Seiten

Donnerstag, 30. September 2021

Christine Féret-Fleury "Das Mädchen, das in der Metro las"


Mon Dieu.

Jetzt kann ich mich wieder erinnern. Franzosen und ich, das passt nicht.
Ein Buch mit Schokoladenglasur braucht für mich nicht noch ein Glitzertopping.
Aber mal der Reihe nach.
Französische Autoren haben in meinen Augen eine spezielle Art Bücher zu schreiben. Sie zeichnen sich zum einen durch große Gefühle aus und zum anderen finde ich, geschieht in den Büchern selten das, was man anhand des Titels und der Inhaltsangabe vermuten mag.
Juliette sitzt jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit in der Metro und beobachtet ihr vermeintlich fremde Menschen beim Lesen. Doch sie sind für sie nicht wirklich fremd, da Lesende sich untereinander nie fremd sein können. Jeden Morgen sitzen die gleichen Personen an den gleichen Plätzen und studieren oftmals auch die gleichen Bücher. Bücher geben Juliettes Leben Farbe und die Geschichten erhellen ihr tristes Leben.
Doch von einem auf den anderen Tag wird ihr Leben auf den Kopf gestellt, als sie zwei Stationen vorher aussteigt und Soliman und seine Kuriere kennenlernt.
Auf 176 Seiten wird Juliettes Leben immer wieder von neuem durchgeschüttelt und immer wenn sie meint, sie hätte sich alles verarbeitet, bricht etwas Neues in ihr Leben ein. Wann ist sie wirklich glücklich, wann hat sie ihr Leben wirklich in der Hand.
Das Buch ist natürlich auch eine Hommage an die Liebe zum Buch, doch ist es auch die Reise zur Selbstfindung von Juliette. Eine gewisse Melancholie zeichnet sich im Buch ab, die man als Leser bei einem fröhlichen Cover und einem entsprechenden Titel nicht vermutet hätte und dies ist auch mein Knackpunkt.
Die Geschichte ist solide, die Sprache manchmal ein wenig gestelzt, aber es nicht die Geschichte, die ich auf Grund von Cover und Titel erwartet hätte. Weshalb mir das Buch nicht so gefiel. Die Freude am Lesen und am Bücher sammeln kommt selten zwischen den Zeilen hervor, im Gegenteil manchmal werden die Bücher auch als etwas Belastendes dargestellt, ein Gedanke, der mir völlig unverständlich ist.
Alles in allem, für mich gibt es erstmal kein französisches Buch mehr. Non.

3 von 5 Metrostationen

Mittwoch, 29. September 2021

Michael Linnemann "Das Giftspiel"


Summer in the City.
Frankfurt schwitzt.
In einem Rekordsommer kommt es in Frankfurt zu einer Mordserie der besonderen Art. Die Opfer scheinen zufällig ausgewählt zu sein und sterben in ihren Wohnungen durch ein außergewöhnliches Gift. Was noch viel beängstigender ist, ist das Tempo, dass bei den Morden vorgelegt wird. Die Morde passieren in so kurzer Zeit, dass die Kommissare Winter und Herz, sowie ihre Kollegen von der Spusi, der KTU und der Rechtsmedizin alle Hände voll zu tun haben, um mit dem Mörder Schritt halten zu können. Denn man kann nie wissen, wann er wiederzuschlägt.
Als die beiden Ermittler schlussendlich einen Verdächtigen in Untersuchungshaft sitzen haben, scheint es, als wäre es alles im grünen Bereich, doch dann geht das Morden von vorne los. Schuldig wirkt auf einmal jeder und keiner kann sich an einen solchen Fall erinnern, wo selbst die nahestehenden Personen in Verdacht geraten.
Michael Linnemanns zweiter Krimi um die Kommissare Winter und Herz wirkt wie ein klassischer Agatha Christie Krimi. Immer wieder präsentiert er dem Leser eine neue Fährte, immer wieder gibt es ein überraschendes Element, was den Leser in seiner vorgefertigten Meinung wanken lässt. Ist man doch auf dem Holzweg? Oder ist die neue Spur eine Finte?
Psychologisch so wunderbar durchdacht und bis zur letzten Seite fordend lässt sich das Buch auf Grund seiner Sprache zwar zügig lesen, allerdings merkt der Leser, dass mit jeder Seite sich die eigenen Zahnrädchen weiterdrehen und versuchen in der schieren Maße an Informationen, jene herauszufiltern, die letztlich maßgeblich sind. Doch wählt man wirklich die richtigen Informationen?
Es handelt sich bei "Das Giftspiel" allerdings nicht um einen Psychothriller, das sei hier noch erwähnt, sondern um einen Krimi, der richtig ausgeklügelt ist, sodass man teilweise die physische Sommerhitze der Kommissare im eigenen Kopf spüren kann, wenn man selbst versucht den Täter zu ermitteln.
Einer der besten Krimis, die ich dieses Jahr gelesen habe.
Man kann diesen Band lesen, ohne den ersten Band zu kennen. Ich persönlich lerne Kommissare gerne mit ihrem ersten Buch kennen, aber das ist ja bekanntlich eine Geschmackssache. 😊
Danke an Michael Linnemann für das Rezi-Exemplar.

4,5 von 5 Fröschen

Dienstag, 28. September 2021

BLOGGER WANTED: Räubertochter76

◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠

Steckbrief:

User: Buchblog: lauschige-lesezeit.de/
         Auf Lovelybooks und Instagram: Raeubertochter76
Alter: 45
w/m/d: w
Lieblingsgenre: ...hab ich nicht, ich lese je nach Stimmung wirklich alle Richtungen, am häufigsten aber wohl die guten alten Kriminalromane.
Lieblingsautor: Dann bleibe ich mal beim Krimi: Agatha Christie
 

Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Da ist aus der Not eine Tugend geworden 😉
Als mich 2018 eine missglückte Nachbehandlung meiner Knie-OP mehrere Monate ans Sofa fesselte, habe ich so viel gelesen, wie noch nie in meinem Leben. Da ich aber nicht in meiner Buchhandlung stöbern konnte, suchte ich nach Alternativen, um neuen Lesestoff zu entdecken und stieß auf die Community bei Lovelybooks. Das war für mich die reinste Offenbarung, denn ich wähnte mich lange Zeit allein als "verrückte Bücherratte". Niemand in meinem Umfeld konnte meine Lesesucht nachvollziehen oder verstehen. Mir gefiel der neugewonnene Austausch mit Gleichgesinnten und bald fing ich an, Kurzmeinungen einzustellen. Es folgten Rezensionen und Leserunden. Dann entdeckte ich Instagram und darüber wiederum einige Bücherblogs. Gleichzeitig begannen Familie, Freund:innen und Kolleg:innen, mich immer öfter um Buch-Tipps zu bitten. Und da ich mittlerweile meine ersten Gehversuche mit Beiträgen und Stories auf Bookstagram gemeistert hatte (ich bin ja noch im Pre-Internet-Zeitalter aufgewachsen;-)), war der Schritt zum eigenen Blog gar nicht mehr so weit. Vor allem hatte (und habe) ich so viele buchige Ideen und Projekte im Kopf, dass mir Lovelybooks & Co nicht mehr gereicht haben. Wie bspw. den mörderischen Adventskalender (https://lauschige-lesezeit.de/agatha-christie-adventskalender/), für den ich 2019 24 Hercule Poirot bzw. Miss Marple Krimis gelesen und bewertet habe, oder die literarische Weltreise (https://lauschige-lesezeit.de/literarische-weltreise/), die ich begann, als uns Covid-19 in der realen Welt die Möglichkeit nahm, fremde Länder zu entdecken.


Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Das war (natürlich 😊) „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren. Mit der Oberstufe und den dazugehörigen, für das Alter jedoch uninteressanten, Pflichtlektüren kam eine bis zur Ausbildung andauernde Leseflaute. Dann empfahl mir eine Berufsschulfreundin "Wie ein einziger Tag" von Nicholas Sparks und drei Pakete Taschentücher später war meine Leseliebe zurückgekehrt.

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Bis vor einigen Jahren habe ich keine historischen Romane gelesen. Zwei Fehlversuche mit der „Päpstin“ (Donna Woolfolk Cross) und den „Säulen der Erde“ (Ken Follet) waren wohl die Ursache. Dann ist mir aufgrund des wundervoll gestalteten Covers und der Tatsache, dass es in dem Roman um eine Bücherliebhaberin geht, „Animant Crumbs Staubchronik“ (Lin Rina) in die Hände gefallen und hat die Tür zu historischen Romanen wieder aufgestoßen (und die 5 Sterne redlich verdient!). Die Weingut-Trilogie von Marie Lacrosse sowie die immer mehr aufkommenden „Romanografien“ – also Bücher, die auf dem Leben einer wahren historischen Person beruhen, aber aus dramaturgischen Gründen etwas ausgeschmückt werden – haben die Tür dann aus den Angeln gehobenJ. Darunter bspw. „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ (Caroline Bernard) oder „Madame Curie und die Kraft zu Träumen“ (Susanna Leonard).

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Einen wirklich authentischen Leseeindruck zu vermitteln – idealerweise möglichst unterhaltsam 😊 Ich möchte meinen Blogbesucher:innen eine Idee geben, ob das Buch vielleicht auch etwas für sie wäre. Aber gerade bei Büchern, aus denen man viel mitnehmen kann, und die mir daher besonders am Herzen liegen, bin ich mir nicht immer sicher, ob ich meine Begeisterung schlüssig begründen konnte. An diesen Rezensionen sitze ich dann immer besonders lange.

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Im Sinne eines Wohlfühlbuches? – Siehe Frage 3;-)
Außerdem gibt es natürlich einige Bücher, die ich für sehr wichtig halte, wie bspw. „Meine dunkle Vanessa“ (Kate Elizabeth Russel), „Unsichtbare Frauen“ (Caroline Criado-Perez) oder aufgrund der aktuellen Lage in Afghanistan: „Nur wenn Du allein kommst“ (Souad Mekhennet).


Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Diese Frage würde ich gern zweiteilen:
Zum einen bekomme ich über Instagram und Blogs Buchideen für meinen Wunschzettel. Außerdem sehe ich mir gern die Verlagsvorschauen an. Gute Empfehlungen liefern auch entsprechende Podcasts. Last but not least stöbere ich natürlich furchtbar gern durch Buchhandlungen, wo ich mich primär von schönen Covern und interessanten Klappentexten ansprechen lasse. Aber auch im Gespräch mit meinen Lieblingsbuchhändler:innen erhalte ich tolle Tipps.

Doch bevor ich ein Buch anfrage oder kaufe, lese ich es immer an. Nur wenn ich mich dann zwingen muss, wieder aufzuhören, darf es bei mir einziehen.

Trotzdem wächst mein SuB natürlich schneller als ich Lesen kann. Das macht aber eigentlich nichts, da ich gern eine Auswahl an Lektüren verschiedenster Genre im Haus habe. Das bringt es (leider?) mit sich, wenn man außer Kinderbüchern und Horror alles liest. Zu welchen Buch ich letztendlich greife, hängt dabei sowohl vom vorangegangenen Buch, meiner Stimmung, der Jahreszeit und dem Wetter ab.

Habe ich bspw. gerade einen herbstlichen Krimi beendet und es wird unverhofft so kalt, dass ich den Kamin anmachen muss; es ist Wochenende und ich habe Zeit, mich mit meiner Katze auf’s Sofa zu Kuscheln, würde ich vielleicht zu „Schneetänzer“ (Antje Babendererde) greifen, wenn ich es nicht schon gelesen hätte;-).

Oder im Urlaub: Da lese ich gern etwas über oder aus dem Land, das ich bereise. Ich komme gerade aus Italien zurück, wo ich den neuesten Commissario Brunetti (Donna Leon), „Nonna“ sowie „Piccola Sicilia“ (Daniel Speck) gelesen habe.


Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Nein, ich schaue mir gern jede Empfehlung an, aber wenn mich Cover, Klappentext und die ersten 20 Seiten nicht überzeugen können, lese ich nicht weiter. Und selbst wenn das Buch diese Hürden genommen hat, kann es sein, dass ich es noch abbreche. Das Leben ist einfach zu kurz für unpassende Bücher.


