen, welche Story interessant ist und welcher Verlag interessiert sein könnte. Dann plotte ich die Story, das können dann auch mal zwei oder drei gleichzeitig sein. 
Dabei zeigt sich dann, welche Story mir mehr Freude macht. Dann schreibe ich eine Leseprobe, meist siebzig bis hundert Seiten. Das ist dann ausreichend um bei einem Verlag vorstellig zu werden. Früher habe ich einen Roman komplett geschrieben. Davon liegen vier ungenutzt in der Schublade. Das mache ich heute nicht mehr.
Ich warte bis ein Verlag überzeugt ist und ein Vertrag vorliegt. Diese Wartezeit nutze ich dann um an den anderen Projekten zu arbeiten. 

Als Nathan Winters schreibst du viktorianische Krimis. Ist da der Vergleich mit Holmes ein Fluch oder ein Segen?
Diese Frage habe ich mir noch nie gestellt. Doyles Bücher sind wunderbare Klassiker, die ich immer noch gerne lese. Aber Doyle hat in seinen Büchern das viktorianische England nicht zeigen müssen, weil seine Leser ein Teil dieser Zeit waren. 
Ich hingegen möchte diese Zeit wieder aufleben lassen, mit all seiner Schönheit, aber auch mit seinen dunklen und brutalen Seiten. Ich versuche den Leser miterleben zu lassen, was die Protagonisten erleben und fühlen. Bei den Holmes Geschichten stand das Analytische und der gewitzte Geist von Holmes im Vordergrund.
Wenn aber ein Leser meine Romane um Celeste und Edwards mit Holmes vergleicht und sie ebenso gut findet, fühle ich mich natürlich sehr geehrt und freue mich über dieses Kompliment.
Meine Intention Doyle nachzueifern war es aber nicht, dafür sind unsere Charaktere aber auch zu unterschiedlich und anders angelegt.

Wenn du zu einem klassischen „High tea“ einladen würdest, mit welchen sechs Autoren würdest du am Tisch sitzen wollen. (tot oder lebendig) ?
Also da ich hier die Chance geboten bekomme auch mit verstorbenen Autoren zusammenzutreffen, kann ich mir das einfach nicht entgehen lassen: 

Da wären H.P Lovecraft, weil ich seinen Cthulhu Mythos einfach genial finde.
Robert E.Howard, da er, abseits von Elfen, Zwergen und Drachen,  mit Conan meine Liebe zur Fantasy geweckt hat.
Natürlich Sir Arthur Conan Doyle mit dem ich unglaublich gern über Holmes und Watson philosophiert hätte.
Alexandre Dumas. Seine drei Musketiere habe ich oft gelesen und noch häufiger als Film gesehen. 
Jules Verne. 20000 Meilen unter dem Meer. Die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Klassiker, die man gelesen haben muss.
Bram Stoker. Sein Dracula war elegant und blutrünstig und das Buch hat mich wirklich gefesselt.
Zudem war der Mann Ire und ich liebe Irland.

In „Das Geheimnis der Madame Yin“ erschaffst du mit Celeste Summersteen und Robert Edwards zwei starke Charaktere. Welcher Charakter geht dir leichter von der Hand?
Tatsächlich gehen mir beide recht leicht von der Hand. Sie begleiten mich schon so lange und ich habe mich so viel mit ihnen beschäftigt, dass ich weiß wie sie reagieren, was sie sagen, wie sie handeln würden. Natürlich kommt es immer wieder mal zu Problemen, aber das ist dann meist der Szene geschuldet, die dann z.B nicht so funktioniert wie ich mir das vorstelle.


Vielen Dank für die erste Fragerunde. Nächsten Donnerstag geht es weiter. Ich hoffe, ihr seid dabei.

In der Zwischenzeit könnt ihr euch aber gerne auch schon selber informieren. Hier sind die entsprechenden Links zu Nathans Seiten:
https://featherminds.de/ 
https://www.facebook.com/Nathan-Winters-1860334800917686/notifications/
https://instagram.com/juergen_baerbig?igshid=1xnx8xua5vo3v  

Das genutzte Foto hat der Autor zur Verfügung gestellt.

