Mittwoch, 26. Juni 2024

Christian von Aster "Schnitter, Gevatter und Sensenmann"

So vieles ist im Leben ungewiss, doch der Tod erwartet jeden von uns. Den einen früher, den anderen später. Auf welche Begegnungen man mit dem Tod hoffen oder vielmehr auch fürchten kann, erzählt Christian von Aster in fünfzehn doch sehr verschiedenen Texten.
Denn eins ist der Tod definitiv nicht - gewöhnlich. Jedes Ableben hat seine individuelle Geschichte, die mal traurig, mal lustig oder auch melancholisch sein kann.
Denn eins lässt sich nach dem Lesen sagen, so eng das Thema im ersten Moment gesteckt sein mag, so viele Interpretationen gibt es. 
Da ist der Tod, der ausgetrickst wird, der Tod, der sich entscheidet, den Menschen noch ein bißchen Zeit für Zwischenmenschliches zu gewähren und der Tod, der einen in Sicherheit wiegt, nur um beim letzten prüfenden Blick festzustellen, doch du - genau du - bist heute an der Reihe.
Christian von Aster lässt auch Gesellschaftskritisches anklingen, wenn er von der Vereinsamung im Alter spricht oder wenn man einfach seines Lebens müde ist.
Denn auch die lustigen Geschichten haben zum einen einen wahren Kern und regen ebenso zum Nachdenken an, wie es auch die ernsthaften Texte tun. 
Selten hallen alle Kurzgeschichten einer Anthologie in meinem Kopf nach, einige vergesse ich oft direkt nach dem Lesen, doch schafft es der Autor jede Geschichte in meinem Kopf zu verankern und zu zeigen, jeder Tod ist individuell und keine Massenabfertigung.

5 von 5 Trauerreden

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