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

            ◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡

Sonntag, 26. September 2021

Mike Ashley "Sherlock Holmes und der Fluch von Addleton"


Ist euch schon aufgefallen, dass ihr immer unterschiedlich lest? Wenn ihr einen Text auf der Arbeit lest, lest ihr ihn anders, als wenn ihr ihn in der Freizeit lest. Nochmal anders lest ihr ihn, wenn es sich um ein Sachbuch handelt oder um eine Geschichte. Richtig?
Doch wie habe ich diese Anthologie gelesen? Unter der Obhut von Mike Ashley haben sich 1997 26 Autoren zusammengefunden, um diese Anthologie zusammenzustellen. 26 Geschichten, alle unterschiedlich und doch haben sie alle eins gemeinsam. sie huldigen Arthur Conan Doyles Figur Sherlock Holmes.
Als herangehende Herausgeberin einer eigenen Anthologie, wie lese ich so ein Werk? Lese ich es aus der Sicht eines Sherlock Holmes Fans? Oder lese ich es der Sicht der Herausgeberin? Hätte ich genau diese Geschichten für gut befunden? Hätte ich die eine oder andere weggelassen? Hätte ich das Buch genauso aufgebaut?
Was mir richtig gut gefallen hat, ist die Aufteilung der Geschichten nach Jahrzehnten. Mike Ashley hat zu den Geschichten kleine Texte geschrieben, die die verschiedenen Jahrzehnte und ihre neuen Geschichten miteinanderverbindet und zeitgleich lässt er sich nicht nehmen, die originalen Geschichten zu benennen und sie in Bezug zu den neuen Geschichten zu stellen.
Eine kleine Einführung zu Beginn, eine Chronologie und Bibliographie zum Schluss bilden einen Rahmen um die Geschichten und setzen die klassischen Geschichten mit den modernen in Verbindung.
Doch was "können" die modernen Geschichten? Nun, vorab gesagt, es gibt keine Geschichte, welche wirklich schlecht ist weder inhaltlich noch stilistisch. Hier nun scheiden sich allerdings die Geister, denn die Frage ist nun, was will man als Leser lesen? Will man den drölfzigsten Fall, in dem Sherlock Holmes eine vermisste Person sucht oder einen geheimnisvollen Brief erhält? Will man wieder etwas darüber lesen, dass Mycroft, wenn er mal seinen Körper aus dem Diogenes Club schiebt, besser in der Deduktion ist als Sherlock. 
Hier gibt es kein richtig oder falsch. Hier ist es jeder individueller Leser und jeder einzelne Sherlock Holmes Fan, der das für sich entscheidet. 
Die meisten der Geschichten in dieser Anthologie sind nah am Kanon, aber ein paar trauen sich heraus aus der "Sicherheit", wagen ihre eigene Darstellung des Sherlock Holmes und seines eigenen Falles. Hier gibt es kleine literarische Perlen unter den Kurzgeschichten zu entdecken, man muss sie nur finden. Also ran an die Lupe, den Earl Grey eingeschüttet, eine Pfeifchen angezündet und es sich im Sessel bequem gemacht, um weitere Abenteuer des deduktiven Genies zu entdecken.

Mittwoch, 22. September 2021

Ulf Schiewe "Der Attentäter"


Historische Romane sind für mich immer ein ganz besonderes Genre. Nicht gänzlich frei in der Handlung, da sie ja oftmals tatsächliche Ereignisse als Grundlage haben, müssen sie den Spagat zwischen Realität und Fiktion schaffen. Dabei muss der Leser sich im Gegensatz zu einem Sachbuch unterhalten fühlen und zugleich darf der Autor nicht zuviele eigene Ideen einfließen lassen. Es heißt Geschichte lebendig und erlebbar zu machen, seine eigene Vorstellung dieser Zeit dem Leser nahezubringen und beim Leser das Interesse zu wecken, sich mit der Zeit ausführlicher zu beschäftigen. Sicherlich gibt es in der Qualität der historischen Romane wie bei den Lokalkolorit-Krimis große Unterschiede und je nach Zeit ist der historische Kontext dankbarer für einen Roman oder auch eben nicht.
"Der Attentäter" erzählt die letzten Tage vor dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28.06.1914. Die Welt und speziell Europa ist gespalten. Zahlreiche Kriege und Gebietsübernahmen haben Europa zu einem Flickenteppich der Kulturen werden lassen und mehrere kleine Ethnien fühlen sich von ihren Machthaber unterdrückt. Gerade die Serben fühlen sich nach den Jahren der Fremdherrschaft gedemütigt und die Organisation "Schwarze Hand" will sich für die Freiheit der Serben einsetzen um das Joch der Unterdrückung zu durchbrechen. Da kommt der Besuch des Thronfolger gerade recht. Von Belgrad aus wird die Planung des Attentates vorgenommen und die Welt wird danach nicht mehr so sein, wie sie vorher war.
Die Geschichte wird aus Sicht der verschiedenen Beteiligten erzählt. Mal aus Sicht des Thronfolgers und seiner Frau, mal aus Sicht der Attentäter, mal aus Sicht des fiktiven Charakters Rudolf A. Markovic, der als Major beim österreichisch-ungarnischen Geheimdienst in Saravejo arbeitet und dem Leser Einblicke, in die Geheimdienst- und Polizeiarbeit gewährt. Die Kapitel sind nach den Tagen vor dem Attentat unterteilt und werden eingeleitet durch Zeitungsartikel aus der damaligen Zeit.
Sprachlich und geschichtlich wird dem Leser einiges abverlangt und ein bisschen Vorwissen zu dem Thema macht sich definitiv bezahlt, da Ulf Schiewe in seinem Buch sehr viel Wert auf Details und Abläufe legt.
Ein historischer Roman, der diesen Titel wirklich verdient, weil er den oben genannten Spagat mit Bravour schafft. 

5 von 5 Attentätern

Dienstag, 21. September 2021

BLOGGER WANTED: lostplacebook

◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠

Steckbrief:

User: instagram.com/lostplacebook/
Alter: 39
w/m/d: männlich
Lieblingsgenre: Thriller/ Horror
Lieblingsautor: Chris Carter, Fitzek, Ethan Cross
 

Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Das war tatsächlich durch die erste Pandemiephase. Da habe ich mich getraut den Weg auf Bookstagram zu wagen. Das Konzept war schnell klar und ab dann gab es kein halten mehr :-)
Es war die Beste Entscheidung und möchte den Kontakt mit Bloggern und Autoren nicht mehr missen. Für mich ist es eine Art Kunst und Hobbie zusammen. Und wenn man dann noch jemandem Anreize für neue lesenswerte Bücher schafft, bin ich schon zufrieden :-)
 
Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
In meinem Fall ist es die Lokation. Ich insziniere ja meine Bücher gern in Lost Places und dafür muss man auch viel rumkommen, dabei auch immer wieder was neues entdecken. Das fordert viel Vorarbeit und Planung. Die Bilder entstehen oft weit vor dem eigentlichen lesen. Daher wird die wahl der Bücher immer vorab entschieden, die ich persönlich lesen möchte. Da es aber auch ein Hobbie von mir ist Lost Places zu fotofrafieren, verbinde ich beide Hobbies einfach. Es macht halt Spass. Bei der Rezension bin ich dabei immer ehrlich und versuche so wenig wie möglich zu spoilern.
 
Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
"Der Erlkönig" . Das Buch ist einfach der Wahnsinn und man hat danach direkt Gesprächsbedarf :-) Ein Psychotriller mit etlichen Wendungen :-) Das Buch bleibt im Kopf.

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Die Geschichte muss mich ansprechen und ja auch das Cover ist bei mir irgendwie wichtig. Wenn beides passt und es mich anlacht, dann wird es gekauft. Oft habe ich da meine innere Stimme, die mich da leitet. Neuheiten von meinen Lieblingsautoren, werden meistens blind gekauft.

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Nein, das würde ich nicht, da man sich immer noch mit dem identifizieren sollte, was man postet und nicht nur, weil ein Verlag etwas verkaufen, oder puschen will.

Bei Freunden gebe ich gerne eine Chance, da es auch überschaubar ist, nicht viele in meinem Umkreis lesen :-)

Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Das war zu allererst die gute Kat von Abour, mit ihrem Thriller "Vindicta". Die Geschichte hat mich direkt gepackt und sie hallt bis heute nach. Aber auch einige andere tolle selfpublisher Autoren, wären mir ohne Bookstagram gar nicht aufgefallen. Das Entdecken neuer Autoren und ihren Geschichten, macht das Ganze aus. Und mit ein bisschen Glück auch der Kontakt mit den Autoren :-) Das schätze ich sehr.

Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Ja, jedes Buch was ich aktuell aktiv lese, wird auch rezensiert. Ausser die SUB Leichen, aber ich arbeite daran den Berg abzuarbeiten  :-) Bei kleinen Ausnahmen, die es nicht in einen Feed schaffen, mache ich aber zumindest eine Kurzrezension.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
Das war aktuell Sebastian Fitzeks " Der erste letzte Tag ". Es war einfach eine Qual. Der kindhafte Schreibstil und der aufgesetzte Humor, war einfach drüber. Jegliche ernste Themen wurden durch den Schreibstil sofort kaputt gemacht, wärend die Aussage vom Buch fraglich bleibt . Leider wirklich keine Empfehlung. 
 
 
Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

            ◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡

Montag, 20. September 2021

Christoph Heiden "Sünderblut"


Wer sündigt, gehört bestraft. Doch was ist Sünde oder wer hat das Recht eine Bestrafung durchzuführen? Wer darf einen anderen Menschen richten oder alternativ auch entscheiden, ob dem Menschen die Sünden erlassen werden? Kann ein Mensch Buße tun und bereuen? Oder ist Schuld unvergänglich und nur durch das Blut des Sünders kann die Schuld wirklich getilgt werden?
Henry Kilmer hat seiner Heimat Berlin den Rücken gekehrt, um nunmehr seinen Polizeidienst bei der Polizei Jena zu absolvieren. Mit einer Last aus der Vergangenheit auf den Schultern versucht er seinen Job gewissenhafter und genauer zu machen als jeglicher andere Polizist. Was seine Kollegin Linda teilweise in den schieren Wahnsinn treibt. Henry kann nicht abschalten, nimmt Arbeit mit nach Hause und versucht aus den kleinsten Details Zusammenhänge herzustellen, um seine Fälle abzuschließen, denn ein Versagen kommt für ihn nicht in Frage.
Als kurz hintereinander zwei Menschen verschwinden, verbeißt Henry nahezu in den Ermittlungen und kann außer an diese Fälle an nichts anders mehr denken. Immer wieder drehen sich seine Gedanken um diese Personen und er schreckt auch nicht davor zurück, die Vorgaben der Polizei zu umgehen, um an weitere Ermittlungsergebnisse zu kommen. Doch zu welchem Preis?

"Sünderblut" ist der erste Fall um Henry und Linda und auch der Debütroman von Christoph Heiden. Er nimmt den Leser mit in eine Welt, in der Menschen für das büßen müssen, was sie anderen angetan haben, doch ermittelt in dem Fall nicht die Polizei sondern eine dem Leser unbekannte Person und lässt die Personen für ihre Taten büßen.
In Rückblenden wird der Leser an das ausschlaggebende Ereignis herangeführt und eine direkte, unverschnörkelte Sprache lässt den Leser teilweise erstaunt zurück, wenn man sieht, was Menschen anderen Menschen antun und das noch vor sich selber rechtfertigen können.
Man braucht etwas länger um mit den Personen warm zu werden, doch sicherlich spiegelt das auch unsere täglichen Erfahrungen wider, bei denen man auch nicht mit jemandem Menschen sofort gut Kirschen essen kann.
Henry ist für mich die Hauptfigur, die man am meisten versucht zu verstehen. Bei anderen gelingt es mir bis zum Schluss nicht, was aber definitiv ihrer Rolle zufällt und ihrer Funktion im Buch.
Ein Krimi, der einen über Recht und Unrecht sinnieren lässt und die Frage aufwirft, ist überhaupt irgendein Mensch ohne Sünde?

3,5 von 5 Sünden

Freitag, 17. September 2021

Gunnar Schwarz "Das Flüstern der Puppen"


Eigentlich hätte ein weniger aufreibender Start in der neuen Polizeitruppe Lena ganz gut getan, die letzten Monate haben an ihren Nerven gezehrt und sie könnte ein bißchen weniger Aktion in ihrem Leben brauchen. Doch da hat sie die Rechnung ohne die flüsternden Puppen gemacht. Denn an ihrem ersten Tag gibt es einen brutalen Mord und sie muss direkt ins kalte Wasser springen.
Doch damit nicht genug, fällt es ihr schwer die neuen Kollegen einzuschätzen, denn obwohl ihr neuer Partner Henning im ersten Moment sehr nett zu sein scheint, lästert er vermeintlich mit den anderen teilweise zwielichtigen Kollegen, sobald sie nicht im Raum ist. Von dem cholerischen Chef sei hier erstmal nicht die Rede. 
Doch auch im Privaten schaut es nicht gut aus, die gemietete Wohnung ist ein Fiasko und Nils, der Freund der zuhause auf Kosten ihres Vaters Karriere macht, belagert sie mit Vorwürfen wegen der Fernbeziehung. 
Rundherum eine Situation, die man keinem Menschen wünscht, doch das ist alles noch rein gar nichts, wenn man über die Päckchen Bescheid weiß, die sie kurze Zeit später erhält.