Mittwoch, 22. Juli 2020

Matthew Costello "Mydworth Tödliche Fracht"


Excelsior Radios ist die Firma, wenn es uns die neuesten Radios geht. Doch jemand gönnt der Firma ihren Erfolg nicht. Seit einigen Monaten werden die Transporte überfallen und die Angestellten bedroht, damit die Fracht abgeladen und gestohlen werden kann.
Ein neuer Fall für Kat und Harry Mortimer, da auf Grund des letzten Überfalls ein Angestellter fristlos entlassen wird, der bereits das zweite Mal überfallen wurde. 
Als die beiden das Firmengelände betreten, haben sie schnell das Gefühl, dass es in vielerlei Hinsicht nicht mit rechten Dingen in dieser Firma zugeht und somit stoßen sie schon kurze Zeit später auf die ersten Unstimmigkeiten, die sie im Gegensatz zur Polizei, auf die richtige Fährte führen.
Es ist der bereits fünfte Band aus der Serie "Mydworth", die durch ihre Kürze dazu einladen, "mal eben zwischendurch" gelesen zu werden. Ein cosy crime, der mit allem daherkommt, was das Genre zu bieten.
Gute Unterhaltung. Perfekt um abends entspannt beim Lesen eine Tasse Tee zu trinken und sich die Zeit zu vertreiben.

4 von 5 Sternen

Dienstag, 21. Juli 2020

BLOGGER WANTED: ju.ca.no

◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠

Steckbrief:

User: ju.ca.no
Alter: 27
w/m/d: w
Lieblingsgenre: eigentlich alles außer Liebesschnulzen 😀
Lieblingsautor: wechselt immer mal wieder, aber wenn ich wählen muss dann Haruki Murakami


Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Bücher haben mich immer schon begleitet. Meine Eltern lesen beide gerne und haben immer viel vorgelesen, als ich dann begann selbst zu lesen mussten wir wöchentlich riesengroße Bücherstapel aus der Bibliothek leihen. Auf ein konkretes Buch kann ich meine Liebe zum Lesen deswegen gar nicht festmachen. Es war eher meine Familie, die das zu verantworten hat 😀

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Bei dieser Frage fällt mir sofort ein Buch ein, das ich erst vor kurzem gelesen habe. Es trägt den Titel „Rette die Welt: Wie du deine Kreativität weckst“, geschrieben vom Künstlerduo Igudesman und Joo. Das Buch geht in die Richtung Sachbuch, Ratgeber – Genres, die ich normalerweise nie lese. Es wurde mir im Rahmen eines Uni-Workshops beim Radio empfohlen, die kreative Aufmachung hat mich sofort überzeugt es zu kaufen. Im Buch schreiben die beiden Künstler im Dialog über Wege seine Kreativität zu fördern und zu wecken – und zwar auf so lustige, unterhaltsame und inspirierende Art, dass ich gar nicht anders konnte als dem Buch 5 Sterne zu geben.

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Bei Buchempfehlungen richte ich mich üblicherweise nach den Interessen der Person, der ich etwas empfehlen möchte. Ein Buch, das meiner Meinung nach allerdings jeder lesen sollte, ist: „Sea Prayer“ zu Deutsch „Am Abend vor dem Meer“ von Khaled Hosseini. Es handelt sich dabei um ein illustriertes Gedicht. Neben den wunderschönen Zeichnungen ist der emotionale Text besonders ergreifend. Es ist ein Tribut auf all die flüchtenden Familien, die sich auf den gefährlichen Weg nach Europa machen um Krieg, Gefahr und Tod zu entrinnen.

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Nach Lust und Laune 😀 ich habe eine große Menge ungelesener Bücher aus denen ich auswählen kann. Aktuell bin ich in der Arbeit nicht so sehr gefordert, da habe ich dann zum Beispiel Ressourcen um kompliziertere Bücher zu lesen – meistens lese ich aber ohnehin mehrere Bücher, damit für jede Situation das passende dabei ist!

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Ich lese sehr breit gefächert und bin auf kein spezielles Genre fixiert. Ich finde es oft auch ganz toll, wenn ich durch FreundInnen o.Ä. auf Bücher gebracht werde, die ich sonst nicht lesen würde – Bücher außerhalb der Komfortzone zu lesen ist horizonterweiternd und deswegen wichtig, und hilft einem dabei, auch andere Denkweisen und -muster zu verstehen. Liebesschnulzen haben für mich kaum literarischen Mehrwert, genauso wie ich meistens keine Lust auf Ratgeber habe – diese würde ich vielleicht ablehnen- kommt aber immer auf das konkrete Buch an.

Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Nein. Ich schreibe zeitweise in der Arbeit (bzw. vorher Uni) sehr viel – sodass ich dann privat oft keine Lust mehr habe.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
So richtig beantworten kann ich die Frage gar nicht, da ich um gehypte Bücher meistens einen großen Bogen mache 😉 Ich habe noch nie gerne das gelesen, was alle lesen, oder was in den Bestsellerlisten herumirrt.


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
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Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
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Sonntag, 19. Juli 2020

Piper Rayne "Lessons from a One-Night-Stand"


So hatte Austin sich das nicht gedacht... Eigentlich sollte es ein One-Night-Stand ohne Verpflichtung sein... Doch es grenzt an eine ziemliche Katastrophe, als am Montag morgen Holly als seine neue Chefin vor ihm steht.
Aber schließlich sind sie ja beide erwachsen und außerdem sind sie ja nur noch für drei Monate an der Schule, bevor sie wieder getrennte Wege gehen. 
Daher fackeln die beiden nicht lange und lassen sich auf eine lockere Affäre ein, da sie ja beide so erwachsen sind und man das Ganze über das Gehirn steuern kann.
Oder auch doch nicht?
Denn beide haben ihren Traum, einen Traum, den sie sich nach drei Monaten erfüllen wollen...
Doch mit einem haben sie beide nicht gerechnet, dass Träume zerplatzen können und man plötzlich einen neuen Traum braucht, an dem man sich festhalten kann.
Locker-leicht kommt die neue Geschichte von Piper Rayne daher und sorgt für einige herzhafte Lacher und ist zugleich auch etwas fürs Herz.

4 von 5 Sternen

Samstag, 18. Juli 2020

Soundtrack zu Büchern

Ich weiß nicht, ob es im Moment eine Modeerscheinung ist oder ob es schon immer da war und man nur nicht so darauf geachtet hat. Aber in den letzten Büchern, die ich gelesen habe, ging es auch oft um Musik.
In Filmen untermalt Musik oft eine bestimmte Szene, um eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Dieses Stilmittel habe ich jetzt auch des öfteren in Büchern gelesen.
Dabei geht es um ein bestimmtes Lied, also nicht nur, "Er stieg ins Auto und machte sein Radio an", sondern es wird wirklich der Titel des Liedes oder gegebenenfalls auch der Interpret dazu benannt.
Manche Autoren, nein, Andy, ich meine nicht dich, 😄, oder vielleicht doch, bringen zu ihrem Buch eine Trackliste heraus, damit man entweder beim Lesen direkt die Musik dazu hören kann oder sich im nachhinein eine Playlist anlegen und damit immer wieder in das Buch eintauchen kann.
Musik als Stilmittel kann ein Buch um eine Erfahrung bereichern, gerade dann, wenn man die Lieder selber liebt und beim Lesen dann auch noch mit dem Fuss mitwippt. 💃
Falls ihr jetzt denkt, wovon schreibt sie gerade, ich habe euch mal die Trackliste von Andy Neumanns Buch "X" als Link hier beigefügt... nur mal so... ;-)
Trackliste Andy Neumann "X"

Freitag, 17. Juli 2020

Leslie Thomas "Dangerous Davies, der letzte Detektiv"


Dangerous Davies, ein Name, den man sich merken sollte. Zumindest wenn man im Polizei-Milieu der 1970er Jahre arbeitet. Denn Dangerous Davies ist der Mann, den man ruft, wenn es gefährlich wird. Wenn der Verbrecher einen mit Dingen bewirft und man nur mit einem Putzeimer sich die Treppe hocharbeiten kann. Wenn man mal wieder einen Polizisten braucht, der sich zusammenschlagen lässt, dann ist Dangerous Davies der richtige Mann.
Aber auch seine Zeit ist irgendwann gekommen und als er einen Verbrecher aufspüren soll, findet er in dessen Polizeiakte einen Hinweis auf einen alten Mord, der bis heute nicht aufgeklärt wurde.
Dangerous Davies sieht seine Chance und beginnt parallel zu der Suche nach dem Verbrecher, sich nach Hinweisen für den alten Mord umzusehen. Doch ob nach 25 Jahren nicht alle Spuren bereits kalt sind?
Mit einer Mischung aus schwarzen englischen Humor, einer gehörigen Prise Raffinesse und einem wirklichen Dickkopf schafft es Dangerous Davies, sich in das Herz des Lesers zu schmuggeln. Der Leser leidet ihm, wenn er gequält wird, er lacht mit ihm, wenn er sich einen trinkt und er schüttelt mit ihm den Kopf, da es doch wirklich so unwahrscheinlich ist, dass kaum einen das Schicksal des Mordopfers wirklich berührt.
Mein einziger Kritikpunkt ist die Auflösung des Falls. Sie wirkte mir einfach zu konstruiert und auch kam mir der Schluss ein wenig zu plötzlich.
Das Buch als Buddyread zu lesen, hat das Lesevergnügen noch um einiges gesteigert, da man immer wieder neu geraten hat, wer es denn gewesen sein könnte. 👮


