Es gibt diese Autoren, zu denen man immer wieder zurückkehrt und von denen oder alternativ über die man alles haben muss.
Bei Jane Austen ist es auf Grund ihres kurzen Lebens sehr einfach ihr Gesamtwerk zu besitzen. Schwieriger ist es, die zahlreichen Pastiches oder Bücher über Jane Austen abzugreifen. Nach einiger Zeit und zahlreichen Büchern meint man, nichts Neues mehr zu erfahren, da sich die Bücher ein ums andere wiederholen.
Anders verhält es sich bei diesem Buch:
Susanne Degenhardt, selbst Jane Austen Fan, hat sich mit einem Aspekt in Jane Austens Leben beschäftigt, den ich noch in keinem anderen Sekundärwerk angetroffen habe: Ihrem Glauben.
Dabei ist es eigentlich so naheliegend sich mit Jane Austens Religiosität zu beschäftigen, da ihr Vater Pfarrer war und in der Familie dies eine große Rolle spielte.
In 31 Andachten stellt die Autorin Bezüge zwischen Jane Austens eigenem Leben, ihren Romanen und Passagen aus der Bibel her, um den Lesern in Zeiten der Not eine Stütze zu bieten.
Auch wenn Jane Austen immer versucht, das vermeintlich Gute im Menschen zu sehen, bieten doch gerade die Antagonisten die Situationen an, durch die nicht nur die Protagonisten sondern auch man selbst beim Lesen wachsen kann. Susanne Degenhardt schlägt hier den Bogen zur Realität: Was tun, wenn man wie Emma sich im Eifer des Gefechts im Ton vergreift, was tun, wenn man zurückgewiesen wird? Sich entschuldigen? Weiterkämpfen? Eine Mischung aus Bibelversen, Lebensweisheiten und Zitaten aus den Briefen zwischen Jane Austen und ihrer Schwester Cassandra runden die Andachten in einer treffenden Art und Weise ab, dass einem beim Lesen warm ums Herz wird.
Die wunderschöne Ausmachung des Buches, passende Textschnipsel aus den Romanen und eine durchweg passende Farbgestaltung zeigen zudem, warum es immer wieder eine Freude ist, ein Buch in der Hand zu halten. Es ist ein Genuss mit allen Sinnen.
5 von 5 Andachten
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