Donnerstag, 27. Februar 2025

Autoreninterview Jens-Arne Klingsöhr

Hallo zusammen.
Ab diesem Jahr gibt es nur noch einmal im Monat ein Interview. Im Februar beantwortet die Fragen Jens-Arne Klingsöhr. Er ist Autor und Herausgeber des Sherlock Holmes Magazins, was den Schwerpunkt des Interviews schon verrät.

(Foto: Jens-Arne Klingsöhr, Grafik: Maximilian Wust)

Du gibst seit Jahren das „SHM – Das Sherlock Holmes Magazin“ heraus. Wie bist Du auf die Idee gekommen, das Magazin zu veröffentlichen?
Wenn es etwas nicht gibt, was man aber haben möchte, was macht man dann?
Es hatte mir nicht genügt, den Kanon zu lesen und Pastiches zu konsumieren. Ich wollte mehr über den Holmes-Kosmos, wie ich es bezeichne, erfahren. Das war in Deutschland aber reichlich schwierig. Zwar gab es mit dem „SNOB“ (Soft-Nosed Bullet(in); ein Club-Fanzine) eine ähnliche Publikation wie das namhafte „Baker Street Journal“ aus den USA, aber es war nicht so genau das, was ich suchte und wollte. Zudem war es nicht frei erhältlich, man musste dem Club beitreten, um es zu bekommen. Dies tat ich auch, erlebte dann aber schon eine Enttäuschung. Denn das geschah etwa zu der Zeit als die Endphase des Clubs eingeläutet war. Das „SNOB“ erschien nur sehr unregelmäßig, teils nur eine Ausgabe pro Jahr, wenn überhaupt. Das hatte mich keineswegs befriedigt. Also stellte ich mir die schon erwähnte Frage und beschloss ein eigenes Magazin zu erstellen, so wie ich es mir vorstellte.
Es dauerte mehrere Wochen, in denen ich das Für und Wider abwog, mir genau überlegte, wie das Heft aussehen solle, in welchem Format, ob schwarz/weiß oder farbig, was enthalten sein soll, auf wie vielen Seiten der Inhalt präsentiert werden könnte, wie die Logistik (Produktion, Versand) zu bewältigten wäre usw. Auch sprach ich mit verschiedenen Sherlockianern über mein Vorhaben und erhielt nur positive Resonanzen. Also entschloss ich mich dazu, eine Null-Ausgabe zu erstellen. Die hatte natürlich noch nicht die von mir anvisierte Seitenzahl und diente nur dem Zweck, auf einem bevorstehenden kleinen Sherlock Holmes-Treffen zu visualisieren, was ich vorhatte, um dadurch Mitarbeiter zu gewinnen. Das war im Sommer 2009. Die Präsentation der Null-Ausgabe stieß auf enormes Interesse. Alle wollten sie darin herumblättern und es fanden sich auch gleich Personen, die Beiträge liefern wollten, und zwei weitere, die bereit waren redaktionell mitzuarbeiten – eine dritte Person kam etwas später hinzu. Im August gab es dann schon die erste Ausgabe. Selbst der Titel blieb der gleiche wie noch der Arbeitstitel der Null-Ausgabe. Inhaltlich gab es über die Jahre ein paar Erweiterungen, aber man merkt noch immer, das alles auf der Null-Ausgabe beruht. Es war die erste in Deutschland erschienene frei erhältliche Publikation zum Holmes-Kosmos, auf DIN A4 vierfarbig gedruckt und an dem alle mitarbeiten können. Gerade letzteres ist ein Aspekt, der mir wichtig ist. Das SHM ist nicht elitär, es ist ein Heft für Holmes-Interessierte, von Holmes-Interessierten. Wer Lust dazu hat eine Filmbesprechung zu verfassen, sich mit einem Aspekt aus Holmes' Wirken zu beschäftigen (sogenannte Forschungsartikel), sich über ein gerade gelesenes Pastiche mit einer Rezension auszulassen, eine Kurzgeschichte zu verfassen oder was auch immer, kann sich liebend gerne bei mir melden.


Woher kommt Deine Faszination für Sherlock Holmes?
Meine Begeisterung für Sherlock Holmes rührt vermutlich, ganz exakt erinnere ich es nicht mehr, von den spannend gemachten Europa-Hörspielen mit Peter Pasetti in der Titelrolle. Die hörte ich damals in meinen Jugendjahren rauf und runter. Etwa zu der Zeit liefen auch ein paar Folgen der Rathbone-Reihe im Fernsehen, sowie die charmante Serie mit Geoffrey Whitehead. Weil ich schon immer eine Leseratte war, blieb es natürlich nicht aus, dass ich auch die Grundlage kennenlernen wollte, und so kaufte ich mir von meinem Taschengeld, das war damals nicht so üppig, den Kanon Stück für Stück zusammen. Weil ich alle zwei, drei Tage erneut nach dem nächsten Band fragte, fiel das dem Buchhändler so auf die Nerven, dass er mich rüde anblaffte, ich solle doch gleich alle Bände kaufen und nicht ständig wiederkommen. Daraufhin raffte ich mein Erspartes zusammen, erwarb die restlichen Bände und betrat danach die Buchhandlung niemals wieder. Man sollte halt auch Kinder und Jugendliche ordentlich behandeln. Es war übrigens noch die Ullstein-Ausgabe, die für mich bis heute einen besonderen Stellenwert hat. Auch wenn die nur ein paar Jahre später erschienene Haffmans-Ausgabe natürlich so überragend ist, dass ich die Abenteuer gleich erneut las und spätestens damit die ewige Flamme meiner Holmes-Begeisterung entzündet war.