Gunnar Schwarz schafft es in seinem zweiten Thriller dem Leser vor Augen zu führen, was es heißt, wenn man nicht mehr weiß, auf wen man sich verlassen kann. Die Neue, von der man noch so rein gar nichts weiß oder doch auf die alten Hasen, mit denen man schon Jahre zusammenarbeitet? Denn eins ist klar, es geht bei den Ermittlungen nicht mit rechten Dingen zu und Manipulation scheint das Maß aller Dinge zu sein.
Gunnar Schwarz säht beim Leser fortwährend Zweifel, ob dieser oder jener Charakter gut oder böse ist und es stellt sich im Laufe des Buches des Öfteren die Frage, gibt es überhaupt Gut und Böse oder ist alles eher eine unterschiedliche Abstufung von Grau und manche sind nur unschuldiger als andere?
Rache, Wut, Manipulation, Selbstsucht, Lüge, Betrug, Täuschung, alles spielt in diesem Thriller zusammen und das schiere Ausmaß der Vergeltung lässt den Leser teilweise mit Entsetzen zurück. Denn die Frage bleibt, wann flüstern die Puppen so laut, dass der Täter erwacht?

Danke an FeuerWerke Vorableserclub für das Rezi-Exemplar.

4,5 von 5 Puppen

Mittwoch, 15. September 2021

Michael Linnemann "Glatteis"


Tatort: Frankfurt am Main, Studentenbude
Opfer: Jessika Zobel
Täter: ?

Als Claudia Winter und Jonas Herz zu besagten Tatort beordert werden, sind sie sich noch einig, dass sie in ihrer elfjährigen Zusammenarbeit schon so einiges gesehen haben und dass ihr Vorgesetzter maßlos übertreibt, wenn er davon spricht, dass diese Tat etwas besonders Schreckliches gewesen sein soll. Woher wolle er das denn bitte wissen, er ist ja so gut wie nie vor Ort und macht den beiden nur Vorhaltungen, wie sie ihren Job zu machen haben. Doch er schien wohl einen siebten Sinn zu haben, denn Jessika Zobel ist nicht nur tot, sondern der Mörder hat ihr Körper auch noch nach dem Tod misshandelt. 
Zwar sind beide Ermittler von der Brutalität der Tat betroffen, doch schon kurz darauf ist ihr Spürsinn geweckt, als sie auf der Stirn eine vermeintliche "1" erkennen wollen. Soll dies erst der Anfang sein? Oder ist es doch Zufall?

Eine Krimi der etwas anderen Art. Sicherlich wird anfangs erwähnt, dass der Krimi in Frankfurt am Main spielt und hier und da werden auch einige Straßennamen angebracht, aber für die Geschichte ansich spielt die Stadt eine ziemlich untergeordnete Rolle. Dieser Krimi besticht durch das Zusammenspiel der beiden Kommissare Winter und Herz. Nicht nur zeigt der Autor auf, wie es hinter den Kulissen hergehen kann, wenn die Nerven auf Grund von Stress, Schlafentzug, Geltungsdrang und Befangenheit bei den Kommissaren blank liegen, nein, er steigt auch in das Privatleben der beiden Kommissare ein und zeigt, was es heißt mit einem Kommissar zusammenleben zu "müssen". Ungeregelte Arbeitszeiten, die latente Gefahr im Job verletzt zu werden, der Drang immer Recht haben zu wollen und letztlich wenig Zeit für den Partner zu haben, zeichnen bei den beiden Kommissaren die Beziehungen aus. 
Auch untereinander sind sie trotz ihrer langjährigen Zusammenarbeit oftmals rau im Ton, da sie immer wieder die psychologischen Komponenten der Tat gegeneinander abwiegen und beide auf ihre Art den Täter fassen wollen.
Eine prägnante Sprache mit eigenen Sprachmustern für die Hauptcharaktere, kurze Kapitel mit eingestreuten Gedanken des Mörders lassen den Leser nur so durch die Seiten fliegen, da der Autor es darauf anlegt, den Leser immer wieder zu täuschen. Wer war denn nun der Mörder und wann hatte er die Gelegenheit? War es das perfekte Verbrechen?
Ein Katz und Maus Spiel bis zu den letzten Seiten, immer wieder mit der Frage im Hinterkopf, wer täuscht gerade wen?

4,5 von 5 Bluffs

Danke an Michael Linnemann für das Rezi-Exemplar

Dienstag, 14. September 2021

BLOGGER WANTED: Pfaffingers_bibliophilie

◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠

Steckbrief:

User: instagram.com/pfaffingers_bibliophilie/
         www.pfaffingersbibliophilie.de
         facebook.com/pfaffingersbibliophilie
Alter: 31
w/m/d: w
Lieblingsgenre: früher ausschließlich Thriller und Krimis, seit etwa einem Jahr wandelt sich dies und ich lese immer mehr Romane (insbesondere gesellschaftliche bzw. historische), Sachbücher, Klassiker
Lieblingsautor: Stephen Kind, Hjorth & Rosenfeldt
 

Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Ich lese schon immer sehr gern und auch sehr viel. In meiner Schulzeit hatte ich immer noch einige Freundinnen, mit denen ich das Gelesene teilen konnte. Mittlerweile sind wir alle weit verstreut und Bücher eher kaum noch Thema. Da ich aber immer nach einem Austausch gesucht habe, und mein Freundeskreis es leid war, dass ich sie mit Buchempfehlungen vollgespamt habe, bin ich via Instagram irgendwann auch auf Bookstagram gestoßen. Zunächst war ich mit meinem Privataccount nur Mitleserin und habe mir Anregungen geholt oder zu gelesenen Büchern mit diskutiert. Irgendwann hatte ich natürlich auch private Chats mit Bookstagrammer:innen… Und schließlich dachte ich, ach Mensch, probiere es einfach selbst aus und siehe da, es begeistert mich bis heute und ich finde es selbst erstaunlich, welche Entwicklung mein Feed genommen hat (Sowohl fototechnisch, als auch was die Qualität der Rezensionen angeht).

Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Das ist schwer zu sagen, da ich schon lese, seit ich es wirklich kann. Damals eben die kindertypischen Bücher, die man so gelesen hat. Aber, dass es dafür einen Auslöser oder ein bestimmtes Buch gab, würde ich nicht sagen. Ich bin mit 12/13 recht früh zum Genre Thriller/ Krimi/ Horror gekommen. Habe die Fear Street Bücher verschlungen, Agatha Christie für mich entdeckt und mit Brennen muss Salem meine ersten schlaflosen Nächte durch Stephen King erlebt.

