Dienstag, 30. November 2021

Corinna Gieseler "Das Geheimnis des Bücherhüters"

Was liegt näher als ein Abenteuerbuch über einen Bücherhüter zu lesen, wenn man Bücher so sehr liebt? 😏
Corinna Gieseler schickt in ihrem Buch Momme und seinen Freund Tobias auf die Suche nach dem Geheimnis des Bücherhüters. Denn nachdem bei einer bekannten Villa bei Schwuppstädt eine Haushaltsauflösung stattgefunden hat, sind die Besitztümer des ehemaligen Besitzers über das gesamte Schwuppstädt verteilt. So ist auch etwas in der Leihbücherei gelandet, die Momme regelmäßig besucht... Dabei handelt es sich nicht nur um Bücher sondern auch um ein scheues Wesen, was eigentlich so gar nichts zwischen den Kinderbüchern zu suchen hat. Doch wie gelingt es einem Kind ein solches Wesen zu fangen und wohin soll man es bringen?
Nicht, dass das Mommes einziges Problem wäre, Big Mäx macht ihm und Tobias ebenso das Leben schwer und eigentlich könnte alles so schön sein, wenn die Agentur für unlösbare Rätsel des Alltags nicht so verzweifelt auf ihren ersten Fall warten und sich somit in das erste sich bietende Abenteuer stürzen würde.
Auf 224 Seiten entführt uns die Autorin in eine Welt, die eine Mischung aus der uns bekannten Welt ist und die ihre fantastischen Seiten hat. Hier können Bücher sprechen, Kinder gewinnen gegen die bösen und gleichzeitig wird die Liebe zum Buch zelebriert. 
Ein Abenteuerbuch für kleinen und auch großen Leseratten, dass uns zeigt, wie wichtig Bücher für uns sind und wie wichtig es ist, sie zu pflegen und zu hegen. 

4 von 5 Bücherhütern

Montag, 29. November 2021

Michael Ende "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer"


Jim Knopf, Lukas der Lokomotivführer, Frau Waas, Herr Ärmel, König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte... Alle diese Figuren sind den Lesern von Jim Knopfs Abenteuern wohl bekannt. Die vorliegende Ausgabe umfasst auch den zweiten Teil der Geschichte "Jim Knopf und die Wilde 13".
Sicherlich, viele meiner Generation sind mit der Geschichte des kleinen Jungen vertraut, der in einem Postpaket nach Lummerland kommt und ein kleiner Lokomotivführer werden will. Doch die Geschichte will es erstmal anders. Jim und Lukas müssen auf Grund eines Platzproblems Lummerland verlassen und machen sich auf in die Welt. Als sie in Mandala ankommen, erfahren sie, dass Li Si entführt wurde und machen sich auf die gefährliche Reise nach Kummerland, wo die kleine Prinzessin von einem bösen Drachen gefangen gehalten wird. Den zweiten Teil inhaltlich zu beschreiben, würde das Ende des ersten Bandes verraten, somit begnüge ich mich damit zu sagen, dass im zweiten Band die "Wilde 13" eine größere Rolle spielt als im ersten. 
In beiden Bänden treffen wir fantastische Wesen, Scheinwesen, Wesen, die so nicht sein können und Michael Endes Fantasie über die Personen und Länder in seinen Geschichten ist schon famos.
Als Kind habe ich das Buch sicherlich einmal gelesen, doch mehr in Erinnerung sind mir die Verfilmungen der Augsburger Puppenkiste geblieben. Der blaue Müllsack, der das Meer um Lummerland bildet, ist bis heute mein liebster Special effect. 😏
Wenn man als Erwachsener ein Kinderbuch liest, liest man es anders. Man liest es aufmerksamer, man achtet mehr auf Kleinigkeiten, ist aber auch schon geneigt, das Fantastische als unmöglich abzutun. Man muss offen bleiben, die Kindheitserinnerungen (heiße Schokolade, Kekse, blauen Müllsack) hochleben lassen und sich wundern, wie viele Nebenhandlungen es doch auf 540 Seiten gibt.
Nebenbei war dies ein außergewöhnliches Buddyread. Denn während ich recht viel Zeit zum Lesen habe, müssen andere eher einen Weg finden, Bücher in ihren vollen Alltag einzubinden. Daher hab ich das gesamte Buch vorgelesen, damit Chris auch noch einmal in Kindheitserinnerungen schwelgen kann. Auch wenn er noch nicht alles abgehört hat, ich glaube es hat ihm gefallen. 😀 Also auf ein neues.

5 von 5 Lokomotiven

Sonntag, 28. November 2021

Johannes Wilkes "Max und Moritz - Was wirklich geschah"