Für jeden Sherlock Holmes Fan gibt es "den" Schauspieler, der Holmes am besten darstellt. Wer ist es bei Dir?
Da muss ich nicht lange überlegen, komme jedoch nicht umhin, auf den ersten Platz des Sieger-Treppchens gleich drei Darsteller zu stellen: Ian Richardson, Basil Rathbone und der frühe Jeremy Brett. Alle drei sind in ihrer Darstellung des Meisterdetektivs völlig unterschiedlich, verkörpern ihn für mich aber gleichermaßen perfekt. Ian Richardson strahlt eine überlegende Ruhe aus, Basil Rathbone ist schneidig agil und der frühe Jeremy Brett wirkt hektisch überzeugend. Eigentlich gehört auch Peter Cushing dazu … aber sei es drum, er ist halt auf Platz zwei. Geoffrey Whitehead ist auch ein Darsteller der unbedingt auf das Treppchen gehört: Platz drei.
Unter den vielen nicht genannten Darstellern, sind durchaus ein paar, die ich im Grunde genau so gerne in der Rolle sehe – gewissermaßen ein paar Lucky Loser in meinem persönlichen Ranking; zum Beispiel Christopher Plummer in „Mord an der Themse“ und „Silver Blaze“.

Du hast selbst auch schon einige Texte verfasst. Wie kam es dazu, dass Du auch selbst mit dem Schreiben begonnen hast?
Es hat mir von jeher Spaß gemacht, meine Fantasie zu kanalisieren und schriftlich umzusetzen. Zu den ersten Textversuchen gehörte auch ein Holmes-Fragment, über eineinhalb eng beschriebene Schreibmaschinenseiten bin ich aber nicht hinausgekommen. Das war damals, kurz nachdem ich die Ullstein-Ausgabe gelesen habe. Mit dem Verfassen von Texten ging es im Grunde richtig los, als ich mich mit dem Pen & Paper-Rollenspiel Das Schwarze Auge (kurz: DSA) beschäftigt habe und zusammen mit einem Freund in den neunziger Jahren dazu ein sehr umfangreiches Fan-Abenteuer geschrieben habe. Im Grunde war das der Anfang meiner Schreibbegeisterung. Mehrere Fanprodukte folgten, unter anderen zwei Regiozine – das sind Fanzine, die auf eine spezielle Spielregion bezogen sind -, von denen eines davon sogar dreizehn Jahre lang von mir herausgegeben wurde, das andere war nicht ganz so langlebig. Natürlich gehörte auch das Verfassen von Texten dazu. Durch meine Aktivitäten bin ich der DSA-Redaktion aufgefallen und es kam dazu, dass ich an zwei Quellenbänden (das sind umfangreiche Regionalbeschreibungen über Land und Leute, Politik und Kultur usw.) sogar maßgeblich mitwirken durfte. Hier und da steuerte ich auch für andere Produkte der Redaktion unterschiedlich lange Abschnitte bei ... dann gründete ich das SHM – Das Sherlock Holmes Magazin.
Von nun an war mein Fokus vollkommen verlagert. Neben der Arbeit am SHM und gelegentlichen verfassen von Texten für das Heft, versuchte ich mich aber auch immer wieder an Holmes- Geschichten. Eine meiner ersten war eine Erzählung in der Mrs. Hudson die Ereignisse aus „Der Detektiv aus dem Sterbebett“ aus ihrer Sicht erlebt. So etwas gefällt mir – bekannte Ereignisse aus einer anderen Sicht zu erleben, oder sie an irgendeiner Stelle zu ergänzen. Allerdings habe ich bisher nur drei Geschichten dieser Art verfasst. Ab und zu wurde ich gefragt, ob ich nicht Texte zu bestimmten Anlässen schreiben könne. Natürlich konnte ich. Das sind keine Geschichten im eigentlichen Sinn. Es kam jedoch vor, dass ich diese später noch umarbeiten konnte. Hin und wieder fällt mir ein Thema ein oder ein Aspekt auf, den ich gerne ausarbeiten würde – woraus die eine oder andere Geschichte entsteht. Manchmal schreibe ich aber auch nur so vor mich hin und schaue, wohin mich das führt. Nicht selten kommt eine solche Schreiberei nicht über den Anfang hinaus, aber hin und wieder entsteht dann doch eine brauchbare Geschichte. Manchmal geschieht dabei aber auch Unerwartetes. Als ich an etwas schrieb, dass als Einleitung zu einem Projekt gedacht war, hat sich während des Schreibprozesses die Grundidee irgendwie verselbstständigt und das Ergebnis ist als Einleitung überhaupt nicht mehr zu gebrauchen. Dafür ist es eine ganz ordentliche Erzählung geworden, die gleich zwei „sherlockianische Probleme“ thematisiert.
Es macht mir einfach Freude, mich mit Holmes und Watson zu beschäftigen – manchmal auch ohne den einen, manchmal auch ohne den anderen -, Dialoge zwischen ihnen zu entwickeln, Szenen zu entwerfen, in denen sie agieren …