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Da gibt es tatsächlich viele, da sich einfach mein Buchspektrum sehr weit geöffnet hat und ich mich nicht mehr grundsätzlich einem Genre zuordnen würde. Ich würde wohl an die Only One Reihe von Anne Goldberg denken, denn Romance gehört so gar nicht zu meinem Lesebereich und diese Bücher habe ich aber sehr geliebt.

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Nicht immer die selben Phrasen zu verwenden… (Ich flog durch die Seiten, etc…)

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Eins? Puh, das ist schwierig, ohne den/die andere:n Leser:in zu kennen. Dafür würde ich zunächst mal nach Vorlieben und Interessen fragen und dann speziell etwas heraussuchen. Bisher fahre ich damit ganz gut.

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Natürlich sehe ich mir die Neuerscheinungen an, und sehe, welche mich thematisch ansprechen. Aber ich suche auch gezielt nach Themen. Wenn ich zB etwas über Feminismus lesen will, dann sehe ich einfach, welche Bücher da passen und welches mich dann anspricht. Cover und Klappentext spielen eine große Rolle und natürlich auch Rezensionen, von Leser:innen, von denen ich weiß, dass sie einen ähnlichen Geschmack haben, wie ich.

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Nein.
 
Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Anne Goldberg. Hagen Thiele. A.K. Grundig. Im Grunde alle kleinen Autor:innen, die gerade am Anfang stehen oder als Selfpublisher geben.

Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Naja, zu 90 Prozent würde ich sagen. Aber schon zu wirklich vielen.
Manchmal erhalte ich auch Rezensionsexemplare, die mich letztlich nicht gefallen. Hier lasse ich den/ die Autor: in entscheiden, ob ich meine Kritik veröffentlichen soll. Und meistens möchten Sie dies natürlich nicht. Hier bekommt dann der/ die Autor:in die Kritik privat.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
Puh… Ich nehme ja grundsätzlich erstmal Abstand von gehypten Büchern, und möchte mir da eine eigene Meinung bilden. Unabhängig davon mochte ich die Alice Chroniken von Christina Henry überhaupt nicht. Jedes Märchen von den Gebrüdern Grimm war da brutaler ;) Die habe ich aber gelesen, weil mich der Klappentext ansprach, und nicht, weil sie in aller Munde waren.


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

            ◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡

Montag, 13. September 2021

Mary Ann Fox "Je lauter der Sturm"


Rosehaven, ein kleines Dorf an Cornwalls Küste, ist zum sechsten Mal Schauplatz der Abenteuer von Mags Blake. Wenn man sagen würde, Mags sucht sich ihre Probleme, wäre das gnadenlos übertrieben, aber es scheint so, als ziehe sie Probleme geradezu magisch an.
Nachdem sie und Sam überstürzt geheiratet haben, wird es ihnen im Schuppen von Miss Carla nun doch allmählich ein bisschen zu eng und Sam findet das geeignete Zuhause für sie beide. Doch als der Sturm eine der Weiden entwurzelt und eine alte Blechdose zum Vorschein kommt, sind die nächsten Schwierigkeiten vorgezeichnet, denn die Dose gehörte einem Jungen, der vor Jahren hier verschwand.
Plötzlich verschwinden auch heute aus dem Dorf Männer, die den Jungen damals kannten und schnell fällt der Verdacht auf die Person, die schon damals als Racheengel auftrat.
Wie alle Bände zuvor sind die Bücher um Mags Blake, ein Mischung aus Spannung, Witz und einer gehörigen Portion Lokalkolorit. Dieses Mal dreht sich das Lokalkolorit um die Höhlenwelt unter Cornwall und die Schriftstellerin Enid Blyton. 
Dieser Band ist zudem auch geprägt von den Streitereien zwischen den Dorfbewohnern, denn viele können sich noch von damals an den verschwundenen Jungen erinnern oder kennen die Geschichte vom Hörensagen und so ist das kleine Dorf aufspalten in seiner Meinung, was gerade passiert.
Dieses Mal fand ich es sehr leicht herauszubekommen, wer der Täter ist und was für andere Probleme die Menschen in Rosehaven bedrücken, sodass es für mich nicht viele Überraschungen gab.
Der siebte Band steht bereits jetzt schon in den Startlöchern, mal schauen, ob dieser mich wieder ein bißchen mehr überzeugen kann.

3 von 5 Blechdosen

Drea Summer "Die Todesbeigaben"

Rache. Jeder einzelne Mensch hatte danach schon einmal das Bedürfnis. Doch wie äußert sich Rache? Darf man ihr nachgeben und was passiert, wenn man auf einmal nicht mehr genug davon bekommt?
Auf mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven erzählt Drea Summer die Geschichte einer Person, der die Zeit unglaublich mitgespielt hat. Immer gab es Unrecht in ihrem Leben, immer verlief das Leben nicht so wie es sein sollte, um glücklich zu sein. Als es dann zur Initialzündung kommt, gibt es kein Halten mehr. Es gibt diese Liste. Die Liste der Menschen, die an allem schuld haben und der Gedanke an Rache bekommt eine ganz neue Dimension.
Als Lisa und Tobias auf der Suche nach neuen Fotomotiven sind und eine alte Kirche betreten, entdecken sie die Leiche einer Frau. Kurzerhand wird Lisas Mutter, welche bei der Wiener Polizei arbeitet verständigt, und Lisas Mutter und ihr neuer Kollege übernehmen diesen düsteren Fall. Das dies erst der Anfang ist und das die Ermittlungen allen später in den Knochen stecken werden, weiß zu diesem Zeitpunkt noch keiner, aber wer meint, der Fall könnte schnell abgeschlossen werden, der hat die Rechnung ohne die rasende, rachedürstige Person gemacht. Denn sie bestimmt, wann es endet und sie ist noch lange nicht fertig.
Wer schon einmal ein Buch von Drea Summer gelesen hat, weiß, dass man sie nach ihren Büchern zu beurteilen nicht zum Feind haben möchte. Auch dieses Buch zeigt die menschlichen Abgründe in den verschiedensten Weisen auf und signalisiert, was ein Mensch erleiden muss, um selbst zum Täter zu werden. Dabei geht es nicht nur um die Tat ansich, sondern viel Raum wird auch der Vorgeschichte gegeben, um den Leser an das Schicksal des Täters heranzuführen.
Kurze Kapitel, Wechsel zwischen Zeitebenen und den verschiedenen Hauptpersonen machen das Buch spannend und eine authentische Redeweise der Figuren zieht den Leser in die Handlung und lässt ihn die unterschiedlichsten Emotionen nahe spüren. Hass, Wut, Ekel, Mitleid, Angst, alle Emotionen kochen hoch, wenn man die Personen auf ihrem Leidensweg begeleitet. Immer in der Hoffnung, dass noch alles gut wird. Aber wer hatte schon Mitleid mit dem Racheengel?
Starker Toback, historischer Hintergrund, menschliche Abgründe, alles gut umgesetzt.