Max und Moritz - reloaded...
Jeder Autor sitzt zu Beginn seiner Geschichte da und überlegt, was und wie er es erzählen soll. Es gibt eine schiere Unzahl an Möglichkeiten und kein Buch ist von vornherein dazu auserkoren, genauso geschrieben zu werden, wie es letztlich beim Verleger landet.
Darum, hat Wilhelm Busch seine Geschichte damals richtig erzählt? Hat es wirklich so mit den beiden Jungen Max und Moritz so zugetragen? Oder erzählt uns eher Johannes Wilkes die wahre Geschichte?
Die Witwe Bolte hat ihren Mann verloren, soweit so gut, doch irgendwas ist faul an dem Tod von Erwin Bolte... Gestört in seinem Urlaub muss Kommissar Mütze in seinem dritten Fall nach Finsterfelde reisen, um die Ahnung von Karl-Dieters Tante zu widerlegen, dass auch Max und Moritz zu Schaden gekommen sind. Doch was sich Mütze und Karl-Dieter bietet, ist das Dorfleben par excellence, Außenstehende bleiben Außenstehende und der Dorfklüngel hält zusammen.
Doch was war nun mit Boltes Tod?
Unfall oder doch Mord?
Wo sind Max und Moritz?
Und warum ist der Spitz immer so überdreht?
Johannes Wilkes dreht die Geschichte von Wilhelm Busch einmal vollkommen auf links. Nichts scheint so gewesen zu sein, wie es war, denn die Jungen sind einfach falsch verstanden worden. Nein, sie sind nicht böse, sie ... wollen nur Gerechtigkeit oder zumindest so etwas in der Art.
Wilhelm Buschs Geschichte wird dabei in die neue Adaption integriert und der Leser lernt beides kennen. Original und Adaption. Dabei funktioniert die Adaption nur beim einem dafür offenen Leser, denn wer eine Hommage an Wilhelm Busch oder gar eine ähnliche Umsetzung erwartet, der sei gewarnt. Es geht hoch her in der neuen Version und vieles kann man nur mit einem Augenzwinkern sehen. 
Kurze Kapitel, häufige Perspektiv- und Ortswechsel lassen den Leser durch die Seiten fliegen und man lernt vieles über die Natur des Menschen. Ob das gut ist oder nicht, sei dem Leser selbst überlassen.
Eine interessante Neuinterpretation eines Klassikers den wohl jeder kennt.

3,5 von 5 Streichen

Weltenportal 2.0 - Weltenportalreporterin


Hätte mir am 01.01. dieses Jahres jemand gesagt, was im Laufe dieses Jahres alles passieren würde, ich hätte seinen Worten nicht wirklich Beachtung geschenkt.
Und doch ist es gerade in diesem Augenblick nichts weniger als die Wahrheit.
Angefangen mit ein paar kurzen Nachrichten über Bücher, über den Aufbau von Rezensionen, das Entdecken von der gemeinsamen Freude an viktorianischen Krimis und meiner Bildungslücke bei Dr. Who entwickelt sich eine Eigendynamik, die ich kaum für möglich gehalten hätte...
Mit Dr Who bin ich durch die Zeit gereist, habe seine Liebe zu verschiedenen Zeiten der Menschheit geteilt, habe ein Sherlock Holmes Projekt begonnen und bin nun auch noch offiziell als Weltenportalreporterin unterwegs.
Angefangen mit einer Rezension in der ersten Ausgabe waren dem Herausgeber Christoph Grimm meine Literaturinterviews aufgefallen und er wollte eins für sein E-Zine...
Also habe ich mich aufgemacht nach "Manhattan 2058" und habe Mike Quillan zum Interview getroffen. Wir haben über die Zukunft der Menschheit gesprochen, über Korruption und all die anderen bösen Dinge, die es gilt zu bekämpfen. Mit den Fragen bin ich dann zurückgereist und habe sie dem Schöpfer Jürgen Bärbig vorgelegt, welcher Mike Quillan in seine Schranken wies.
Ein kleines Abenteuer für mich, ein interessantes Interview für die Leser des Weltenportals.
Ein großes Danke geht an die beiden Herren, die das möglich gemacht haben. Chris, der immer wieder meine Kreativität unterstützt und Jürgen, der sich wieder einmal auf meine verrückte Interviewidee eingelassen hat.
Jetzt habe ich aber genug geredet, schaut euch das Ergebnis an, wir finden es toll. 😉

weltenportal-magazin.christophgrimm.com/

Mittwoch, 24. November 2021

Birte Müller "Wie krank ist das denn?"

Seit einiger Zeit habe ich es mir angewöhnt, dass ich mir Jugendsachbücher hole, wenn ich mich mit einem Thema beschäftigen möchte, was ich bisher in meiner Bildung vernachlässigt habe, so das aktuelle Buch "Wie krank ist das denn?".
14 gruselige Krankheiten von der Pest über Tuberkulose bis aktuell zu Corona stellt die Autorin in Zusammenarbeit mit drei Ärzten die gruseligen Krankheiten und ihre Folgen für den jeweils Kranken vor. Eingeleitet wird jedes Kapitel mit einer einseitigen Zeichnung, auf der die äußerlichen Merkmale der Krankheit ersichtlich sind, danach folgt eine kurze Geschichte der Krankheit. Des Weiteren erfährt man, ob die Krankheit ausgerottet wurde, wie sie behandelt wurde oder ggf wird und es wird auf Freudsche Fehler in Bezug auf die Krankheit hingewiesen. 
Ein Beispiel: Warum heißt die Spanische Grippe Spanische Grippe? Weil die Spanier nicht im Ersten Weltkrieg beteiligt waren, durften die Zeitungen dort darüber schreiben. In anderen Ländern war es verboten über die Krankheit zu berichten.
Dies ist nur einer der zahlreichen Informationen, die ich aus dem Buch für mich gezogen habe. 
Abgeschlossen wird das Buch mit einem umfangreichen Glossar, welches weitere Begriffe in Bezug auf Krankheiten erläutert, die vorher nicht zur Sprache kamen.
Je nach Kenntnisstand des Erwachsenen ein interessantes, anschauliches Buch zum Thema Krankheiten, dass durch die Unterstützung von drei Ärzten auch eine gewisse Fachkompetenz vermittelt.
Was mir allerdings etwas aufgestoßen ist, ist der Schreibstil. Sicherlich ist das Buch für jüngere Leser gedacht, aber Wörter wie "Kacke", "krass" und "fies" hätte ich jetzt nicht in einem Buch dieser Thematik erwartet, was meinen Lesefluss ein um das andere Mal gehemmt hat.
Zum Einstieg in die Thematik finde ich das Buch gut, Lesern mit Vorbildung könnte das Buch zu seicht sein.