4 von 5 Detektiven

Dienstag, 14. Juli 2020

BLOGGER WANTED: Dominik.liest

◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠

Steckbrief:

User: Dominik.liest
Alter: 32
w/m/d: m
Lieblingsgenre: SciFi
Lieblingsautor: William Voltz

 
Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Es ist bei etwas weniger gelesenen Büchern oft schwer Gleichgesinnte zu finden. Auch hat mich das Konzept einer Art Chronologie gereizt.
 
Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Generell, das erste Buch ich wirklich verschlungen habe, war der 1. Harry Potter Band mit 10 Jahren. SciFi hat mich aber schon immer angesprochen. Als Lesestoff dann aber erst so mit 16 Jahren. Vorher in anderen Medien.
 
Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Zuletzt tatsächlich Turmschatten. Aber es gibt soooooo viele gute Bücher!
 
Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?Mich für Instragram kurz genug zu fassen und trotzdem das Wesentliche, das ich einbringen möchte, mitzuteilen.
 
Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Oh, mache ich das nicht fast jede Woche?

Wenn du in die SciFi starten willst, lies Douglas Adams. Vielleicht auch Frank Herbert, wenn du Ausdauer hast. Willst du ausprobieren, ob die klassischen Perry Rhodan etwas für dich sind? Lies Das Grauen von William Voltz.

 
Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Mein Blog ist tatsächlich eher zwanghaft und chronologisch angelegt. Manchmal kommen dann noch andere Sachen dazwischen, auf die ich gerade aufmerksam werde.
 
Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Auf keinen Fall, wenn mich ein Buch nicht wirklich interessiert, werde ich es nicht lesen und mir auch nicht schicken lassen. Das Leben ist zu kurz. Die meißten Anfragen lehne ich daher ab.
 
Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Syma Schneider. Herzmalerei war eine große Überraschung für mich.
 
Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Nein, nur wenn es in die Struktur des Blogs passt, oder mir ganz besonders gut gefällt.
 
Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
Schwer zu sagen. Hype sagt für mich bei Büchern nichts aus. Beeinflusst auch meine Auswahl nicht. Generell, wenn schon "Das Buch zum Film" draufsteht, garnicht erst Anfangen. Es gibt immer nur einen "Film zum Buch".


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

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Montag, 13. Juli 2020

Nathan Winters "Der Zug aus Enfield"


Und ich kämpfe mich frei aus dem Londoner Nebel um euch eine weitere Rezension zu dieser Buchreihe zu präsentieren.
Oftmals haben es Folgebände einer Buchreihe nach einem guten Debüt schwer, an die Erwartungen der Leser anzuknüpfen. 
Die Protagonisten sind eingeführt, das Setting ist gesetzt, die Handlungsweisen der Figuren sind erstmal vorgegeben.
Gerade der zweite Band entscheidet somit oft, ob die Serie fortgesetzt wird, wie sich die Figuren entwickeln und ob die Leser die Entwicklungen der Protagonisten nachvollziehen können.
Na, seid ihr jetzt neugierig?
Nach dem Motto, wann sagt sie jetzt endlich was zu dem Buch?
Ok, ok, genug der Einleitung...
Der zweite Band setzt kurze Zeit nach dem Ende des ersten ein und beginnt mit einem Überfall auf einen Zug. Ein Zug, der wertvolle Fracht geladen hat, für den auch ein paar Tote in Kauf genommen werden.
Robert Edwards wird zum Tatort gerufen und schnell zeigt sich, dass es nicht einfach nur ein Überfall war, sondern dass sehr viel mehr dahinter steckt. 
Auskünfte werden Robert Edwards von Anfang an verweigert, ihm werden Steine in den Weg gelegt und oftmals kann er nur durch das beherzte Eingreifen von Celeste Summersteen überhaupt noch neue Erkenntnisse erlangen, da seine eigenen Wege ihm verstellt werden.
Der zweite Band der Serie ist etwas brutaler als der erste Band und lebt davon, dass die viktorianische Zeit ein gesellschaftliches Pulverfass war. Das hilft dem Buch die wahren Täter relativ lange zu verschleiern, da es einfach zu viele Gruppierungen gibt, die sich einen Vorteil aus dem Überfall versprechen könnten. 
Mit viel Witz und Charme wird der zweite Band über Celeste Summersteen und Robert Edwards erzählt. Es tauchen bekannte Figuren aus dem ersten Band auf, die man bereits schätzen gelernt hat und der Autor führt auch ein paar neue Figuren ein, über die ich oft  lachen musste.
Für mich ein gelungener zweiter Band. Ich bin gespannt, ob es ein weiteres Buch geben wird. 😀

