Können historische Persönlichkeiten in einer "alternativen" Geschichte unterhalten?
Kurz und prägnant - Ja, sie können.
Während historische Romane darauf abzielen, dem Leser faktisch Geschichte näherzubringen, natürlich mit der einen oder anderen Modifikation, um den Spannungsbogen aufzubauen, geht diese Anthologie mit zwölf Geschichten über Damen aus den verschiedenen Jahrhunderten einen anderen - fantastischen - Weg.
Zwölf Schreiberlinge unterhalten uns mit dieser Anthologie, indem sie mal mehr, mal weniger bekannte Frauen auswählen, um eine Erzählung zu spinnen, die entweder einen wohligen Schauer oder das kalte Grauen hinterlässt, je nach Gemüt.
Manche Geschichten sind dabei so nah an der Realität, das einem beim Lesen erst einmal bewusst werden muss, dass es sich hier um Fiktion handelt, so gut bettet sich die Geschichte in den historischen Kontext ein. Ob einem das beim Lesen wichtig ist, bleibt jedem selbst überlassen, ich empfinde Geschichten, bei denen die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt, als äußerst gelungen.
Dabei unterscheiden sich die Erzählungen in Länge, Ton und Sprache zeitweise merklich voneinander, sodass einem beim Lesen sicherlich die eine oder andere Geschichte besser gefällt. Zusammengefasst ist es eine ansprechende Anthologie, die die Schicksale der Frauen in der Vergangenheit beleuchtet, wenn sie dabei auch ein dunkleres Licht gesetzt werden.
Ein Lesevergnügen der etwas anderen Art.
4 von 5 Annalen
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