Mittwoch, 15. Mai 2024

Alfred Vejchar (Hrsg) "Von Andromeda bis Utopia"


Streift man heute über eine Con, wirkt es so, als seien diese und ähnliche Veranstaltungen schon immer da gewesen. Doch natürlich ist dem nicht so. Der Herausgeber Alfred Vejchar nimmt uns mit auf "Eine Zeitreise durchs österreichische Fandom". Doch man darf sich nicht durch den Untertitel irritieren lassen, denn es geht genauso sehr um das deutsche Fandom, die deutschen Vereine und auch allgemein darum, wie es war, nach 1945 Science Fiction in den Alltag zu integrieren. Denn so leicht, wie wir uns das heute vorstellen, war es damals überhaupt nicht. Erstmal gab es durch die Besatzer Beschränkungen und auch untereinander waren sich die Vereinsmitglieder nicht immer grün, da wurde gespalten, was nicht mehr zusammenpasste, um später vielleicht doch wieder gemeinsame Sache zu machen.
Unterteilt in die Abschnitte: Fanstorys, Autoren & Grafiker, Vereine und Ausklang, kommt sowohl der Herausgeber, als auch mehrere andere Autoren aus dieser Zeit zu Wort und berichten, wie es war, wenn man in der Science Fiction einen Ausgleich zum Alltag fand oder die Science Fiction für manche sogar der Alltag wurde.
Viele bekannte Namen, Zeitschriften, Bücher begegnen uns auf den über 350 Seiten, die mit zahlreichen Fotos und Covern ausführlich bebildert sind.
Manche Anekdote schleicht sich auf die Seiten und die Autoren schaffen es, die Geschichte des Fandom spannend zu erzählen. Manche Rituale des österreichischen Fandom haben es sogar bis in die heutige Zeit geschafft.
Welche das sind, das gilt es beim Lesen herauszufinden.
Für Science Fiction Neueinsteiger eine wahre Fundgrube an Informationen, für Kenner dürften sich manche Lücken beim Lesen schließen.
Eine gelungene Zusammenstellung und gleichzeitig ein Zeitdokument.

4,5 von 5 fliegenden Untertassen

Danke an p.machinery für das Rezensionsexemplar.

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