Welcher ist Dein liebster Nebencharakter?
Eindeutig Wiggins. Zwar taucht der Knabe nur in den ersten beiden Romanen auf, aber die Baker Street Irregulars mit Wiggins als An- und Wortführer, haben bei mir einfach Eindruck hinterlassen. Leider hat Sir Arthur Conan Doyle danach von dem Jungen nie wieder Gebrauch gemacht und auch die Irregulars an sich kommen bedauerlicherweise nur noch zweimal kurz vor, einmal davon sogar nur als vage Erwähnung. Natürlich ist es zudem schade, dass bei „Das Zeichen der Vier“ das Erscheinen der Baker Street Irregulars in der Baker Street nur eine Kopie aus „Eine Studie in Scharlachrot“ darstellt. Womit auch ein zeitliches Problem entstand, denn Wiggins wird bei dieser kopierten Szene genauso beschrieben wie zuvor, obwohl der Fall mehrere Jahre nach dem ersten spielt und er daher kein Kind mehr sein kann.

Aus mehreren Gesprächen mit Dir weiß ich um die Liebe zu den Hiatus-Geschichten. Warum reizen Dich gerade diese Geschichten?
Der Hiatus übt auf mich eine Faszination aus, die ich gar nicht so richtig erklären kann. Drei Jahre war Sherlock Holmes verschwunden, galt als tot, ist stattdessen aber in der Welt unterwegs gewesen. Wo war er überall, weswegen ist er dorthin gegangen und was hat er dort erlebt? Aus der Geschichte „Das leere Haus“ erfahren wir zumindest ein paar Schlagworte, leider keine weiteren Details. Er war zwei Jahre lang in Tibet und hat Bekanntschaft mit dem Lama gemacht. War er wirklich ganze zwei Jahre dort? Ist das nicht ein bisschen zu lang? Anschließend bereiste er Persien.
Dort war es zu der Zeit aber ausgerechnet für Engländer höchst gefährlich – vielleicht ein Grund, weshalb er sich als Norweger Sigerson ausgab? Angeblich war er sogar in Mekka, was keinem Europäer gestattet war. Dass er auch noch in Montpellier an Kohlen-Teer-Derivaten forschte, nimmt sich dahingehend schon fast langweilig aus. Auch in Khartum will er gewesen sein – also dort, wo General Gordon einige Jahre zuvor durch die Mahdisten zu Tode kam. Als Holmes dort war, war Khartum nur noch eine Ruine und Geisterstadt. Am gegenüberliegenden Ufer des Nils hingegen existierte die Stadt Omdurman, wo er mit dem Kalifen hätte speisen können. Aber damit befinden wir uns schon im Bereich der Interpretationen und Spekulationen. Und wo wir schon dabei sind:
Kann Sherlock Holmes während der Zeit nicht auch noch woanders gewesen sein? Der Hiatus bietet Raum für Abenteuer jeglicher Art, losgelöst von den Zwängen einer klassischen Holmes-Geschichte. Wenn auch nicht alles, dann scheint aber doch sehr vieles möglich zu sein.
Ein paar Autoren haben diese Lücke für sich entdeckt und schreiben – wie Franziska Franke – eine ganze Reihe über eben jene Zeit, andere verfassen ein oder zwei Geschichten dazu. Letztlich hat auch Star Trek-Regisseur Nicholas Meyer mit „Kein Koks für Sherlock Holmes“ einen alternativen Hiatus-Beginn verfasst und ließ auch seinen Holmes-Roman um das Phantom der Oper in der Ära spielen. Eine meiner Lieblings-Hiatus-Geschichten ist „Die Geschichte eines Vaters“ von Sterling E. Lanier, die in der Südsee spielt aber einen fantastischen Inhalt hat. Vielleicht war Sherlock Holmes sogar in Deutschland und hat sich in Sachsenhausen niedergelassen, um Gefolgsleute von Moriarty zu jagen? ;-)
Und löst man den Blick von Sherlock Holmes – wie ist es eigentlich Watson ergangen? Auch darüber weiß man nicht besonders viel. Ab und zu ist er vor Gericht als Sachverständiger aufgetreten, hat seine Paddingtoner Praxis gegen eine in Kensington getauscht, und er hat seine Gattin, die liebreizende Mary, verloren. Was aber genau und wann geschehen ist, bleibt offen.
Vermutlich ist es das Unbekannte, das Mysteriöse, sicherlich aber auch das Exotische, was mich an dieser Ära in Holmes' Wirken reizt.