3,5 von 5 Krankheiten

Dienstag, 23. November 2021

Weltenportal 2.0


Eintauchen in fremde Welten, das Bereisen von fremden Galaxien oder schlicht dem Alltag entfliehen, es gibt viele Gründe dafür, warum die Menschen lesen.
Doch was und wie lesen sie?
Egal ob analog oder digital, ob Sci-Fi oder Fantasy ein Beweis, dass man alles miteinander kombinieren kann, ist die neue Ausgabe des Weltenportals.
Ob analog zum Selbstkostenpreis, als E-Zine oder als E-Book, ganz nach den Wünschen des Lesers kann das Magazin gelesen werden und dass es gelesen werden sollte, steht eigentlich außer Frage.
Herausgeber Christoph Grimm legt zum zweiten Mal in diesem Jahr sein Magazin vor, in dem es um fremden Welten und fremde Zeiten geht. Denn dieses Magazin richtet sich bewusst nicht nur an den Leser von Science Fiction, sondern es bezieht alle Genres der Fantastik mit ein. Ein buntes Zusammentreffen von Sci-Fi, Steampunk, Fantasy und weiteren Gernes macht das Magazin so vielfältig, wie auch die verschiedenen Bereiche, die das Magazin umfasst.
Es gibt mehrere Kurzgeschichten, dabei liegt beim Herausgeber nicht der Fokus darauf, wer die Geschichte geschrieben hat, es kommt ihm darauf  an, dass die Geschichte gut ist, Pfiff besitzt und im besten Fall sogar eine kleine philosophische Note hat, die den Leser zum Nachdenken anregt.
Es gibt Autoreninterviews, ein Protagonisteninterview und einen Werkstattbericht.
Es gibt Rezensionen zu bereits erschienen Bücher und Ausblicke auf zukünftige Veröffentlichungen.
Das Magazin besticht dadurch, dass es dem Herausgeber wichtig ist, eine Mischung aus allen Teilen der Literatur zu zeigen, ohne sich dabei aber einen statischen Rahmen aufzwingen zu lassen. Eine Flexibilität die den kontinuierlichen Leser neugierig auf die nächste Ausgabe macht, was wird dieses Mal veröffentlicht, wer ist dieses Mal beteiligt? 
Ein Magazin, das man gerne lesen möchte und bei dem man sich auf jede weitere Ausgabe freut.

Hier zum Magazin: Christoph Grimm - Weltenportal Magazin 2

Montag, 22. November 2021

Sarah Andersen "Adulthood is a myth"

"Wenn du groß bist, kannst du machen, was du willst, aber solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, machst du, was ich sage!"
Mal ehrlich, wer von uns hat diesen Spruch, in welcher Form und in welcher weitreichenden Tragfähigkeit auch immer, als Kind nicht gehört?
Das Erwachsenensein erschien als das Land der Träume, in dem man:
- den ganzen Tag im Bett liegen könnte
- keine Hausaufgaben mehr machen müsste
- nicht mehr zur Schule gehen müsste
- immer machen könnte, was man wollte
etc
etc
etc

Doch unsere Realität sieht heute doch irgendwie anders aus. Wir können immer noch nicht immer das machen, was wir wollen, weil wir allzuviele Verpflichtungen haben:
Arbeit, Familie, Haushalt, Haustiere, Schulden...
Sarah Andersen nimmt in ihren einseitigen Comics den Mythos, dass man als Erwachsener machen kann, was man möchte gehörig auf die Schippe und zaubert dem Leser ein um das andere Mal ein Lächeln ins Gesicht.
Von "warum muss ich Menschen sehen?" über "als ich eigentlich die Wäsche falten wollte" bis hin zu "Warum man müde aussieht, wenn man müde ist." bleibt es beim Betrachter, in welcher der jeweiligen Situationen er sich erkennt.
Für Bücherwürmer ist das Buch besonders geeignet, da sich mehrere Strips auch mit ihren Eigenschaften beschäftigen (Ich erkenne mich gerade in diesen wieder 😇).
Perfekt für einen Abend auf der Couch, an dem man mal nichts machen will, außer Lesen, Chips essen, aufbleiben solange man will....
Bis die Verpflichtungen wieder nach einem rufen....

5 von 5 Mythen

Sonntag, 21. November 2021

Susanne Thomas "In Zeiten des Tulpenwahns"


In einem Moment ist noch alles in Ordnung, doch im nächsten Moment bricht die bekannte Welt zusammen.
Nichts ist mehr wie es war.
Familien werden auseinandergerissen, Nachbarn werden zu Feinden und jeder denkt nur noch an seine eigene Haut.
Aber was war passiert?

