Baden-Baden, 1915.
Der Aether hat die Menschen zu Veränderten gemacht. So sind die beiden Protagonisten Oberkommissarin Tannengrün und Oberkommissar Weiterstätter Katz und Hund.
In siebzehn Kurzgeschichten erzählt Anja Bagus, was es damit auf sich hat, wenn man in die Welt des Steampunks und hier speziell in die Anderswelt katapultiert wird.
Menschen gibt es noch, aber der Aether hat viele verändert. Mal haben sie nur äußere Veränderungen, mal sind auch die Wesenszüge der Tiere übernommen. So ermitteln die beiden Tierveränderten gerne während der Nachtschichten, wenn die "normalen" Kollegen schlafen, in den Bereichen, die mit dem anders sein zu tun haben und so von der vermeintlichen Norm abweichen.
Womit ich schon bei der Kernthematik des Buches bin. Viele der Geschichten drehen sich um das anders sein und die Folgen, die es auf die eigene Person und die direkte Umwelt hat.
In einem Fall verändert sich ein Mann kurz vor seiner Hochzeit. Gerade diese Geschichte zeigt, wie sehr wir als Gesellschaft auf das Äußere reagieren und unsere Vorurteile leben. Wie die Geschichte ausgeht, müsst ihr schon selber lesen, aber es sei gesagt, Steampunk ist für mich bisher eher ein spannendes (Krimi) oder lustiges Genre gewesen. Anja Bagus zeigt, wie viel psychologische Tiefe man dem Steampunk gerade durch die Veränderung mit dem Aether geben kann. Die Geschichten hallen im Gedächtnis nach und die eine oder die andere lassen einen auch Tage später noch nicht los.
Ein Buch, was subtil zeigt, wie viel in unserer Gesellschaft schief läuft und dass es oft die kleinen Dinge des Alltages sind, die uns den Nerv rauben oder uns mit einem Lächeln den Tag genießen lassen können.
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