Welches ist Dein liebstes Pastiche?
Das ist eine Frage, die ich nicht genau beantworten kann. Es gibt so einige ganz hervorragende Pastiches, die mir, durchaus aus unterschiedlichen Gründen, ganz besonders gefallen. Es gibt ein paar Autoren, die es schaffen, den Stil von Sir Arthur Conan Doyle sehr gut zu kopieren und glaubwürdige Fälle zu entwerfen. Aber auch solche, die ihren eigenen Stil entwickeln und ebenso überzeugende Abenteuer verfassen, die vielleicht eine mehr humoristische Note haben, ohne es an Spannung verlieren zu lassen. Neugierig bin ich immer auch auf Storys, in denen die ausgetretenen Pfade verlassen werden, eventuell sogar mit dem Holmes-Kanon brechen. Darunter sind ein paar wirklich tolle Geschichten. Oder es wird ein anderer Blickwinkel eingenommen, also aus der Sicht einer ganz anderen Figur; eventuell tauchen Holmes und Watson auch gar nicht auf, oder sind bestenfalls Nebenfiguren. Letztlich hat es auch immer mit der persönlichen Erwartungshaltung und Einstellung zu tun und was man vielleicht auch damit verbindet, weswegen man von einer bestimmten Geschichte so begeistert ist. Das gilt natürlich auch für den Kanon. Manchmal ändert sich ja auch die eigene Einstellung und der persönliche Blickwinkel und andere Geschichten rücken näher. Es gibt durchaus so einige Erzählungen, die für mich die Spitze des Pastiche-Tsunamis bilden. Aber es fällt mir extrem schwer eines auszuwählen, welches mein Liebstes darunter wäre.
Auch ein Sieger-Treppchen ist nicht möglich. Es würden sehr viele auf Platz eins stehen, noch mehr auf den Plätzen zwei und drei stehen. Wobei ich mir sicher bin, dass mancher Sherlockianer, der diese Auflistung läse, verständnislos den Kopf schütteln und sich verwundert die Augen reiben würde, denn es sind einige Storys dabei, die von anderen Personen gar nicht geschätzt werden.

Wer neugierig ist, kann sich hier weiter informieren: SHM.wordpress

Nächsten Monat gibt es ein neues Interview.

Marianne Labisch (Hrsg) "Rock Planet"

"I'm on the highway to hell" ...
Stop ...
Der Weg zur Hölle ist zwar mit guten Rocksongs gepflastert, aber wir wollen doch zeitweilig auf der Erde verharren und die Musik genießen ...
"I'm on the highway ..."
Ich habe eure Aufmerksamkeit? Das ist gut!

Rockmusik, wer kennt sie nicht und vor allem, wer schätzt sie nicht? Gitarrenriffs, ein wummernder Bass und dabei Stimmen, die nicht chemisch gereinigt, sondern authentisch und pur durch die Gehörgänge pochen. 
Dabei ist es schwer, sich auf eine Band oder sogar nur auf ein Lied zu beschränken, dass für einen selbst die Liebe zur Rockmusik auslöste. Doch genau das war die Grundlage für diese Anthologie. Neunzehn Schreibende haben sich unter Marianne Labisch zusammengefunden und beginnen damit, welcher Rocksong ihre Liebe zu dieser Musik manifestierte. Dabei ist es erstaunlich, wie breit das Spektrum der Rockmusik sich gestaltet und auf welchen Wegen sie die Schreibenden traf.
So individuell, wie jeweiligen Lebenswege sind, so unterschiedlich sind auch die entsprechenden Geschichten geworden. Von kurz und knackig bis hin zu kleinen Epen, von Texten, die zum Schmunzeln einladen, hin zu Texten, bei denen in jedem Wort Philosophie mitschwingt.
Die Geschichten spielen im Jetzt, in der Vergangenheit und in der Zukunft und stets sind sie begleitet von dem Soundtrack des Schreibenden, der die Vergangenheit im Ohr hat. 
Mal verzagt, mal hingerissen, aber in allen Geschichten mit viel Emotionen, zeigt der Rock und seine Musik die Vielschichtigkeit eines Mosaiks, das aus jeder Perspektive anders, dabei aber stets besonders wirkt. 
Die Geschichten bilden einen Kokon zwischen den Welten und verleiten beim Lesen dazu, immer langsamer zu lesen, egal, wie gruselig die Erzählung auch ist, weil man ihn nicht verlassen will. Doch Rockmusik hört niemals auf, sie ist immer da und von daher ...