Haarlem, 1637.
Von einem auf den anderen Tag platzt die Tulpenblase und jeder, wirklich jeder, der sich auf die Tulpen gestützt hatte, steht vor dem Nichts.
Nicolaes Verbeeck hat sein Leben lang alles richtig gemacht. Er hat die Tulpen in seinem Garten zu seiner Freude gezüchtet, gekreuzt... sie betrachtet. Sie gehegt und gepflegt, bis seine schöne Tochter Margriet heiraten möchte und er eine Mitgift aufbringen muss.
Sein kleines Gehalt als Gärtner reicht nunmehr nicht aus und er widmet sich dem Handel mit den Tulpen, unwissend, dass der Höhepunkt des Tulpenwahns bald erreicht sein würde.
Doch die beiden sind nicht die einzigen, die man als Leser in der Zeit bis zum Platzen der Tulpenblase kennenlernt. Man begegnet einem Franzosen, der versucht in Haarlem Fuß zu fassen, man lernt die näheren Lebensumstände von Margriets Verlobten kennen. Nicolaes Nachbar und seine Frau stehen Nicolaes und Margriet nach dem Tod ihrer Mutter immer mit Hilfe zur Seite, doch als es um die Existenz geht... 
Susanne Thomas schafft es mit ihrem Buch, den Zwiespalt in der besagten Zeit aufzuzeigen. Zum einen ist Nicolaes nur ein kleiner Gärtner bei einem großen Anwesen, er selbst lebt nur in einer kleinen Kate, aber er besitzt in seinem Garten solche wahnsinnigen Schätze, derer er sich zwar bewusst ist, die er aber nur für seinen täglichen Spaziergang durch den Garten anzusehen gedenkt. Er und Margriet sind mit wenig zufrieden. 
Arm und reich oder auch ehemals Reiche, wechseln sich im Buch ab und man bekommt als Leser einen Einblick, wie unterschiedlich das Leben zu dieser Zeit doch war. 
Bildliche Elemente, wie Stillleben, lassen den Leser in einzelnen Szenen ruhen und die Atmosphäre aufnehmen, wenn etwas weitreichendes geschieht.
Das Buch spiegelt alle Facetten des Lebens wider.
Freude, Liebe, Leid, Betrug, Habgier und Enttäuschung.
Für Leser historischer Romane ein wirklich gelungener Roman über eine Zeit, in der die Welt Kopf stand.

4 von 5 Tulpen

Vielen Dank an die Autorin für das Rezi-Exemplar.

Freitag, 19. November 2021

Thomas Ramge "Mensch und Maschine"


So hilfreich Computer, Roboter und Smartphones auch sind, so ambivalent ist der Mensch im Zusammenleben mit den Computern. Saugen sie für ihn Staub, erinnern ihn an Termine oder dimmen das Licht, ist alles in Ordnung. Nehmen Roboter allerdings den Menschen Arbeitsplätze weg, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Zusammenführungen in Japan, wie der morgentliche Frühsport, an dem auch die Roboter teilnehmen, soll helfen die Barriere zwischen "Arbeitskollegen" zu brechen, aber ist das das einzige Problem?
Thomas Ramge schafft auf gerade mal 96 Seiten einen Einstieg und somit auch einen Überblick zum Thema "Mensch und Maschine - Wie künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern". Von den Anfängen des Internets, Alan Turing und auch ein Ausflug in die Literatur und Filmwelt bietet das Reclam-Heft eine fundierte Übersicht und zeigt, wo die Roboter in unseren Alltag eingreifen, wo wir uns dessen auch bewusst sind und wo sie eingreifen, wo wir nur die Vorteile, aber die Arbeit dahinter nicht sehen.
Das zentrale Thema des Buches ist, was kann Künstliche Intelligenz jetzt, wo kann sie hinkommen und was ist Schwarzmalerei?
Manche Dinge, die gerne in Dystopien als Endzeitszenario plakatiert werden, können rein physikalisch gar nicht passieren und auch wenn die Entwicklungen des letzten Jahre viele Meilensteine gelegt haben, gibt es in manchen Punkten so schnell keine weitere Wertschöpfung.
Zuviel Fachchinesisch?
Nein, eigentlich nicht.
Das Buch versucht möglichst viele Grundlagen mit an die Hand zu geben und setzt nicht ein abgeschlossenes Informatikstudium voraus, um das Buch zu lesen.
Als Einstieg in die Welt der KI hat mir das Buch gut gefallen. Es ist in verschiedene Einsatzbereiche aufgeteilt und versucht dem interessierten Leser fundiert eine Grundlage zu bieten, auf der er sich weiter mit dem Thema beschäftigen kann.
Sei es nun faktisch oder fiktional. 😉

4,5 von 5 KIs

Dienstag, 16. November 2021

BLOGGER WANTED: Kommissar_Frieda

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Steckbrief:

User: instagram.com/kommissar_frieda
Alter: 44
w/m/d: w
Lieblingsgenre: Klassiker und Fantasy
Lieblingsautor: Das variiert, je nach Stimmung, ganz vorne dabei sind Agatha Christie, Stephen King und Kathy Reichs


Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Ich habe von Anfang an sehr gerne gelesen, da es mir - im Gegensatz zu Mathe - sehr leicht viel ;-) Ich bin mit „Ich und meine Schwester Klara“ von Dimiter Inkiow in die Welt des Lesens eingetaucht und habe stapelweise Bücher aus der Bücherei nach Hause geschleppt.

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Mmh, das ist eine schwierige Frage. Ich denke das war „72 Tage in der Hölle“ ein Tatsachenroman über einen Flugzeugabsturz in den Anden. Das Buch hat mich sehr beeindruckt und meine Flugangst noch gesteigert.

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
„Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep“. Das Buch war einfach nur genial und ich liebe es Romanfiguren aus Klassikern in anderen Büchern zu treffen.

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Eigentlich habe ich bisher spontan nach dem Buch gegriffen das mich angelacht hat (kurzer Klappentextcheck und wenn es gepasst hat losgelesen). Da ich aber gerade am SUB abbauen bin, versuche ich etwas strukturierter zu lesen, d.h. ich plane mir SUB-Leichen ein und versuche nicht nur neue Bücher zu verschlingen.

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Verlage habe ich selbst noch nie angefragt, da ich mich sonst unter Druck gesetzt fühlen würde ein Buch sofort lesen zu müssen. Ich weiß auf INSTA genau bei welchen Accounts ich mir Anregungen holen kann und Bücher nach meinem Geschmack finde (frag meinen SUB).

Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Durch INSTA habe ich zum Beispiel zwei tolle Krimiautoren entdeckt, die mir sonst nicht aufgefallen wären. Das Schöne an INSTA ist, dass man die Autoren auch um ein signiertes Buch bitten kann und durch das Folgen ihres Accounts viel über ihre Schreibarbeit und Lesungen erfährt.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
Jedes Buch von Colleen Hoover, das ich angelesen habe. Colleen und ich, das wird einfach nichts.


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe? 
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊


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Timur Vermes "U"


Spät.
Geschafft.
Nach Hause.
U-Bahn.
Fährt?
Nicht!
Doch.
Oder?

Timur Vermes neues Werk fährt im Stakkatostil vor und wie bisher veröffentlichte Rezensionen zeigen, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Es sei aber gesagt, ungewohnte Formate haben es beim Leser oft sehr schwer, Begeisterung hervorzurufen. Dabei wollen doch eigentlich immer alle etwas Besonderes und nicht ewig diesen Einheitsbrei. Wenn das Besondere präsentiert wird, ist es aber auch wieder nicht gut.
Mit 160 Seiten kommt das neue Buch eher schlank daher, was aber nicht heißt, dass es das Buch nicht in sich hat. Denn gerade der Stakkatostil fordert beim Leser eine hohe Aufmerksamkeit ein, denn der Leser muss beim Lesen mehr denn je mitdenken. Sich in die Geschichte vertiefen und die Emotionen der Protagonisten empfinden, um die volle Wirkung der Geschichte nachzuvollziehen.
Der Eingang dazu ist leicht gemacht, eine Frau kommt spät abends runter zur U-Bahn, nachdem sie auf Grund von Bauarbeiten durch den Bahnhof geirrt ist und will nur noch nach Hause. Allerdings bleibt die Bahn recht lange stehen und erst nachdem ein zweiter Passagier Platz genommen hat, geht die Fahrt los. Allerdings nicht auf direktem Weg... Eher ist es eine Fahrt ins Ungewisse..
Spannend, zeitweise auch verstörend, begleitet man die beiden Personen auf einer nahezu alltäglichen Fahrt mit der U-Bahn nach Hause, nur um zu erkennen, dass diese Fahrt alles andere als normal ist.
In manchen Momenten drängt sich mir beim Lesen der Vergleich zu Lewis Carrolls "Alice im Wunderland" auf, denn diese Geschichte grenzt zeitweise an das Phantastische.
Ist wirklich alles real, wie etwas in einer Geschichte real sein kann? Oder ist alles nur Schein?
Aber die Konsequenzen sind doch real. Oder auch doch nicht?
Sowohl optisch als auch inhaltlich ein ausgefallenes Werk.
Wann muss ich nächstes Mal mit der U-Bahn fahren?

4 von 5 Bahnhöfen

Sonntag, 14. November 2021

Nadine Muriel + Rainer Wüst "Das geheime Sanatorium"


Fern ab, in den Karpaten, vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt, liegt ein edles Schloss, in dem das "Hotel spa" untergebracht ist. Ein Kurhotel für alle die, die in der normalen Welt nicht mehr zurecht kommen und wieder zu sich selber finden müssen. Doch um das Hotel geht es nur nebensächlich, denn das hauptsächliche Interesse gilt dem heruntergekommenen Wirtschaftsgebäude und den Eingeweiden des Gebäudes. Denn hier sind die Patienten und die wahren Helden der Anthologie von Nadine Muriel und Rainer Wüst.
In 13 Kurzgeschichten mit kurzen Einspielungen der Herausgeber wird dem Leser "Das geheime Sanatorium" nahegebracht. Es ist so ungewöhnlich, dass ein eigener Chauffeur die Patienten abholen und hierher bringen muss. Denn zum einen wird nicht jeder hier aufgenommen, Herr Dr. Bolze ist dahingehend sehr pedantisch, und zum anderen liegt es so versteckt, dass man bei eigener Anreise daran vorbeifährt.
Doch wer sind die Patienten? Nun... Alle die, die ein normales Spa nicht besuchen könnten, Hexen, Werwölfe, Irrlichter, Vampire, Phönixe und vor allem auch der Tod. Sie alle haben seelische Leiden, wollen ihren Job nicht mehr ausführen oder sich aus ihrer Lebensspirale befreien.
Was nun beim Lesen sich vielleicht ein wenig traurig anhört, was es in Anbetracht der Leiden auch ist, so ist es wahrliches Vergnügen diese Anthologie zu lesen.
Mit Witz, Charme und Respekt gegenüber den Krankheitsbildern taucht der Leser in eine Anthologie ein, die in Gänze die Geschichte um die Reality Soap "Das geheime Sanatorium" erzählt. Wir sitzen mit den drei Hexen Gina, Amalia und Jasmin vor dem Laptop und verfolgen die lange Nacht des "geheimen Sanatoriums", welche alle Klischees auf alte Arztserien, Groupies und Medienhype aufs schwärzeste parodiert. 
Jeder Autor erzählt mit seiner Geschichte eine Folge der Serie und somit treffen wir in allen 13 Geschichten mehrere Personen des Stammpersonals wieder. Man lernt die einzelnen Patienten und Angestellten aus verschiedenen Perspektiven kennen und teilweise sogar lieben.
Eine Anthologie, die Lust auf mehr macht.