4,5 von 5 Detektiven

Welcher Ermittler darf es sein?

In den letzten Jahren hat es sich gezeigt, dass nicht nur die Polizei als Ermittler in Mord- oder Vermisstenfällen agiert, nein, in den Büchern tauchen auch immer häufiger andere Berufsgattungen auf, die entweder die Polizei unterstützen oder die sogar die Polizei, zumindest im Buch, ganz an den Rand der Ermittlung drängen.
Hier eine Auswahl von Ermittlern, die mir in den letzten Jahren untergekommen ist:

- Gerichtsmediziner
- Profiler
- Detektiv
- ambitionierte Privatschnüfflerin 
- Staatsanwalt 
- Auftragskiller
- Wissenschaftler
- Geheimdienst-Agent
- Professor
- Journalist
- Tiere
- Leiche

Ich finde, diese anderen Ermittler oftmals sehr erfrischend, da sie eine ganz andere Herangehensweise und somit auch eine andere Sicht auf die Dinge haben. 
Sie haben gerne andere Lösungswege, um den Täter dingfest zu machen und vielfach ergeben sich gerade bei ihnen durch die mangelnde Polizei-Ausbildung Situationen, die den Leser auch bei einem Krimi einmal zum Lachen bringen können.

Welcher Ermittler alternativ zur Polizei gefällt euch am besten? Oder kennt ihr noch einen anderen Ermittler, den ich vergessen habe?

Donnerstag, 9. Juli 2020

Nathan Winters "Das Geheimnis der Madame Yin"


Man nehme:
- England zur viktorianischen Zeit
- zwei starke, aber gleichzeitig total unterschiedliche Ermittler
- Nebel... ganz viel Nebel
- Geheimnisse
- mindestens einen ungewöhnlichen Mord
und fertig ist eine Atmosphäre, in der eine klassische Detektivgeschichte spielen kann.

Bücher, die in der viktorianischen Zeit spielen, haben immer ein großes Problem. Sie werden immer an den großen Detektivgeschichten von Sherlock Holmes gemessen und haben damit in der Literatur ein schweres Los.
Aber, es kommt natürlich immer auf die Umsetzung an und was soll ich als Sherlock Holmes Liebhaber sagen?
Ich bin begeistert. 
Aber der Reihe nach.
Celeste Summersteen von der bekannten Pinkerton Detektei aus Amerika kommt für einen Auftrag nach London. Als Frau hat sie es in der Männerwelt Londons nicht leicht, doch sie hat in ihrem Leben schon andere Dinge gemeistert und so kommt sie im Laufe ihrer Ermittlung mit Scotland Yard in Form von Robert Edwards in Kontakt.
Während Celeste ihren eigenen Spuren nachgeht, hat Robert die Morde am Hals und gleichzeitig auch Celeste, da die Fälle merkwürdigerweise zusammenhängen. Eins fällt von Anfang an auf, Robert mag keine privaten Schnüffler, schon gar keine amerikanischen Frauen.
So entspinnt sich neben den Morden an mehreren Frauen und dem Verschwinden eines Malers eine lustige Zusammenarbeit zwischen Celeste und Robert, die nicht die klassischen Züge der Zusammenarbeit von Holmes und Watson darstellt, sondern erfrischend eine Arbeitsbeziehung aufzeigt, in der beide gleichwertig ermitteln und trotzdem aufeinander angewiesen sind, um das letztliche Geheimnis der Madame Yin zu lüften.
Ein viktorianischer Krimi, der Lust auf weitere Bücher macht... 
Ich tauche dann mal wieder in den Londoner Nebel ab. 👮

5 von 5 Detektiven

Dienstag, 7. Juli 2020

BLOGGER WANTED: Theconstantreader

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Steckbrief:

Alter: 44
w/m/d: w
Lieblingsgenre: Horror, Belletristik
Lieblingsautor: Uff, das ist schwer... Susan Hill?