4 von 5 Todesbeigaben

Danke an Drea Summer für das Rezensionsexemplar

Sonntag, 12. September 2021

Christoph Grimm "Fast menschlich"


In der heutigen Zeit, in der Technik zunehmend unseren Alltag bestimmt und in dem wir oftmals ohne Technik gar nicht mehr auskommen, stellt sich inzwischen auch immer häufiger die Frage nach der Künstlichen Intelligenz (KI). Doch für die meisten Menschen ist der Gedanke, dass Maschinen auch Gefühle haben oder sie zumindest entwickeln können soweit ab von jeglicher Realität, dass sie die Augen davor verschließen und sich nicht damit auseinandersetzen oder auseinandersetzen wollen.
Christoph Grimm hat mit 24 weiteren Autoren Geschichten zur KI geschrieben. Geschichten, bei denen man im ersten Moment meinen könnte, sie seien alle gleich, weil sie das gleiche Thema behandeln, aber auch das ist fern ab jeglicher Realität, denn jeder Autor macht sich seine eigenen Ideen zum Thema KI und den damit verbundenen Möglichkeiten und Problemen.
Ein ausgewogenes Maß ist die Grundlage einer jeden guten Anthologie und so überzeugt diese Anthologie selbst den kritischen Leser mit den verschiedensten Ideen zum Thema KI. Denn auch hier sind die Möglichkeiten so vielfältig wie unser eigenes Leben und Christoph Grimm ist darum bemüht alle Facetten des Lebens darzustellen. Seien es lustige Episoden (kommt ein Mann zu einem Sexroboter), seien es tragische Elemente (was wenn die KI mehr für einen Menschen bedeutet als ein anderer Mensch), seien es philosophische Ansätze (darf die KI über ein Menschenleben entscheiden) und vieles, vieles mehr.
Mit jeder Geschichte taucht der Leser in eine Welt und eine andere Möglichkeit der KI ein, je nachdem worauf der jeweilige Autor seinen Schwerpunkt gesetzt hat.
Keine Geschichte wirkt dabei zu fantastisch, als dass man als Leser nicht darüber ins Grübeln käme, was wäre, wenn es in Zukunft so sein könnte. Man stellt sich mit jeder einzelnen Geschichte eher die Frage, wann es soweit ist und was von den Geschichten als erstes zum Tragen kommt oder ist es teilweise nicht eventuell schon soweit? 
Eine Anthologie, die Lust auf mehr macht. Zum einen sich mehr mit dem Thema KI zu beschäftigen und zum anderen sich mehr mit den auffallend guten Autoren, die sich bei der Anthologie beteiligt haben, denn das sei auch mal gesagt, mit Anthologien entdeckt man auch viele neue Autoren, deren weitere Werke man im Anschluss lesen kann.

5 von 5 KIs

Donnerstag, 9. September 2021

Literaturinterview Paracelsus Teil 2

Schön, dass ihr wieder da seid. Ich gehe davon aus, dass euch das Interview letzte Woche gut gefallen hat, also übergebe ich direkt wieder an Paracelsus.

Was war das Schlimmste an deiner Flucht durch Europa?
Dass kein Ende absehbar war. Ich wusste, der rote Orden würde niemals ruhen und mich immer verfolgen, solange er sein Buch nicht zurück hat. Es erschien mir ausweglos! Für immer auf der Flucht. Noch heute steigt die Galle in mir hoch, beim Gedanken daran!

Wenn du dich noch einmal neu entscheiden könntest, würdest du Simon wieder als Schüler aufnehmen?
Keinesfalls. Das war der größte Fehler meines Lebens. Und das will wirklich etwas heißen.

Was war das schönste Erlebnis während deiner Studienzeit in Basel?
Das war ein Tag, bevor alles begann. Als wir noch für den alten Bischof Leichen sezieren durften. Mit Caspar habe ich mich blendend verstanden und fast nie gestritten. Laurencz hatte gerade seine Anstellung bei der Stadtwache gefunden. Alle waren wir glücklich im Goldenen Ochsen. Nichts war kompliziert, nichts war schwierig. Auf dem Heimweg hat mich Margret das erste Mal geküsst. Das war ... ich sollte nicht darüber sprechen.

Was war deine unangenehmste Untersuchung?
Puh, da gibt es so einige ... Aber der Anus des alten Weibes auf dem Schrannenplatz zu München ist wohl ganz oben mit dabei.

Bist du mit der Geschichte, die deine Autorin über dich geschrieben hat zufrieden?
Haha! Nun ja, sie hat mich besser aussehen lassen und dankenswerter Weise meinen Sprachfehler unter den Tisch fallen lassen. Ich hätte mir vielleicht mehr Raum für meine Alchemie und die Lehre meiner drei Prinzipien gewünscht. Das ist mir besser gelungen! Diese Seelensuche damals ... darüber rede ich eigentlich nicht so gern. Schließlich sollte es ja ein Geheimnis bleiben!

