Dienstag, 21. Dezember 2021

Agatha Christie "Die Mausefalle"


"Drei blinde Mäuse,
  drei blinde Mäuse,
  Ha, wie sie rennen!
  Ha, wie sie rennen!"

Wie könnte eine Geschichte mit dem Titel "Die Mausefalle" anders beginnen, als mit einem alten, englischen Kinderreim?
Die Geschichte, die sich auf gerade einmal 126 Seiten zuträgt, ist schnell umrissen. Molly und Giles Davis haben gerade ihre Pension im Monkswell Manor eröffnet, als ein schwerer Schneesturm durch die Lande zieht und den ersten drei Gästen die Anreise doch sehr beschwerlich macht. Während der Vorbereitungen hört Molly, dass eine Frau in der Culver Street umgebracht wurde und der Mörder auf der Flucht ist. 
Nach und nach treffen die Gäste ein und die Radiodurchsage ist schon vergessen, als ein Polizist sein Kommen ankündigt. Alle Personen in Monkswell Manor sind in Gefahr, denn der Mörder hat eine entsprechende Warnung hinterlassen. 
Der Schnee fällt und fällt und fällt und plötzlich ist das Telefon.... tot.
Ja! Kurz und knackig, ja! Bei dieser Geschichte handelt es sich um das bekannte Theaterstück, dass seit 1952 bis zum Ausbruch der Covid-19-Pandemie über 28.000 Mal aufgeführt wurde. Der kurze Whodunit, der auf Wunsch von Queen Mary 1948 zu ihren 80. Geburtstag konzipiert wurde, erfreut sich bis heute einer großen Beliebtheit.
Es handelt sich hierbei weder um einen Fall von Hercule Poirot noch um einen Fall von Jane Marple, sondern das Theaterstück kommt ohne einen festen Detektiv aus. Für die Buchform wurde das Theaterstück angepasst, sodass der Leser einen reinen Text und kein Theaterskript liest, was für mich den Lesefluss sehr erleichert.
Der Kriminalfall ist gut durchdacht und wie bei Agatha Christie üblich, ist man als Leser immer auf der Suche danach, welcher der ganzen Verdächtigten letztlich der Mörder gewesen sein soll.
Durch Schnee und Eis wird die Geschichte zusätzlich zu dem Whodunit auch noch zu einem locked-in-mystery. 
Ein Lesevergnügen für die kleinen grauen Zellen.

4,5 von 5 Mäusen

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