5 von 5 Sanatorien

Patrick Hertweck "Der letzte Rabe des Empire"


London, 1888.
Durch die Straßen von Whitechapel dringt das Krächzten eines Raben, als Jack the Ripper sich über ein weiteres Opfer hermacht...
Halt, stop. Nicht wegklicken.
Ich weiß, über Jack the Ripper hat man schon viel gelesen, aber...
Was wäre, wenn es in einen Buch darum ginge, dass Jack the Ripper nur eine Nebenfigur wäre.
Eine Nebenfigur in einer ganz anderen, viel größeren Geschichte?
Glaubt ihr nicht?
Melvin, ein heranwachsender Junge von den Straßen Londons, ist in der Nähe, als Jack the Ripper zuschlägt und wird doch von ihm verschont. Sollte er es wirklich nur auf Frauen abgesehen haben? Auch wenn Melvin alle Frauen kannte? Melvin und auch sein Freund Wilkie meinen ein Muster in den Morden entdeckt zu haben, als Melvin urplötzlich verschwindet. Sollte der Ripper ihn nun doch geholt haben?
"Der letzte Rabe des Empire" erzählt auf 473 Seiten eine etwas andere Geschichte über Jack the Ripper, als sie uns aus den Geschichtsbüchern bekannt ist.
Das Buch richtet sich dabei an jüngere Erwachsene, was einem erwachsenen Leser beim Aufbau der Handlung auffällt. Denn auch wenn das Buch nicht in das Genre Thriller fällt, überwiegt in dem Buch durch die kurzen und schnellen Szenenwechsel das spannende Element. Denn nicht nur die Geschichte von Melvin, Wilkie und Jack the Ripper wird erzählt. Es geht auch um Vincent Berengar, Samuel Seymour, Inspector Abberline, Joseph und sein Meister. Viele Handlungsstränge, viele Geschichten und Schicksale werden vor dem Leser ausgebreitet und man kann oftmals das alte, dreckige London zwischen den Zeilen riechen. Ob unten an den Docks, im Unterschlupf von Vincent, in der alten Kirche, in Whitechapel oder oder oder... Jeder Platz führt uns tiefer in das viktorianische London und auch in die Tiefen der Vorstellungskraft, denn was wenn es nicht nur Menschen in London gäbe, sondern auch andere Wesen?
Das Buch erzählt die Ereignisse innerhalb von sieben Tagen, sodass man als Leser an der Dynamik der Ereignisse unmittelbar beteiligt ist und mit den einzelnen Charakteren nach Gerechtigkeit fiebert und mit ihnen leidet. Ein Buch, das ein anderes Licht auf das London jener Zeit wirft, so fantastisch es auch sein mag.

4 von 5 Raben

Freitag, 12. November 2021

Cole Brannighan "Botschaft in Stücken"


Magnus Farstad hat über Jahre alles in seinem Leben aufgebaut, was er sich gewünscht hat. Er ist der Bankdirektor der kleinen Stadt Odda, besitzt ein schönes Haus und hat eine hübsche Freundin.
Sein Leben ist nahezu perfekt.
Doch an einem Morgen liegt ein Päckchen vor seiner Tür.
Erst findet es bei ihm keine Beachtung, doch als er es öffnet, nehmen die Dinge ihren Lauf.
Es dauert Jahre um sich ein solches Leben zu erschaffen, aber innerhalb von Tagen kann ein solches zerstört werden.
In seinem Norwegen-Krimi "Botschaft in Stücken" führt Cole Brannighan dem Leser vor Augen wie fragil doch oftmals das Leben einer einzelnen Person sein kann. Gerade steht man noch mitten im Leben, ist beliebt oder zumindest angesehen und dann schießt es einem die Beine weg.
Von jetzt auf gleich, ohne Vorwarnung, kommen alle Sünden, alle Fehlentscheidungen und jede Menge schlechtes Gewissen zu Tage, von dem man gar nicht mehr wusste, dass man dazu in der Lage ist.
Das Buch beginnt dramatisch mit dem "Ende", um den Leser im Anschluss in die Zeit zwei Wochen zuvor zurückzuführen, als alles begann. Man ist als Leser direkt in der Handlung und in dem Sog der Geschichte, da man ahnt, wie es endet, aber wie kam es zu so einem Entschluss?
Stück für Stück wird Magnus durch den Autoren tiefer und tiefer in die menschlichen Abgründe geführt, denn was Magnus durchmacht ist ein Martyrium. Sieht er wirklich nur Gespenster oder hat ihn sein Nachbar doch schief angeguckt?
Oder steht dort gerade jemand im Garten?
Oder hat sein Kumpel doch recht und wir werden alle die ganze Zeit überwacht?
Neben der spannenden Handlung um die Hauptperson werden auch die Themen Umweltschutz, Fake news, Prepper und andere soziale Probleme angesprochen (mehr kann wegen Spoilern nicht verraten werden).
Cole Brannighan verwebt alle Themen zu einem großen Ganzen, dass man sich als Leser fühlt, als würde man sich immer wieder im Kreis drehen. Gerade meinte man zu erkennen, warum dies alles passiert, da gibt es erneut eine Wendung und man steht als Leser sprachlos am Anfang.
Selten hat mich ein Buch so sehr auf Trab gehalten, selten hat ein Buch soviele verschiedene Facetten gekonnt bedient.
Allerdings ist das Buch auch starker Toback.
Denn.... Die "Botschaft in Stücken" ist menschlicher Natur.

4,5 von 5 Botschaften

Vielen Dank an den Autor für das Rezi-Exemplar.