Vielen Dank Paracelsus für das aufschlussreiche Interview und danke liebe Eva Isabel Schmid für das ungewöhnliche Interview. 
Ihr wollt meine Meinung zu den Büchern lesen, hier sind die Links zu meinen Rezensionen:
Eva Isabel Schmid - Paracelsus 1
Eva Isabel Schmid - Paracelsus 2

Dienstag, 7. September 2021

BLOGGER WANTED: Felixmeyer303

◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠

Steckbrief:

Alter: 43
w/m/d: m
Lieblingsgenre: Thriller
Lieblingsautor: Andreas Gruber


Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Wolfgang Hohlbein - Das Druidentor, da war ich so 13/ 14 Jahre alt

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Einen Text zustande zu bringen der die anderen Bookies anspricht und inspiriert

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Aktuell: Johanna Mo - Nachttod und als Alltime Classic: Antoine de Saint-Exupéry - Der kleine Prinz

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Immer nach dem Cover, blöde Angewohnheit, aber ich bin halt ein Coverlover

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Ich gebe auf jeden Fall jedem Buch die Chance mich zu überzeugen

Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Vincent Kliesch, der hat mir mit der Auris Reihe echt gut gefallen und es wurde ja auch viel bei Instagram dafür geworben ;-)

Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
So ist eigentlich mein Plan, bisher schaffe ich das auch ganz locker 😅


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

            ◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡◠◡

Samstag, 4. September 2021

Barbara Lah "Sehnsuchtsorte: Eine Sammlung von Kurzgeschichten"


Sehnsuchtsorte! Was ist ein Sehnsuchtsort für dich? Wirklich ein Ort? Oder doch eher eine Person? Ist ein Sehnsuchtsort, ein Ort an dem du dich zuhause und geborgen fühlst? Oder ist ein Sehnsuchtsort ein Ort, an dem du noch nicht warst und den du unbedingt in deinem Leben besuchen willst?
Die 14 Kurzgeschichten, die gerade einmal 42 Seiten umfassen, zeigen dem Leser eins mehr als augenscheinlich auf, ein Sehnsuchtsort ist etwas sehr persönliches und kann nicht als etwas von allgemeiner Bedeutung gesehen werden. Ein verlottertes Haus ist für den Unbeteiligten gerade einmal eine Ruine, aber für den Menschen, der sein Leben darin verbracht hat, kann es alles sein, was er braucht. Erinnerungen, Wünsche, Begehren, alles wird in den Geschichten widergespiegelt, denn alles kann die Voraussetzungen für einen Sehnsuchtsort erfüllen.
Haben mir alle Sehnsuchtsorte gefallen? Nein. Haben mich manche Orte auch ein wenig verstört? Ja. Hätte ich diese Orte als meine Sehnsuchtsorte ausgesucht? Definitiv nicht alle.
14 verschiedene Autoren stellen ihre Idee eines Sehnsuchtsortes vor und ich verspreche, dass man als Leser vorher nicht darauf kommt, was für die jeweiligen Protagonisten als Sehnsuchtsort gelten kann. Gerade dann, wenn es für den Leser selbst so abwegig erscheint.
Und doch ist es eine interessante Erfahrung zu lesen, was Menschen mit Sehnsuchtsorten verbinden, was sie einfängt und was sie träumen lässt.

3 von 5 Sehnsuchtsorten

Donnerstag, 2. September 2021

Literaturinterview Paracelsus Teil 1

Habt ihr euch schon einmal vorgestellt, wie es wäre, wenn ihr eine Romanfigur zu ihren Handlungsweisen befragen könntet? Wenn ihr sie fragen könntet, warum sie etwas in einer Geschichte tut und warum sie sich so verhält, wie sie es tut?
Übergange verschwinden, wenn es sich dann noch um eine historische Figur handelt, die wirklich gelebt hat.
Also, seid ihr bereit ein Interview zu lesen, was Realität, Historie und Fantasie vermischt? 
Es gibt sich die Ehre: Paracelsus.

Woher kam der Wunsch sich gegen bestehende Konventionen aufzulehnen und nach der Seele der Menschen zu suchen?
Die Ärzte bringen die Patienten direkt ins Grab! Die derzeit praktizierte Medizin ist einseitig und veraltet. Die Ärzte beschäftigen sich nicht genügend mit dem Patienten, auch suchen sie nicht nach der wahren Ursache von Erkrankungen. Weder findet man bei meinen Kollegen Mitgefühl für den Patienten, noch Berufsehre. Viele Behandlungen schaden dem Patienten mehr, als ihnen zu nützen. Daran musste ich etwas ändern! Solange wir nichts über das wissen, was uns Menschen wirklich ausmacht - unsere Seele nämlich -, wird alle Medizin im Dunkeln tappen. Solange sind wir Krankheit und Tod schutzlos ausgeliefert. Wie sollte ich einen Kranken richtig behandeln, wenn ich rein gar nichts über seinen eigentlichen Kern weiß? Das hat mir einfach keine Ruhe gelassen!

Welcher Begleiter ist dir lieber? Caspar oder Simon?
Caspar natürlich. Er ist mein bester und einziger Freund auf dieser Welt. Simon war nur zufällig da und ist mir einfach nachgelaufen. Caspar hat es mir nie geglaubt, aber ich wollte wirklich nie, dass Simon mir hilft. Eigentlich.

Welche Studienzeit hat dir besser gefallen? Basel oder Ferrara?
Ach, schwierige Frage. In Ferrara waren die Lehrmeinungen fortschrittlicher und die Professoren aufgeschlossener gegenüber neuen Behandlungsmöglichkeiten. Das Wetter war gut, der Wein war süß, und die Weiber ... Eigentlich war es für mich das Paradies. Aber ... Caspar und Margret waren nicht da. Basel war für mich immer mein Zuhause. Das kann man nicht ersetzen.

Trotz deiner großen Bestrebungen gehst du auch immer auf die Märkte und hilfst dem kleinen Volk. Würdest du dich als ein Menschenfreund bezeichnen?
Nun ja, im direkten Kontakt finde ich die Menschen oft schwierig (und sie mich wahrscheinlich auch). Ich tue mich schwer, auf mein Gegenüber einzugehen. Auch kann ich ganz schlecht andere Meinungen akzeptieren. Menschen treiben mich zur Weißglut mit ihrem Unsinn! Mit den Patienten ist es aber anders: Das ist eine andere Ebene, und es geht nur darum, dem anderen zu helfen. Das kann ich gut, und dann gibt s auch keinen Streit. Also, solange ich Arzt sein darf, bin ich wohl ein Menschenfreund. Ansonsten ...

Welcher deiner Widersacher ist in deinen eigenen Augen der größere Feind der Stadt Basel?
Basel selbst. Also, das Schlechte im Menschen. Was die Verzweiflung mit ihm macht. Es ist immer dasselbe: Leidet der Mensch Not, sucht er sich einen Sündenbock. Der Mensch ist sich selbst der größte Feind.

Nächste Woche geht es weiter mit dem Interview.
Wenn ihr aber schon jetzt weiterlesen folgt, nehmt doch gerne das Buch von Eva-Isabel Schmid zur Hand und erfahrt mehr über die Abenteuer von Paracelsus und seinem Freund Caspar.