"We will, we will rock you!"

5 von 5 Schallplatten

Montag, 24. Februar 2025

Silke Heimes "Schreib dich zum Glück"

Wer sich mit dem Schreiben beschäftigt, hat oft die Qual der Wahl. Gefühlt jedes Jahr erscheint mindestens ein neuer Ratgeber, während wirkliche Urgesteine der Literatur sich bewusst gegen solche und ihre Tipps aussprechen.
Also, warum greift man doch zum Ratgeber?
Weil man sein Wissen mehren will?
Weil man doch nicht davon überzeugt ist, dass die Urgesteine Recht haben?
Oder ist es etwas ganz anderes?
Nimmt man den Titel von diesem Buch, stellt man schnell fest, dass es nicht nur um das Schreiben geht. Schon gar nicht gezielt um das, was man später einmal veröffentlichen sollte ... Vielleicht aber könnte.
Der Fokus liegt auf dem Glück und dem Weg, wie man es durch das Schreiben erkennen oder erlangen kann. Vielfach wird das Glück als Endziel eines langen Weges betrachtet, den man gerne durch Achtsamkeit erlangen kann.
Doch Silke Heimes führt den Leser auf einen anderen Weg. Mit Texten rund um das Thema Glück und Zufriedenheit (denn sie ist die Schwester des Glücks), baut sie ihre Thesen Stück für Stück auf.
Untermauert von Forschung, Psychologie und Philosophie nimmt sie uns an die Hand und zeigt auf, wie ein Leben mit Glück gelingt. Neben ihren Thesen lädt sie in den jeweiligen Abschnitten dazu ein, das Gelesene selbst in Worte zu fassen oder die Gedanken entsprechend weiter zu entwickeln. Bewusst weißt sie daraufhin, dass Glück unterschiedlich sein kann und man manche der Antworten mit einigen Abstand noch einmal bewusst betrachten sollte. 
Glück ist wahrlich vergänglich, aber in den kleinen Dingen trotzdem alltäglich. Man muss nur bewusst darauf achten.
Ein Buch für Schreiberlinge, um sich neuer Impulse zu bedienen und für solche, die meinen, das Glück falle einem in den Schoß.

5 von 5 Glückssträhnen

Vielen Dank an den Verlag v_und_r self für das Rezensionsexemplar.

Sonntag, 23. Februar 2025

Daniel Smith "Die Wahrheit hinter Sherlock Holmes"

Ich würde meinen, dass kein Autor von sich behaupten kann, Figuren ohne eine reelle Vorlage zu erschaffen. Man geht durch den Alltag, man sieht, man hört, man nimmt in sich auf und kreiert daraus die Figur, die für einen selbst stimmig erscheint. Daher ist es wenig erstaunlich und für Kenner auch kein Wunder, dass schon Sir Arthur Conan Doyle in Joseph Bell ein Vorbild für seine Figur Sherlock Holmes sah. Was allerdings den wenigsten bekannt sein dürfte, ist, dass es neben Joseph Bell noch eine weitere Person gab, die den Charakter und das Verhalten von Sherlock Holmes maßgeblich beeinflusst hat.
Während Joseph Bell anfänglich eher an der Uni für Aufsehen sorgte, hatte es Henry Littlejohn schon in den Dienst der Polizei geschafft, was laut Daniel Smith auch der Grund war, warum er in Zusammenhang mit Sherlock Holmes selten genannt wurde. Es galt seine Reputation nicht zu gefährden.
Das ändert sich im Jahr 1893, als es zu dem Verfahren um den Tod von Cecil Hambrough auf dem Anwesen Ardlamont Estate, Schottland, kommt.
Beide Männer müssen bei dem Gerichtsprozess aussagen und ausführen, ob der Tod des jungen Offiziers wirklich ein Unfall gewesen sein kann oder ob nicht doch Habgier die Triebfeder war.

Daniel Smith erzählt auf 320 Seiten, die er mit Gerichtsakten, Briefen und Zeitungsartikeln unterfüttert, wie ein historischer Kriminalfall sich auf die Entwicklung des wohl bekanntesten Detektives und seine Geschichten auswirkte, denn, das sei gesagt, in Verlauf des Prozesses wurden auch immer wieder die Rufe nach Sherlock Holmes laut, der nach Meinung der Zeitungen und auch der Prozessbeteiligten das Rätsel wohl eher lösen könnte als alle real beteiligten Personen. Nebenbei bemerkt gab es in dem Prozess auch einen Arzt, der Watson hieß.

