Dienstag, 22. September 2020

Arno Strobel "Die App"


Stell dir vor, du sitzt zuhause mit deiner Partnerin und auf einmal schellt dein Handy... 
Dein Chef braucht dich noch für eine ganz dringende OP, leider jetzt, auch wenn es schon spät ist.
Du verabschiedest dich, fährst zur Arbeit und kommst in den frühen Morgenstunden heim.
Stell dir weiter vor, du betrittst die Wohnung. Alles ist still, soll ja auch, denn es ist noch Schlafenszeit, aber es liegt niemand im Bett. Mehr noch, das Bett ist unbenutzt.
Du rennst durch die Wohnung, aber nirgendwo findest du sie. Das Handy leitet dich sofort zur Mailbox weiter.
Du kriegst Panik. Du rufst alle an, die du kennst. Schließlich kommt auch widerstrebend die Polizei und stellt fest, dass ihr Koffer weg ist.
Aus Sicht der Polizei wurdest du verlassen!
Aber ist das so?
Arno Strobel schafft es mit seinem neuen Psychothriller dem Leser wieder eine Gänsehaut zu bereiten. In unserer Zeit wird oft der Spruch gebraucht "Technik, die begeistert", aber was passiert, wenn die Technik manipuliert wird und man nicht mehr die Realität abgebildet, sondern eine Fiktion als Realität angeboten bekommt.
Das Buch "Die App" spielt mit vielerlei Ängsten, Angst verlassen zu werden, Angst, dass dem Partner was angetan wird, Angst, dass einem niemand glaubt.
Arno Strobel spielt mit diesen Ängsten und baut in dem Buch eine Spannung auf, die den Leser nur so durch die Seiten fliegen lässt.
Den Protagonisten dabei zu begleiten, wie er versucht zu verstehen, was passiert ist und dabei zu sehen, wie er immer wieder an seinem eigenen Verstand verzweifelt, zieht den Leser völlig in das Buch.
Und über dem schwebt die ganze Zeit "Die App". Du weißt nicht, was sie alles kann, bis sie alles gegen dich einsetzt...

4,5 von 5 Apps

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