  
Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Ich hab schon immer viel gelesen und mich in den sozialen Medien mit anderen über Bücher ausgetauscht. Auch im Job red ich ständig über Literatur. Da lag es irgendwann nah, das für meine Privatlektüre etwas strukturierter zu tun.

Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Wahrscheinlich irgendein Bilderbuch. :) Als ich selbst angefangen habe zu lesen, vor allem die Bille und Zottel Reihe sowie die Fünf Freunde Bücher. Später dann Michael Endes Die Unendliche Geschichte. 

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Abwechslungsreich und unterhaltsam zu bleiben in der Bewertung, also  Bücher nicht immer nach dem gleichen Schema zu besprechen. Und auch die Frage, ob man nun eine Mini Zusammenfassung des Plots gibt oder nicht. Da gehen die Meinungen ja so dermaßen auseinander, dass man nie so ganz weiß, was jetzt besser ankommt.
 
Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Da gibt es ganz viele. :) Im Moment aber besonders ‚Der Wal und das Ende der Welt‘ von John Ironmonger: Pandemie, Lockdown, Unsicherheit aber ohne Panik und mit ganz viel Herz und Hoffnung.

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Ich bin die totale Stimmungsleserin. Ich hab einen Wagen mit ungelesenen Büchern und wähle jedes Mal nach Lust und Laune aus.
 
Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt? 
Nein. Wenn die Beschreibung mir absolut nicht zusagt, warum sollte ich es dann lesen? Ich frag bei Verlagen aber auch nur Titel an, die mich interessieren. Wäre ja sonst auch einfach unfair.
 
Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
Oje, jetzt mach ich mich unbeliebt. Hahaha. Ich bin einfach überhaupt kein Fan von Sarah J. Maas oder Cassandra Clare. Ich weiß, dass viele Leser ihre Bücher lieben, aber ich habe nach mehreren Anläufen mit verschiedenen Titeln der zwei Autorinnen einfach absolut keinen Zugang dazu. Und ich hab es echt versucht.


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

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Sonntag, 5. Juli 2020

Beatrice Regen "Die Liebe des Schwarzmagiers"


Was ist Schein und was ist Wirklichkeit? Was ist echt und was ist Fantasie? 
In keiner anderen Welt sind diese Grenzen so fließend wie in der Welt der Magie.
John Gold ist seines Zeichens der größte Magier, den es zur Zeit auf der Bühne gibt. Doch ihn und seine Freundin Diana umgibt ein größeres Geheimnis als die Zuschauer annehmen. 
John Gold ist nämlich nicht der Magier, den die Menschen zu kennen glauben, sondern er ist vielmehr der mächtigste Magier, den es wirklich gibt und wird der "Schwarzmagier" genannt.
Wer jetzt eine Geschichte a la Siegfried und Roy erwartet, der wird bei dieser Geschichte doch sehr enttäuscht, denn Beatrice Regen schafft in ihrem Roman nicht nur diese Welt, sondern auch noch eine ganz andere Welt.
Eine Welt, die vor unserer liegt und die man durch Zeitreisen besuchen kann. In der Krieg herrscht und in die John zurückkehren muss, obwohl sich alles in ihm dagegen wehrt.
In der es um Feindschaft, Freundschaft, Liebe und Verrat geht, in der die Menschen stets in der Angst leben, was als nächstes passiert. 
Beatrice Regen schafft in ihrem Roman eine Atmosphäre, in der immer alles anders kommt, als es erst zu sein scheint und in der das Überraschungsmoment ein wichtiges literarisches Mittel ist.
Das Buch einem Genre zuzuordnen, ist wahrlich schwierig, da es viele Elemente enthält, doch ich würde es hauptsächlich als Fantasy bezeichnen. Ein flüssiger Schreibstil und viele Szenenwechsel lassen die gut 650 Seiten wie im Flug vergehen und man fiebert immer dem jeweiligen Geschehen mit.

4 von 5 Magiern

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar von der Autorin zur Verfügung gestellt.