Nun kann man erwarten, dass ein Gerichtsfall selbst mit seinen Vor- und Nachwehen auf 320 Seiten sich zeitweilig in Nichtigkeiten verzettelt und manchmal ist das auch so. Smith kommt von Kleinigkeiten auf die kleinsten Kleinigkeiten, doch hat dies stets einen Grund. Er baut mit diesen Details vor dem Auge des Lesers in feinen Passagen die kulturelle Gesellschaft mit ihren Eigenheiten auf. Er zeigt, wie die viktorianische Gesellschaft funktioniert und an welchen Stellen sie gerade im Umbruch war. 

Neben Sherlock Holmes spielen die Entwicklung der Forensik, der Psychologie, der Polizeiarbeit und die Wahrnehmensveränderung des Adels eine zentrale Rolle.

Da er sich auf historische Fakten stützt, ist das Buch somit nicht nur für Sherlock Holmes Fans interessant, sondern bietet zahlreiche Geschichtsstunden und Nerdwissen in einem Buch.

4,5 von 5 Victorians

Freitag, 21. Februar 2025

Alexandra Benedict "Das mörderische Christmas Puzzle"

Einen Krimi mit einem Puzzle zu vergleichen oder vielmehr die Elemente des Puzzles und des Krimis zusammenzuführen, ist eine so naheliegende Tatsache, dass man sie fast übersieht.
Alexandra Benedicts Weihnachtskrimi, ja, ich bin spät dran oder alternativ viel zu früh, erzählt die Geschichte "Das mörderische Christmas Puzzle".

Edie erstellt Kreuzworträtsel für verschiedene Zeitungen. Mit ihren achtzig Jahren hat sie bereits viel erlebt und eine Menge Wissen angehäuft, um Rätselköniginnen und -königen jede Woche von neuem zu intellektuellen Höchstleistungen zu animieren.
Doch kurz vor Weihnachten bekommt sie selbst das vielleicht wichtigste Puzzle ihres Lebens. Denn während sie selbst für andere Kreuzworträtsel entwirft, ist sie passionierte Puzzlerin. Das Päckchen mit mehreren Puzzlestücken vor ihrer Tür versetzt sie somit in eine Ekstase, die sie schon lange nicht mehr verspürt hat. Allerdings weicht dieses Gefühl schnell dem Schreck, als sie auf dem Bild die Uhr ihres Sohnes entdeckt. Mit jeder Post soll sich das Puzzle vervollständigen und immer wieder soll dafür jemand sterben.

Nicht nur Edie darf auf die Suche gehen, auch der Leser wird direkt zu Anfang daraufhin gewiesen, dass in dem Text zahlreiche Andeutungen über Charles Dickens zu finden sind. Welcher Charakter würde bei einer Weihnachtsgeschichte besser passen als Ebenezer Scrooge?
Und so zieht man beim Lesen immer wieder die Parallele zu dem großen Werk von Charles Dickens.

Der Krimi ist allerdings kein Abklatsch oder eine Weiterführung der Geschichte, es ist eher die Stimmung, welcher der Krimi vermittelt, der beim Lesen immer wieder in den Klassiker gedanklich zurückkehren lässt.

Die Handlung und die Personen sind solide. Die Autorin schafft es, ein paar Figuren aufzubauen, mit denen man die Geschichte verfolgen kann und gleichzeitig bleiben die Charaktere am Leben, die eigentlich …

Wer einen Krimi sucht, der mit den Elementen der klassischen Krimierzählung spielt, dabei aber ein bisschen mehr Tempo verträgt und dann noch literarisch interessiert ist, sollte sich für die Weihnachtszeit dieses Buch vormerken. Denn ein Puzzlestück kommt selten allein.

4,5 von 5 Puzzlestücken

Donnerstag, 20. Februar 2025

Autoreninterview Matthias A.K. Zimmermann

Hallo zusammen.

Neben den monatlichen Interviews habe ich euch versprochen, Interviews zu führen, wenn es interessante Neuerscheinungen gibt. Heute hat sich Matthias A.K. Zimmermann die Zeit genommen.

(Buchcover: Matthias A.K. Zimmermann, Grafik: Maximilian Wust)

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Mein Weg zum Schreiben war keine gerade Linie, sondern eher ein Art künstlerisches Zickzack. Zunächst habe ich mich mit Musik beschäftigt, was vielleicht erklärt, warum sich in meinen Romanen immer wieder Instrumente und musikalische Motive finden. Danach kam die Malerei. Eine andere Form des Geschichtenerzählens, nur eben visuell. Dann entdeckte ich die digitale Kunst, die mir neue Ausdrucksmöglichkeiten eröffnete. Irgendwann stellte ich fest, dass mich all diese Wege unbewusst zu etwas führten, das all diese Künste in sich vereinen konnte: zum Schreiben.

