Ein Genre, das für mich noch ein ziemliches Neuland ist, ist Fantasy.
Bisher habe ich mich immer schwer damit getan, die passende "Welt" für mich zu finden, weil für mich beim Lesen die Handlung und die Welt logisch nachvollziehbar sein muss (jedem das seine 😉).
Umso schöner finde ich es, dass Beatrice mir ihren Erstlingsroman vorgestellt hat, der für mich beides vereint. Fantasy und reale Welt. Da mir ihr Buch und ihre Art zu schreiben gut gefallen hat, möchte ich sie euch heute vorstellen.
Hallo Beatrice Regen.
Wie kamst du zum Schreiben?
Kennst du das, wenn man ein Buch liest, es wirklich richtig gerne mag, alles total toll ist und dann passiert irgendetwas Dummes? Ich glaube mit diesem Gedanken („Also wenn ich das Buch geschrieben hätte, wäre es besser gewesen!“) hat es bei mir angefangen und irgendwie schwingt das auch immer noch bei allen Romanen, die ich schreibe, mit. Damals war ich vielleicht 12 Jahre alt und habe super gerne gelesen, in dieser Phase insbesondere die Fear Street Romane von R.L. Stine und ich glaube, nach dem zwanzigsten Buch dieser Reihe hatte ich das Konzept dann doch schon so weit durchschaut, dass ich die Täter meistens relativ früh richtig identifiziert habe. Da kam dann der Gedanke „Das können wir doch auch“ (Ich habe mich damals mit meinen Schwestern über die Idee ausgetauscht) dazu und so habe ich angefangen, meinen ersten Roman zu schreiben, damals noch auf dem Uralt-PC, den mein Papa im Arbeitszimmer stehen hatte. Ich war auch wirklich ziemlich zufrieden mit dem Roman und den Charakteren – leider hatten wir dann irgendein Problem mit dem Computer und gerade als ich das letzte Kapitel angefangen hatte, wurde die Datei gelöscht (Ich hatte natürlich keine Sicherungskopie). Das war zwar ziemlich frustrierend, das Schreiben hatte mir aber so viel Spaß gemacht, dass ich irgendwann trotzdem wieder angefangen habe – mit dem Genre Fantasy. Und letztes Jahr (sind ja nur etwa 17 Jahre später 😃) war ich mit einem Roman dann ja tatsächlich auch so zufrieden, dass ich ihn veröffentlicht habe 😊
Welche Figur aus "Die Liebe des Schwarzmagiers" ist dir am meisten ans Herz gewachsen?
Das ist ziemlich leicht zu beantworten und du wirst es dir vermutlich (so wie jeder, der das Buch gelesen hat) denken können – John. John ist nämlich einer dieser Charaktere, die ich geschaffen habe, weil ich sie in anderen Romanen „vermisst“ habe. Er ist mächtig, selbstbewusst und hat eine dunkle Seite. Klingt eigentlich gar nicht so außergewöhnlich, oder? Ich weiß, es gibt gerade in der Fantasy oft diese düsteren Charaktere, die klassischen Bad Boys, die am Anfang so unnahbar wirken und dann am Ende doch zu dem liebenswerten Helden werden. Oft (nicht immer) finde ich diesen Wandel aber etwas unrealistisch. John hingegen bleibt sich selbst treu. Er ist schon am Anfang nicht wirklich bösartig, aber hat eben diese dunkle Seite, die nun einmal wie seine magischen Kräfte zu ihm gehört – und das führt dann natürlich zu Problemen, mit denen man wohl realistischerweise rechnen müsste, wenn man sich – wie Diana – in einen solchen Charakter verliebt.
Wie bist du bei deinem Buch dazu gekommen, die Geschichte in zwei Welten spielen zu lassen?
Auch wegen John. Er sollte ja nicht einfach nur böse sein. Dass er aus einer anderen Welt mit anderen Moralvorstellungen kommt, macht es (hoffentlich) leichter, ihn zu verstehen. Trotzdem wollte ich eben auch darauf aufmerksam machen, wie es denn wäre, wenn solch ein Charakter hier bei uns in unserer Welt wäre. Irgendwie fällt es ja in Buch- und Filmwelten oft leicht, den Helden zu verzeihen, wenn sie z.B. ihre Feinde töten. Wenn man das Geschehen dann aber in unsere Welt holt, ist ein Mord doch eher unverzeihlich. Also: Wie soll Diana denn nun darauf reagieren, dass John einen Freund von ihr tötet – und wie geht sie damit um, dass sie theoretisch wusste, dass er in seiner Welt schon getötet hat? (Übrigens finde ich es wirklich super interessant, wie da die unterschiedlichen Meinungen der Leser über Dianas Verhalten sind. Manche Leser hassen sie ja fast schon dafür, wie sie mit John umgeht. John hassen die Leser meistens nicht 😃).
Natürlich sind noch weitere Gedanken in diese Zwei-Welten-Idee geflossen wie: In den meisten Zeitreise-Romanen/Filmen reist eine Person von unserer Zeit in die Vergangenheit, wie wird es denn wohl für jemanden aus der Vergangenheit sein, wenn er hier landet und dann auch noch ganz bewusst?
Bisher gibt es nur ein Buch von dir. Planst du bereits ein weiteres?
Ja! Auf jeden Fall. Und nicht nur eins. Ich schreibe nicht nur gerne, ich freue mich auch sehr über die Reaktionen auf meine Geschichten und auf meine Charaktere. Allerdings brauche ich relativ lange, bis ich so zufrieden mit einem Roman bin, dass ich ihn auch veröffentlichen möchte. Und da der Veröffentlichungs-Prozess auch etwas Zeit in Anspruch nimmt, wird es dieses Jahr eher nichts mehr. Ich hoffe aber, dass der nächste Roman dann nächstes Jahr erscheint. Ich kann schon einmal sagen, dass der nächste Roman ebenfalls ein Low Fantasy Roman sein wird. Und auch dabei werden die Abgrenzungen zwischen Gut und Böse fließend sein.
Was reizt dich daran einen Fantasyroman zu schreiben?
Das Unvorhersehbare. Insbesondere in der Low Fantasy, in der man sich zunächst in einer „normalen“ Welt zu befinden glaubt. Und dann kann eben doch so viel passieren. Außerdem kann man die Fantasy so schön mit allen anderen Genres verknüpfen und kann durch das Übernatürliche immer etwas „Besonderes“ hinzufügen. Ich hoffe, das ist mir auch in „Die Liebe des Schwarzmagiers“ gelungen, mit einem Magier der so mächtig wäre, die ganze Welt zu zerstören und der andererseits trotzdem auch mit Liebesproblemen zu kämpfen hat.
Vielen Dank für die erste Fragerunde. Nächsten Donnerstag geht es weiter. Ich hoffe, ihr seid dabei.
In
der Zwischenzeit könnt ihr euch aber gerne auch schon selber
informieren. Hier sind die entsprechenden Links zu Beatrice Regen:
http://www.beatrice-regen.de/
http://www.beatrice-regen.de/
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