Dienstag, 9. November 2021

BLOGGER WANTED: puka_podcast

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Steckbrief:

Alter: 25
w/m/d: m
Lieblingsgenre: Fantasy und Sci-Fi
Lieblingsautor: zu viele um alle aufzuzählen

 

Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Wir entwickeln aktuell eine Literatur-App. Durch verschiedene Features soll es der App gelingen, Bücher zu einem gemeinsamen Erlebnis zu machen. In Buchklubs können beispielsweise neue Geschichten entdeckt oder Texte mit anderen diskutiert werden. Wir laden auch zum Wettbewerb ein: In der App können Bücherfans zu „Challenges“ herausgefordert werden. In diesen entdecken User noch unbekannte Bücher oder matchen sich im Kampf um die letzten Seiten. Ein spezieller Konzentrationsmodus beim Lesen hilft, sich ganz auf das aktuelle Buch zu fokussieren.
In diesem Zusammenhang war der Gedanke eines eigenen Puka Podcasts quasi aufgelegt. Wir sehen uns allerdings nicht als professionelle Buchkritiker. Wir wollen Menschen einfach dazu motivieren, ein Buch in die Hand zu nehmen und das versuchen wir mit unserer simplen persönlichen Meinung. Von Lesern, für Leser.

Falls ihr besagte App mal testen möchtet, könnt ihr euch hier beim Beta-Programm anmelden: www.getpuka.com/beta
Würde mich wirklich sehr freuen! 🤗


Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Ich habe wenn ich ehrlich bin nie viel gelesen. Für mich war das immer der pure Zwang. Je älter man jedoch wird desto mehr begreift man wie wichtig lesen ist.

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Mein Lieblingsgenre würde ich sagen ist auf jeden Fall Fantasy und/oder Sci-Fi. Nicht nur in der Literatur sondern auch in der Filmwelt. Ich hätte daher auch nie gedacht, dass mir ein Buch wie „Der Erlkönig“ so gefallen könnte. Es war mein erster Psychothriller und es hat mich umgehauen. Auch wenn das Buch sehr schwach und zäh anfängt kommt es ab einem gewissen Punkt so in fahrt, dass man es nicht mehr weglegen kann. Ich kann mich an die genaue Bewertung von mir nicht mehr erinnern, aber ich weiß noch, dass ich von diesem Genre mehr als positiv überrascht wurde.

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Das schwerste daran, eine Rezension zu schreiben ist tatsächlich das Schreiben selbst. Mit dem schriftlichen Wort konnte ich mich noch nie gut ausdrucken. Ich bin eher der Redner, daher auch ein Podcast und kein Blog 😄

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
100% Der Alchimist. Haben vermutlich die meisten schon gelesen, war allerdings eines meiner ersten Bücher die ich freiwillig gelesen habe und ich hab mich sofort🧡

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
80% Cover / 20% Empfehlungen - Ich weiß, ....

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Wenn das Cover nicht überzeugt stehen die Chancen ganz schlecht. Bei Empfehlungen von Freunden oder Bekannten kann ich allerdings noch ein Auge zudrücken.

Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Tatsächlich auf quasi alle. Ich habe mich vorher weder mit Bücher, noch mit Autoren oder sonstigem beschäftigt.

Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Aktuell schon, da ich aus zeitlichen Gründen aktuell ausschließlich Bücher lese, die ich Podcast vorstellen möchte.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
Ich habe tatsächlich bisher noch kein Buch gelesen, das ich als Flop bezeichnen würde. 🤔


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe? 
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊


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Dienstag, 2. November 2021

BLOGGER WANTED: Das politische Buch

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Steckbrief:

User: das_politische_buch_djb
Alter: 25
w/m/d: m
Lieblingsgenre: Sachbuch und Biografien
Lieblingsautor: Volker Rheinhardt 

Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Im beruflichen Kontext durfte ich schon früh einige Rezensionen veröffentlichen. Nun hat mich mein Leben auf andere Wegen geführt und Dank “Bookstagram“ kann ich diesen Phantom-Schmerz  etwas lindern! 

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Bis vor wenigen Wochen konnte ich mit Reiseberichten nicht viel anfangen. Rudyard Kiplings “Von Ozean zu Ozean“ hat mich tief beeindruckt und sehr neugierig gemacht, wie die schönen Flecken dieser Erde in Wirklichkeit aussehen!  

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es keine schlechten Bücher gibt und wir als Leser in unterschiedlichen Stadien unseres Lebens sind. Mir fällt es persönlich nicht ganz leicht den Kern begreifbar zu machen, damit wirklich jeder Leser sich angesprochen fühlt und da habe ich manchmal Probleme diesen Kern zu transportieren.  

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Mein Lieblingsbuch möchte ich gerne empfehlen. Heinrich Mann “Der Untertan“. Es symbolisiert für mich wie gefährlich Charakterlosigkeit und Macht sind. Deshalb sollten wir weise überlegen welcher Person oder Gruppe wir Verantwortung für unsere Gesellschaft in die Hände legen. Zu den Buch gibt es bei YouTube ein wunderbares Hörbuch, welches das Gefühl sehr gut transportiert. 

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Natürlich nach meinen Interessen. Aber manchmal begegnet mir ein Buch und ich fühle mich angesprochen. Dabei ist es egal welches Genre. Wir sollten generell etwas offener sein und uns auch mal fordern, denn so entdecken wir uns neu. 

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Da würde ich nicht hinterher kommen. Manchmal erhalte ich von Verlagen unaufgefordert Bücher und diese gebe ich gerne weiter. Zum Beispiel an Gefängnis-Bibliotheken, denn diese sind chronisch unterfinanziert. Wenn mir aus dem Freundeskreis ein Buch ans Herz gelegt wird, dann beschäftige ich mit gerne mit dem Inhalt und der Intention! 

Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
In meiner ganz frühen Jugend habe ich leidenschaftlich WDR 5 gehört und da war ich ein großer Fan von den Wissenschaftssendungen. Mit der Zeit und den technischen Entwicklungen habe ich den Sender aus den Augen verloren und durch Zufall habe ich die wunderbare Maren Gottschalk auf Instagram wiedergefunden. Gerade Ihre Biografien zu Sophie Scholl sind für mich ganz besondere Werke und ich hoffe, dass diese in der Gesellschaft und auf Bookstagram mehr Beachtung finden. 

Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Jein! Zu den Bücher mache ich mir Notizen und schreibe meine Gedanken in eine Art Lesetagebuch und wenn der Zeitpunkt stimmt veröffentliche ich diese. Also kann ich noch gar nicht sagen, ob ich zu jedem Buch eine Rezension veröffentliche. 


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe? 
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊


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Justin Richards "Doctor Who - Time lord fairy tales"


Es war einmal eine blaue Kiste, TARDIS genannt, die begab sich in das Reich der Märchen, um die Gebrüder Grimm ein wenig aufzuscheuchen. Ist es ihr gelungen? Ich bin mir immer noch ein wenig unsicher.
15 Märchen hat sich der britische Autor Justin Richards, der schon mehrfach Spin-off-Geschichten von Dr. Who geschrieben hat, herausgesucht, um sie an die Geschichte des Doktors anzupassen. Mal taucht der Doktor selber auf, mal aber auch nur seine Kumpanen, um die Märchen einmal richtig gut durchzuschütteln. Doch was erwartet man als Leser? Soll viel vom ursprünglichen Märchen erhalten bleiben? Soll viel geändert werden? Soll der Protagonist des Märchens ersetzt werden? Fragen über Fragen, die sich der Leser schon vor Beginn des Lesens stellt.
Doch noch einmal, ist man mit dem was man liest zufrieden? Man muss sagen, die Märchentitel entsprechend an Dr. Who anzupassen, hat schon was Charmantes, doch oftmals ist es auch das einzige, was charmant bleibt. Bei eigenen Märchen wirkt es so, als nur der Bösewicht aus dem Märchen nur durch einen Bösewicht aus dem Universum von Dr. Who ersetzt wurde. Viel Ideenreichtum gibt es in dieser Art von Geschichten leider nicht und man ist enttäuscht über das vergebene Potential. Andere Geschichten überraschen allerdings mit ihrer Individualität und lassen den Leser auf Grund des Benehmens des Doktors doch sehr schmunzeln.
Wunderschön sind ohne Zweifel die Illustrationen, die die jeweiligen Märchen unterstreichen, ein wirklicher Augenschmaus.
Doch was ist nun? Kann man das Buch empfehlen?
Ich wollte das Buch eigentlich als Einstieg in die Welt des Doktors lesen und muss sagen, hätte ich dies getan, wäre ich verloren gewesen. Die "wenigen" Wortwitze und Anspielungen, die sich nicht aus das ursprüngliche Märchen, sondern auf die Welt des Doktors beziehen, wären gnadenlos an mir abgeprallt, da ich sie schlicht nicht verstanden hätte. Es macht in meinen Augen eher Sinn, die Serie zu schauen, bevor man sich Spin-offs und weiterer Literatur widmet.
Für zwischendurch sind die Märchen ganz nett, allerdings sind sie nicht so herausragend wie eigene begnadete Folgen der Fernsehserie.

3 von 5 Doktoren

Montag, 1. November 2021

Selina Schuster "Gothic Tales"


Spuk-, Geister- und Gruselgeschichten haben es gerade zu dieser Jahreszeit leicht, die Menschen mit ihrem Reiz zu beeindrucken.
Gerade Kurzgeschichten sind dazu gedacht, dem Leser einen kurzen Schauer über den Rücken laufen zu lassen, um ihn dann nachdenklich in seine eigene Welt zurückzulassen.
Selina Schuster hat zwei solcher Kurzgeschichten geschrieben, beide sind jeweils 20 Seiten lang. 
In "Verblasste Gischt" befinden wir uns am Meer. Die Protagonistin sitzt verlassen am Ufer, als sie sich eines alten Jahresmarktes entsinnt, der früher einmal an diesem Ufer war. Doch kann man die Vergangenheit wieder auferstehen lassen, um alte Gefühle erneut zu erleben?
In "Der Leuchtturmwärter" sitzt ein alter Mann in seinem Leuchtturm, als sich dem Leuchtturm ein Unwetter zu nähern scheint. Plötzlich ist das Licht des Leuchtturmes erloschen und die Leuchtturmwärter hatte alle Hände voll damit zu tun, die nahende Katastrophe zu verhindern. Wenn doch nur nicht noch zusätzlich soviel Nebel aufziehen würde.
Beide Geschichten spielen am Meer und führen dem Leser die Naturgewalten vor Augen, doch dazu kommt noch der Gedanke daran, was real und was Fantasie ist. Oder ist es gar so, dass das eine nicht ohne das andere sein kann? Eine leichte Gänsehaut bildet sich auf der Haut, wenn sich die beiden Geschichten im Kopf des Lesers entfalten. Für die Dauer von 20 Seiten wird man in ein Setting katapultiert, dass sich trotz der begrenzten Wortzahl dem Leser darlegt. Feine Kleinigkeiten sowie die grobe Struktur der Landschaft werden genauso beschrieben wie auch die Gefühlswelt der Protagonisten. Erstaunlich wieviel man dem Leser auf ein paar Seiten mitgeben kann.
Mir persönlich hat die Geschichte mit dem Leuchtturmwärter besser gefallen, aber da ich Leuchttürme liebe, lag das nahe. 
Eine klare Leseempfehlung bei einer gemütliche Tasse Tee auf der Couch.

4 von 5 Meeresbrisen ("Verblasste Gischt")
5 von 5 Leuchtturmwärtern (😉)