Jeder Mensch wird von seinen Dämonen gejagt: Erik Donner ist dabei keine Ausnahme.
Noch hat er den schmerzhaften Verlust nicht überwunden und darf im aktiven Polizeidienst nicht tätig sein, als er sich eines Abends in einem kleinen Ort im Erzgebirge wiederfindet. Der Abend endet mit zuviel Alkohol und das morgentliche Erwachen grenzt an einen Alptraum. Das ganze Zimmer ist entstellt und er liegt mittendrin, ohne eine einzige Erinnerung.
Elias Haller kreuzt in seinem siebten Band um Kriminalhauptkommissar Haller verschiedene Krimiansätze miteinander. Zum einen durchlebt sein Protagonist eine einschneidende Krise, ein Cold case wird wieder aufgerollt und die oft zu kurz kommende Polizeiarbeit erhält einen großen Stellenwert in diesem Band. '
Sicherlich kann man diesen Band ohne Kenntnis der früheren Bände lesen. Doch ich empfand es zeitweilig schade, dass die Andeutungen von früheren Begegnungen bei mir oftmals verpufften. Der Krimi zeichnet sich durch ein ganz feines Netz an Informationen aus, dass der Autor ganz dicht um seine Handlung gewoben hat. Ein Verdächtiger hier, ein Denunziant dort, in der Mitte ganze viele Vorurteile und Platzhirschgehabe ziehen die Aufmerksamkeit des Lesers immer wieder auf andere Einzelheiten, dass man versucht ist, den Krimi im Krimi zu suchen und ihn auch auf die eine oder andere Weise zu finden. Denn schon Agatha Christie hat uns gelehrt, dass die Dörfer oft nicht so still sind, wie es oftmals den Anschein hat. Das Böse mag vielleicht ruhen, aber schlafen tut es niemals. Es wartet nur, bis es wieder zuschlagen kann und dann ist es wieder unbarmherzig.
Der Krimi geht beim Lesen in vielerlei Hinsicht unter die Haut, denn er greift so viele menschliche Regungen auf, dass man als Leser sich mancher Finessen erst bei Abschluss des Buches bewusst wird.
4 von 5 internen Ermittlern
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