Wie planst du ein Buch?
Ich beginne selten mit einer fertigen Geschichte im Kopf. Vielmehr fängt alles mit Fragmenten an: Skizzen, einzelnen Wörtern, Begriffen, losen Ideen. Oft zeichne ich die Schauplätze skizzenhaft auf Papier, um ein Gefühl für die Atmosphäre zu bekommen. Ich sammle Wörter, die zur Welt meines Romans passen. Erst dann entstehen die Figuren – oder besser gesagt, sie finden mich. Ich lasse sie in dieser Welt agieren, beobachte, wie sie sich verhalten, und daraus wächst nach und nach eine Geschichte. Natürlich gehören auch klassische Elemente des Storytellings dazu: Spannungsbögen, Konflikte, Charakterentwicklungen.

»IMITATHYOS. Das unendliche Alphabet« hast du über zehn Jahre geschrieben. Eine lange Zeit. Was hat dich immer wieder zu dem Projekt zurückkehren lassen?
Ich arbeite grundsätzlich an mehreren Manuskripten gleichzeitig, oft über Jahre hinweg. So hatte »IMITATHYOS« seinen festen Platz immer im Sommer. Es ist ein Roman, der genau in diese Jahreszeit passt, denn er spielt im Sommer und hat die Struktur einer Reisegeschichte. Im Winter, Herbst und Frühling arbeite ich jeweils an anderen Manuskripten.

Aber erstmal die Frage, worum geht es in »IMITATHYOS«?
»IMITATHYOS« erzählt die Geschichte von Mina, einer Studentin aus Athen, die Schriftstellerin werden möchte. Doch sie hat das Gefühl, dass sie nicht wirklich frei ist – als ob ihr Leben fremdbestimmt wäre. Als sie mit ihrer Schwester und deren Freund einer Einladung auf die futuristische Insel Imitathyos folgt, beginnt für sie eine Reise – oder treffender formuliert: ein alphabetisches Chaos bricht los, das alles in Frage stellt. Die Insel ist kein gewöhnlicher Ort: Sie wurde künstlich erschaffen, besteht aus einem mysteriösen Material namens Meta-S-Polymer und ist auf eine Art karibische Exklusivität getrimmt. Doch was als luxuriöse Urlaubsidylle beginnt, entpuppt sich als ein Ort, an dem die Grenzen zwischen Realität und Technologie und Poesie verschwimmen. Mina gerät in einen Strudel aus Kontrollverlust, künstlicher Intelligenz, vielen Buchstaben und der Frage, wer oder was letztlich über ihre eigene Geschichte entscheidet. »IMITATHYOS« spiegelt viele unserer heutigen Themen wider: die wachsende Rolle der Technologie, künstliche Umgebungen, die perfekter scheinen als die echte Welt, und die uralte Frage nach dem freien Willen. Doch es geht auch um die Macht der Sprache, die unsere Realität formt.

Wie unterscheidet sich »IMITATHYOS« von »KRYONIUM«?
Obwohl beide Romane sich mit Realität und Wahrnehmung auseinandersetzen, gehen sie ganz unterschiedliche Wege. »IMITATHYOS« dreht sich um Sprache als Wirklichkeit. Die Idee, dass Worte unsere Welt nicht nur beschreiben, sondern erschaffen. Mina entdeckt, dass sie durch Sprache Einfluss auf ihre eigene Geschichte nehmen kann, dass sie sozusagen mit den Worten kämpft, die ihre Welt formen. »KRYONIUM« hingegen beschäftigt sich mit Erinnerung und virtuellen Realitäten. Der namenlose Ich-Erzähler findet sich in einer schneeverwobenen, fast märchenhaften, aber dennoch bedrohlichen Umgebung, ohne zu wissen, wer er ist. Während »IMITATHYOS« eine Reise durch eine Welt der Sprache ist, ist »KRYONIUM« eine Reise durch das eigene Gedächtnis, also eine Art Rätsel, das sich Stück für Stück entschlüsselt.

Welcher ist dein liebster Charakter in deinen Büchern?
Mich faszinieren oft die Nebenfiguren, besonders die Vögel. Sie haben in meinen Romanen eine ganz eigene Präsenz. Meistens sind sie unheimlich, aber sie lenken die Geschichte oft in eine völlig neue Richtung. Man denke an den intelligenten Tukan in »IMITATHYOS« oder an die allwissende Eule in »KRYONIUM«.

Was ist dein nächstes Projekt?
Ich arbeite immer an mehreren Romanen gleichzeitig, darunter ein ziemlich umfangreiches Manuskript von etwa 1000 Seiten. Vielleicht wird 2026 ein neuer Roman erscheinen – vielleicht auch nicht. Ich lasse mir Zeit. Thematisch beschäftigt sich dieser doch recht große Roman mit der Unendlichkeit und der Vergänglichkeit. Mich interessiert, wie diese beiden Konzepte zusammenhängen: Kann etwas wirklich unendlich sein, wenn alles irgendwann vergeht? Oder ist Vergänglichkeit nur eine Form der Wiederholung? Diese Fragen treiben mich um. Und vielleicht findet sich die Antwort ja in meinem nächsten Buch. ;-)


(Foto: Matthias A.K. Zimmermann privat)

Nachdem ihr wisst, was Matthias schreibt, könnt ihr hier mehr über ihn erfahren:
matthias-zimmermann.ch/home/

Nächste Woche gibt es bereits ein weiteres Interview. Wir lesen uns.

Donnerstag, 13. Februar 2025

Kamome Shirahama "Atelier of Witch Hat 4"

Ok, hatte ich etwas von "einfach" gesagt?

Da hat mich der vierte Band doch wirklich kalt erwischt. Düster geht es zu, wenn zwei der Schützlinge sich auf eine Prüfung begeben, die nicht nur sie fordert, sondern auch die Prüferin. Dunkel sind die Seiten und die Zeichnungen wechseln schnell von euphorisch zu betrübt. Ränke werden geschmiedet und nicht nur die Prüflunge werden angegriffen … Man muss sich beim Lesen wirklich zwingen, die Bilder genau zu betrachten, damit man die Feinheiten wahrnimmt und sie nicht in der Hektik überblättert. 

Natürlich drängen sich Sagen oder andere Erzählungen auf, in denen es um Prüfungen oder auch direkt um Leben oder Tod geht, doch diese Reihe hat ihren sehr eigenen Stil. Sicherlich ist es zum einen der Ausdrucksweise des Mangas geschuldet, doch viele Szenen sind nicht so schwarz und weiß, wie es bei anderen Epen gerne der Fall ist.

Dunkelheit, Angst und Chaos dominieren diesen Band und der Cliffhanger zum Schluss lässt den besten Thriller alt aussehen.

5 von 5 Ateliers

Dienstag, 11. Februar 2025

Büchermagazin 2/2025

Wenn man in der Bahnhofsbuchhandlung gerade einmal nicht bei den Büchern oder Comics steht, kann man dort auch vereinzelt Zeitschriften entdecken, die sich mit dem Thema "Bücher" beschäftigen. Ein ums andere Mal geht man an der aktuellen Ausgabe vielleicht vorbei, doch manchmal bleibt der Blick auch hängen - so wie an der Februar Ausgabe des Bücher Magazins. 

Vor einigen Jahren habe ich die Zeitschrift recht regelmäßig gelesen und war froh, dass sie sich ihrem Stil treu geblieben ist.

Buchbesprechungen bilden die Grundlage für die Zeitschrift. Sie legt Wert auf eine große Genrevielfalt und bedenkt dabei sowohl Bücher als auch Hörbücher. Die Kritiken sind jeweils auf das Medium zugeschnitten, sodass man als Lesender genau weiß, was man bekommt.

Dieses Mal bietet die Zeitschrift ein Science Fiction Spezial. Mit den Autor*innen Becky Chambers, Theresa Hannig und Aiki Mira wird ein genauer Blick auf die heutige SF geworfen. Was kann sie, was bietet sie und welche Vertreter*innen sind präsent? Während bei Becky Chambers ein Interview in einen Bericht über ihre Werke eingeflochten wird, bezieht sich der Beitrag über Theresa Hannig und Aiki Mira auf die aktuellen Bücher "Parts per Million" und "Proxi". Bei der Münchner Bücherschau trafen sich die beiden und hierauf wird in dem Artikel mehrfach Bezug genommen.

Für Science Fiction Lesende ein schönes Spezial, für Interessierte definitiv eine Ausgabe mit Hilfe deren man in die Welt der aktuellen Science Fiction erstmalig eintauchen kann.

Montag, 10. Februar 2025

R.L. Stine "Gänsehaut - Das haarsträubende Buch der Schauergeschichten"


Nach dem ersten Gänsehaut-Buch habe ich direkt Lesenachschub bekommen.

In "Gänsehaut - Das haarsträubende Buch der Schauergeschichten" gibt es mehrere Geschichten von unterschiedlicher Länge zu lesen. Die einzelnen Erzählungen spielen dabei mit den jeweiligen Ängsten, die man als Kind der 1980er gehabt haben könnte.

Man merkt beim Lesen allerdings schnell, dass die Bücher schon ein paar Jahre auf dem Markt sind. Die Dinge, die hier als Schauer gezeigt werden, würden wahrscheinlich heute keinen Jugendlichen mehr Angst machen. Jahrmärkte, geheimnisvolle Gänge und dabei immer eine Gruppe von Kindern, die mindestens eins erschrecken wollen …

Doch gerade durch ihre zeitweilige Vorhersehbarkeit haben die Texte einen unglaublichen Charme, sodass man sich beim Lesen unter eine Decke kuschelt und vielleicht ein bisschen unter ihr verschwindet, wenn genau zeitgleich zum Text der Dachboden knarzt.

Nostalgie und Charme, das stelle ich in letzter Zeit vermehrt fest, sind eine gute Grundlage dafür, dass es sich um eine angenehme Lektüre handelt. Der nächste Sammelband wartet bereits auf dem SUB.

4 von 5 Schauern